„Dem gesetzlich streng geschützten Biber geht es auch in Unterfranken gut“, freut sich die unterfränkische Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina. Im Jahr 2017 habe es in Unterfranken rund 1700 Tiere gegeben, wie aus der Antwort der CSU-Regierung auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervorgeht.
Die meisten leben in den Landkreisen Main Spessart (100), Bad Kissingen (82) und Hassberge (81). Kerstin Celina ist aber überzeugt, dass es weniger Konflikte gäbe, wenn die Landwirte auf zehn Meter breite Gewässerrandstreifen verpflichtet würden, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen-Landtagsfraktion.
Baumeister artenreicher Biotope
In einem Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Wassergesetzes haben die Landtags-Grünen einen solchen Streifen gefordert, weil das eine der Natur dienende, wirksame und langfristig auch kostengünstige Maßnahme sei, um die Folgen der Wiederansiedlung der lange vom Aussterben bedrohten Biber zu verringern.
„Es gäbe einigen Ärger weniger und vor allem keine eigenmächtigen Aktionen von Biber-Gegnern mehr“, sagt Kerstin Celina (Würzburg). Wenn man Uferstreifen aus der heutigen Nutzung nähme, bliebe den Bibern und dem Gewässer ausreichend Raum zur natürlichen Entwicklung. „Davon profitiert dann auch die Natur, Biber schaffen artenreiche Biotope und halten Wasser zurück, das vor Ort versickern kann und die Grundwassermenge erhöht.“
Freistaat zahlt Entschädigung
Laut CSU-Regierung wurden den zuständigen unterfränkischen Naturschutzbehörden in den letzten beiden Jahren 47 (2016) beziehungsweise 44 (2017) Schadensfälle aus den registrierten 506 Biber-Revieren gemeldet. An Ausgleich wurden in beiden Jahren rund 37 000 Euro gezahlt. Seit 2008, als der Freistaat diese freiwillige Ausgleichszahlung zur Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz des Bibers einführte, sind laut Antwort der Staatsregierung aus diesem Fonds 65 000 Euro nach Unterfranken geflossen.