Bei seiner 20. Auflage war alles wieder wie früher beim Festival für Straßenmusik und Straßenkunst: Ab dem späten Freitagnachmittag war die Innenstadt voller Menschen, die beim Stramu an mehr als 20 Plätzen Artistik, Theater, Feuershows und vor allem jede Menge Livemusik hautnah erleben konnten.
50 Schülerinnen und Schüler aus Dundee traten am Wochenende beim Stramu auf.
"Es ist eines der größten, wenn nicht sogar das größte Festival seiner Art in ganz Europa", sagte Bürgermeister Martin Heilig, der das Stramu am Freitag offiziell eröffnete. An seiner Seite: Der Bürgermeister von Würzburgs schottischer Partnerstadt Dundee, der zuvor mit seiner schweren goldenen Amtskette durch die Stadt zum Rathaus gelaufen war: "Viele Leute dachten wegen der Kette wohl, dass ich ein Rapper bin. Aber das lasse ich lieber", sagte Bill Campbell. 50 Schülerinnen und Schüler aus Dundee traten am Wochenende in verschiedenen Formationen beim Stramu auf.
Die Innenstadt wurde zu einer einzigen großen Bühne
Am Samstag und Sonntag war das 20. Stramu dann wieder so, wie es zuletzt 2019 vor der Corona-Pandemie war: Die Innenstadt wurde zu einer einzigen großen Bühne, große Menschentrauben versammelten sich an fast allen Auftrittsorten und spendeten nicht nur viel Applaus, sondern warfen auch ausreichend Geld in die Hüte. "Es ist wirklich wunderbar hier, es fühlt sich magisch an. Die Leute kommen, um zuzuhören", sagte die irische Sängerin Sonny Casey nach den ersten beiden Tagen. Die junge Frau mit der beeindruckenden Stimme ist seit acht Jahren als Straßenmusikerin unterwegs und war zum ersten Mal beim Stramu: "Die Energie und die Atmosphäre sind großartig. Es ist das beste Festival, bei dem ich bisher gespielt habe."
"Wenn wir wieder eingeladen werden, kommen wir gerne wieder"
Auch für das Duo Loli und Roque vom argentinischen "Circo Eguap" war es der erste Auftritt in Würzburg. "Es sind wirklich viele Leute da, und die Kulisse mit den historischen Gebäuden hat uns sehr gefallen. Wenn wir wieder eingeladen werden, kommen wir gerne wieder". Was alle Musiker und Artisten seit vielen Jahren immer wieder betonen: Das Stramu ist hervorragend organisiert, so gut wie alles funktioniert reibungslos, und das Publikum zeigt sich regelmäßig sehr großzügig.
Die Marke von 100.000 Besucherinnen und Besuchern könnte wieder einmal geknackt worden sein
Der neue Stramu-Chef Ralf Duggen hatte einige neue Spielorte eingeführt, die alle sehr gut angenommen wurden: Die Shows im Kloster der Erlöserschwestern, vor dem Burkardushaus, am Ende der Plattnerstraße und in der Behr-Halle des Rathauses waren ebensogut besucht wie die Auftritte auf den gewohnten Plätzen.
"Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen und bin total zufrieden mit dem Wochenende", sagte Duggen kurz nach dem Start in den Stramu-Sonntag, an dem bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen bereits am frühen Nachmittag schon wieder viele Menschen in der Stadt unterwegs waren. Besucherzahlen seriös zu schätzen ist beim Stramu schwierig, die Marke von 100.000 könnte aber wieder einmal geknackt worden sein.
Beim Auftakt am Freitag war Duggen bei seiner Premiere noch nicht wirklich entspannt und bedankte sich bei den vielen Helferinnen und Helfern, die das Stramu überhaupt erst möglich machen: "Dieses Festival kann nur als Gemeinschaftsprojekt funktionieren. Freitag war ein hektischer Tag, aber ab Samstag hat es Spaß gemacht und ich konnte es genießen. Ich habe das Gefühl, dass die Stimmung ziemlich gut ist."