Mit einem Kommersabend eröffnete die Freiwillige Feuerwehr Gaukönigshofen den Reigen der Festlichkeiten zu ihrem 141. Gründungsjubiläum, das statt des 140-jährigen Bestehens wegen Corona vom 1. bis 4. September dann groß nachgefeiert wird. Der Gottesdienst, den Pfarrer Klaus König in der Schutzengelkirche hielt, stand ganz im Zeichen des Heiligen Florian, des Schutzpatrons der Wehrleute.
Der Geistliche erinnerte an das Jahr 1882, als der Märchenkönig Ludwig II in seiner Kutsche durch München gerollt ist, als eine Handpumpe eine technische Sensation war, und sich in Gaukönigshofen Freiwillige zusammengeschlossen haben, um eine Feuerwehr zu gründen. Bei der kirchlichen Feier wirkten vier Mitglieder der Jugendwehr sowie die Wehrmitglieder Petra Höfner-Neckermann und Andreas Höfner mit.
Angeführt von der Musikkapelle Gaukönigshofen, die unter der Leitung von Joachim Sollner zunächst die Totenehrung auf dem Friedhof begleitete, zog die Jubelwehr mit ihren Gästen in das Haus der Jugend. Mit Mittelpunkt des launigen, langen und im wahrsten Sinne des Wortes heißen Abends bei dem die Musikkapelle kräftig mitmischte, standen die Ehrungen von langjährigen Aktiven und treuen Mitgliedern der Wehr. Wie stellvertretende Landrätin Karen Heußner zollte in Vertretung von Kreisbrandrat Michael Reitzenstein auch Kreisbrandinspektor Markus Dürr (Eichelsee) den Wehrleuten Dank und Anerkennung für ihre langjährige freiwillige Einsatzbereitschaft.
65 Aktive und 120 Mitglider
Erster Kommandant Christian Boeck, der mit Matthias Henkelmann an der Spitze der 65 Aktiven der insgesamt 120 Mitglieder zählenden Wehr steht, gab einen Rückblick auf die in den vergangenen zehn Jahren hinzugekommenen Neuerungen bei der Ausrüstung der Wehr.
Für Bürgermeister Johannes Menth, den die Veranstalter zum Schirmherrn gewählt haben, weil er sich nach den Worten von Christian Boeck "um die Belange der Wehren kümmert", war es ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die Anschaffungen mit neuen Fahrzeugen nicht möglich gewesen wäre, wenn nicht sein Amtsvorgänger Bernhard Rhein das Geld dafür angespart hätte.
Seine Gratulation zum 141-jährigen Bestehen und seinen Dank an die Wehrleute unterstrich der Schirmherr mit einem besonderen Präsent: Er spendierte für das Helferfest oder eine Veranstaltung nach Wahl der Wehr eine Sau am Spieß zur. Wie er betonte "kein Spanferkel, sondern eine richtige Sau, aufgewachsen in der Gemeinde und mit viel Achtsamkeit aufgezogen und gepflegt."
Die Ehrendamen Celine Englisch, Leonie Kramer, Marie Englisch, Lea Höfner und Jeniffer Stahl gaben in ihrem Prolog einen kurzen Einblick in die Gründungsgeschichte.
Ein Grillofen als Gastgeschenk
Bevor Stefan Leuchs von Seiten der Patenwehr Wolkshausen gratulierte und einige Mitglieder der Wolkshäuser Wehr ganz schön an dem Gastgeschenk, einem Grillofen, zu schleppen hatten, erheiterte Paul Lehrieder, Bundestagsabgeordneter und langjähriges Mitglied der Gaukönigshöfer Feuerwehr, die Zuhörenden mit einen Beitrag aus der Feder des Haßfurter Mundartdichters Wilhelm Wolpert. Die Geschichte erzählt von einem stellvertretenden Landrat, der eine vermeintlich falsche Rede dabei hat und diese in Sekundenschnelle von Feuerwehrverein auf Gesangsverein umschreibt.
Der abschließende Dank von Arnold Dürr-Rummel galt der großen Schar von Helfern, die auf vielfältige Weise vor und während der Veranstaltung im Einsatz waren.