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Würzburg
1525 Freiheyt, Freiheit 2025
Marc Hoinkis
 |  aktualisiert: 17.04.2025 02:38 Uhr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "1525 Freiheyt, Freiheit 2025" spielte das Akademische Orchester der Universität Würzburg unter der Leitung von Markus Popp am Mittwoch, 10. April, in der St. Burkard Kirche Stücke aus zwei der wichtigsten Länder, die heute über die Freiheit entscheiden. Zu Beginn erklingt "Fanfare for the Common Man" von Aaron Copland, das der Komponist 1942 für eine Rede des damaligen US-Vizepräsidenten Henry A. Wallace schrieb. Anders als herkömmliche Fanfaren, die oft Militär und Macht feiern, richtet sich dieses Stück an den "einfachen Bürger" während des Zweiten Weltkriegs. Etwa 400 Jahre zuvor hätte sich eine solche Würdigung vermutlich an die Bauern gerichtet.

Es folgt eine kurze Einführung von Georg Rootering, dem Koordinator des Programms zum Bauernkrieg-Gedenkjahr. Die Veranstaltungsreihe findet bewusst an kirchlichen Orten statt, die für die Würzburgerinnen und Würzburger kulturell und spirituell bedeutend sind.

Danach wird "The Adventures of Robin Hood" gespielt, das der jüdisch-österreichische Komponist Erich Wolfgang Korngold 1938 für den bekannten Hollywood-Film schrieb und seine Arbeit nutzte, um in den USA Zuflucht zu finden. Korngold sagte später, der Film habe ihm das Leben gerettet.

Im Anschluss spricht Prof. Dr. Peter Bofinger über die deutsch-französischen Beziehungen. Er erinnert daran, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Er zieht eine Parallele zwischen den heutigen weltpolitischen Krisen und den Bauernkriegen von 1525, in denen es nicht nur um ökonomische, sondern auch um spirituelle Befreiung ging. Dabei zitiert er Immanuel Kant: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit." Unweigerlich klingt auch Kants bekannter Leitspruch mit: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Für Kant bedeutete Aufklärung einen inneren Befreiungsprozess, aus der Bevormundung hin zur Mündigkeit. Auch das liegt inzwischen rund 250 Jahre zurück. Bofinger appelliert schließlich eindringlich an die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Ihre Aufgabe sei es, "die Welt nicht in den Abgrund gleiten zu lassen."

Den musikalischen Abschluss bildet Sergei Rachmaninows 2. Sinfonie, an der der russische Komponist zwischen 1906 und 1908 intensiv arbeitete. Der erste Satz ist geprägt von dunkler Melancholie und zeigt die innere Zerrissenheit Rachmaninows, der sich damals von einer persönlichen Krise erholte. Doch der triumphale Schlusssatz lässt Hoffnung aufkeimen.

Hoffnung ist, was wir in diesen Zeiten besonders brauchen. Rooterings Versprechen, heute einen inspirierenden und tiefsinnigen Abend zu erleben, wurde eingelöst.

 
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