Zwölf Männer waren es, die sich am 16. März 1873 in einem Auber Lokal trafen und "dem Vorstand im Beisein des Verwaltungsrates durch Handschlag zu bekräftigen, in allem Wichtigen Folge zu leisten". Sie gründeten damit im Gegensatz zur vorherigen Pflichtfeuerwehr in Aub eine Freiwillige Feuerwehr, eine der ersten im südlichen Landkreis Würzburg.
Diesen Tag feiert die Auber Feuerwehr deshalb als ihren Geburtstag. Die Angehörigen der Wehr trafen sich daher am Samstag zu einer stimmungsvollen Gedenkfeier für die verstorbenen Kameraden und Kameradinnen auf dem Friedhof. Gestaltet wurde die Feier von Pfarrerin Elke Gerschütz und einer Bläsergruppe aus den Reihen der Feuerwehr. Mit dieser Veranstaltung eröffnete die Auber Wehr die Feierlichkeiten anlässlich ihrer Gründung, die sich in diesem Jahr zum 150. Mal jährt.
Zum Festkommers waren neben den Aktiven und Passiven Feuerwehrmitgliedern, Vereinsvertretern, Mitgliedern des Stadtrates auch stellvertretende Landrätin Karen Heußner, Kreisbrandrat Michael Reitzenstein, der zuständige Kreisbrandinspektor Markus Dürr und Kreisbrandmeister Christian Buchholz sowie der Schirmherr der Jubiläumsfeier, Dietrich Öchsner, nach Aub gekommen.
Tag und Nacht anderen in Notlagen beistehen
"Wir brauchen in unsren Reihen jeden Mann und jede Frau," nutzte Klaus Pfeufer für den Vorstand des Feuerwehrvereins den Kommers zur Mitgliederwerbung. 37 Männer und drei Frauen leisten derzeit in Aub aktiven Feuerwehrdienst. Die zwölf Mann, die im Jahr 1873 den Mut hatten, den Schritt von der damals angeordneten Pflichtfeuerwehr zur freiwilligen Feuerwehr zu wagen, taten dies mit der Bereitschaft, Tag und Nacht anderen in Notlagen beizustehen.
Schirmherr Dietrich Öchsner gratulierte der Jubiläumswehr zu ihrem Gründungsjubiläum. Wenn auch die Einsätze zur Brandbekämpfung in den letzten Jahren beständig zurückgingen, sei eine Freiwillige Feuerwehr doch nicht wegzudenken. Dafür, dass die Feuerwehren übernehmen Aufgaben auch außerhalb der Brandbekämpfung übernehmen, sprach er seinen Dank aus.
Was im 19. Jahrhundert nach der vorherigen mittelalterlichen Eimerkette zum Feuerlöschen begann, ist inzwischen zu einer anspruchsvollen technischen Hilfeleistung durch die Feuerwehren geworden, bescheinigte stellvertretende Landrätin Karen Heußner. Kreisbrandrat Michael Reitzenstein freute sich, überhaupt wieder einen Festkommers feiern zu können: "Ihr könnt stolz sein, 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr feiern zu können!" In diesen Jahren habe sich viel getan, in der Aufgabenstellung, in der Ausbildung und in der Sicht der Gesellschaft. Geblieben sei die Bereitschaft, jederzeit bereit zu sein, sich für andere einzusetzen, wenn man gerufen werde.
Bürgermeister Roman Menth hob hervor, dass während der schweren Zeit des zweiten Weltkrieges die Feuerwehr ausrückte, um zu löschen, während der Beschuss anhielt, wirklich gefährliche Einsätze, die zum Großteil auch durch Frauen geleistet wurden.
Glückwünsche aller 27 örtlichen Vereine
Vereinssprecher Claus Menth beglückwünschte die Auber Feuerwehr im Namen von 27 örtlichen Vereinen zu ihrem Jubiläum und überbrachte ein gemeinsames Geschenk der Vereine. In die Reihen der Gratulanten schloss sich auch Thorsten Knopf, der Kommandant der Nachbarwehr aus Baldersheim ein.
Zahlreiche Ehrungen langjähriger aktiver und passiver Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr waren Bestandteil des Kommersabends. Besonders ragten dabei heraus die 40-jährige aktive Dienstzeit von Erwin Schwarz und Christian Melber beziehungsweise sogar 45-jährige aktive Dienstzeit von Ludwig Faulhaber sowie die langjährige Mitgliedschaft ehemals aktiver Feuerwehrleute, die im Falle von Robert Schwarz 70 Jahre und bei Otto Stüber sogar 80 Jahre beträgt.
Aus der Chronik der Feuerwehr fasste Georg Menig die Höhepunkte zusammen und ging dabei besonders auf die Entstehungsgeschichte der freiwilligen Feuerwehren in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Er wies aber auch darauf hin, dass die Auber Feuerwehr als eine der ersten in ganz Deutschland im Jahr 1972 über eine rein weibliche Löschgruppe verfügte.
Als Überraschungsgast trat Thomas Pfeufer in Gestalt des "Löschzwerges Löschi" auf und sorgte mit seinem nicht ganz ernst gemeinten Vortrag für Heiterkeit im Publikum.
Das Festprogramm der Auber Feuerwehr geht weiter mit einem Stiftungsfest am Wochenende vom 17. und 18. Juni, gefeiert auf dem Festgelände im Spitalgarten.