Im Jahr 2003 wurde der Hopfengarten bei der Kauzen Bräu in Ochsenfurt gebaut. Hilfe beim Aufstellen der Hopfenstangen und der Vorbereitung des Bodens gab es damals von Profis aus der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Ein Jahr später wurden dann die ersten Ochsenfurter Dolden geerntet. So werden die Blüten der weiblichen Hopfenpflanze bezeichnet, die für die Bierproduktion verwendet werden.
"Ich war jetzt auf vielen Festen zum Start der Hopfenernte eingeladen", sagt die amtierende Bayerische Bierkönigin Mona Sommer, "aber das hier in Ochsenfurt ist schon was Besonderes." Zuletzt sei sie bei der Hopfenernte in Tettnang gewesen, einem Anbaugebiet mit 1500 Hektar Fläche. Die Hallertau als größtes Anbaugebiet misst rund 17.000 Hektar. Zur Eröffnung habe sie nie selbst Hopfen zupfen müssen, da bei den großen Flächen Pflückmaschinen eingesetzt würden. Als gelernte Brauerin habe sie zwar von Berufswegen schon viel mit Bier zu tun, aber Hopfen habe sie tatsächlich noch nicht gezupft.
Zupferfahrung bringt dagegen die Streetbunny-Crew mit, die seit 2017 an der Tradition der Kauzen Bräu teilnimmt. In Ihren rosa Hasenoutfits fallen die Motorradfahrer und -fahrerinnen nicht nur im Straßenverkehr auf, sondern auch beim Wettbewerb. Und das sei auch der Sinn und Zweck des Outfits, das Siegfried Dieterich eher als Lebenseinstellung denn als Kostüm versteht. "Ich finde: wir, denen es gut geht, sollten uns für die einsetzen, denen es nicht so gut geht. Und wer sich quasi zum Deppen macht, wird gefragt, warum er das macht. Und dann können wir erklären und Spenden sammeln." Das aktuelle Spendenziel sei der Mukoviszidose Verein der Regionalgruppe Unterfranken. Die Teilnahme an der Hopfenernte sei mittlerweile fester Bestandteil ihrer Tour.
Der Hopfenkönig verteidigt seinen Titel
Zupferfahrung bringt auch Nico Hemmkeppler, der Hopfenkönig aus dem letzten Jahr mit. Dass er seinen Wert aus dem Vorjahr jedoch toppen müsste, war früh klar, da Volkmar Halbleib in der Politiker-Runde seinen Wert bereits toppte. Den internen Wettbewerb der Politiker hatte der Landtagsabgeordnete mit 540 Gramm für sich entschieden. Er setzte sich gegen den Würzburger Landrat Thomas Ebert, seine Stellvertreterin Karen Heußner, die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof, den Landtagskandidaten Björn Jungbauer sowie den Eibelstädter Bürgermeister Markus Schenk durch.
Die Ernte sei im letzten Jahr generell nicht so ergiebig gewesen, so Nico Hemmkeppler, angesprochen auf den frühen Druck durch Volkmar Halbleib, deswegen müsse man erst mal schauen, was dieses Jahr möglich sei. Und so war es: Der Spieler des Ochsenfurter FV konnte seine Leistung bestätigen und verteidigte seinen Titel als Hopfenkönig.