Kürzlich feierte das Theater Augenblick der Mainfränkischen Werkstätten mit rund 130 geladenen Gästen sein 20-jähriges Bestehen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Alles begann mit einer Freizeitgruppe, in der es Menschen mit Behinderung ermöglicht wurde Theater zu spielen. Aber das war Stefan Merk (Theater-, Sonder- und Sozialpädagoge) nicht genug, denn er hatte die Vision das Theater nicht nur als Freizeitbeschäftigung anzubieten, sondern einen Arbeitsbereich zu etablieren.
Er arbeitete ein zu diesem Zeitpunkt völlig neues Konzept aus und schaffte es die damalige Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der Mainfränkischen Werkstätten zu überzeugen. Und so startete das Theater Augenblick 1998 als eigenständiger Arbeitsbereich der Mainfränkischen Werkstätten mit seinem ersten Ensemble. Am 08.10.1998 fand die Premiere des Stückes „Traumgeschenke“ (ein clowneskes und witziges Traumspiel) im Theater am Neunerplatz statt.
In den letzten 20 Jahren schaffte das Theater Augenblick insgesamt 12 Inszenierungen und 514 durchgeführte Veranstaltungen, bei fast immer ausverkauften Haus. Am Jubiläumstag verkündete Theaterleiter Stefan Merk stolz: „In den letzten 20 Jahre musste nicht eine Veranstaltung abgesagt werden!“
Zu den Gratulanten gehörten unter vielen anderen Professor Ulli Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender der Mainfränkischen Werkstätten, der die Arbeit des Theaterteams lobte und feststellte: „Hier im Theater Augenblick wird die Grundidee der Mainfränkischen Werkstätten Menschen und ihre Talente zu fördern gelebt!“Auch Dr. Adolf Bauer, Bürgermeister der Stadt Würzburg, bedankte sich für die tolle Arbeit des Ensembles und lobte mit den Worten: „Ihr seid die besten Botschafter für die Stadt Würzburg in Sachen Inklusion“.
Dieter Basener von 53° Nord nannte in seiner Rede das Theater Augenblick einen Vorreiter in Sachen professionelles Theater für Menschen mit Behinderung, „Ihr wart die ersten, die es Menschen mit Behinderung ermöglicht habt professionell als Schauspieler zu arbeiten“.
Zur gelungenen Gestaltung des Abends trugen das Tanzensemble des Theaters sowie Alexander Ellebruch mit zwei Szenen von „Emil“ bei. Stefan Merk und Janine Schellein bedankten sich beim Ensemble und allen Helfern indem sie die komplette Mannschaft auf die Bühne holten und beim Kerzenschein einer Torte dem Theater gemeinsam ein „Ständchen“ sangen.
Dieter Körber, Geschäftsführer der Mainfränkischen Werkstätten, überbrachte seinen Dank an Stefan Merk und dessen Kollegin Janine Schellein für die unermüdliche Arbeit und die vielen gelungenen Inszenierungen. Zu den Schauspielern sagte er, er sei jedes Mal wieder tief berührt, wenn er ein neues Theaterstück sieht und er sei mächtig stolz auf das Geleistete.
Zum Abschluss der Feier gab es eine Filmpremiere. Erstmalig wurde der Dokumentarfilm über das Theater Augenblick gezeigt, den Torsten Repper, Fotograf und Filmemacher, anlässlich des Jubiläums produzierte.