Über Hindernisse klettern, unter Lastkraftwagen durchkrabbeln, Reifen schleppen, mit Klamotten schwimmen – und dazwischen auch noch sieben oder sogar 18 Kilometer laufen: Über 1100 Frauen und Männer sind am Sonntag bei schönstem Spätsommerwetter zum dritten Mal beim Würzburger „Rock Race“ an den Start gegangen.
Die Veranstaltung hat damit bei der dritten Auflage zum ersten Mal die Marke von tausend Teilnehmern geknackt. Zusammen mit etwa 250 Kindern gingen rund 1400 Rock-Racer auf die unterschiedlichen Strecken.
Die ersten sieben Kilometer für die „Rookies“ führten von der Talavera am Mainufer entlang zum Kloster Oberzell und zurück – inklusive 30 Hindernisse, die den Teilnehmern teilweise alles abverlangten. Vor allem die 50-Meter-Schwimmeinlage im Übungshafen der Feuerwehr bezeichneten viele Teilnehmer auf der kurzen Strecke als größte Herausforderung. Die Strategien waren ganz unterschiedlich: Viele stürzten sich direkt ins Wasser, andere zogen vorher die Schuhe aus, einige Männer entkleideten sich bis auf die Sporthose, damit Schuhe und Laufshirt trocken blieben.
„Ich bin der schlechteste Schwimmer und habe danach eine Weile gebraucht, bis ich wieder im Rhythmus war“, sagte Markus Ertelt. Der 37-Jährige gewann die kurze Strecke trotzdem und blieb dabei unter 36:39 Minuten. Für die ganz harten Frauen und Männer ging danach die Herausforderung erst richtig los: Ein gutes Drittel der Läuferinnen und Läufer legten elf zusätzliche Kilometer mit zwanzig weiteren Hindernissen zurück, einschließlich der Steilhänge in den Weinbergen unterhalb der Festung als sportlichem Höhepunkt.
„Eindeutig die schwierigste Stelle, weil man da schon über zehn Kilometer in den Beinen hat“, sagte Roland Breunig. Der 48-jährige Architekt war als erfahrener „Rock Racer“ schon zum dritten Mal dabei – aus gutem Grund: „Es ist zum Einen total abwechslungsreich und auch von der Stimmung unter den Teilnehmern eine ganz andere Geschichte als bei einem normalen Lauf. Bei dem einen oder anderen Hindernis auch mal zusammen anpacken und sich gegenseitig helfen muss.
“ Dazu kommt die Herausforderung, den inneren Schweinehund zu überwinden: „Es gibt schon Momente an denen man sich fragt, warum man sich das antut“, so Breunig.
Über 400 überwanden den inneren Schweinehund
Über 400 Frauen und Männer besiegten die Strecke, die Hindernisse und sich selbst und kamen nach 18 Kilometern harter Arbeit glücklich ins Ziel. Einige wenige hatten sogar noch Kraft übrig – so wie Tobias – schon Finisher beim „Braveheart Battle“ in Bischofsheim – und Lena, die nach ihren sieben Kilometern nach dem Zieleinlauf noch ein paar lockere Liegestütze machten. „Zum Ausgleich, weil beim Rennen vor allem die Beine belastet werden“, sagte Lena nach ihrem ersten „Rock Race“. Sie hatte Spaß und fand die Schwimmeinlage im Hafenbecken im Gegensatz zu anderen Teilnehmern erfrischend, hatte dafür aber Schwierigkeiten beim Hangeln: „Ich bin immer wieder abgerutscht.“
Allen Anstrengungen und Hindernissen zum Trotz gab es auch in diesem Jahr nur sehr wenige Verletzungen. „Nichts Dramatisches, es ist wieder einwandfrei gelaufen“, bestätigte Einsatzleiter Lorenz Böck von den Maltesern. „Wir dürften die Veranstaltung mit den wenigsten Verletzten sein, darauf sind wir auch sehr stolz. Wir haben gute Bereichsleiter, die Strecke und die Hindernisse sind gut abgesichert.
Es waren auch wieder einige Untrainierte dabei, aber die sind vernünftig und lassen sich Zeit“, erläuterte Lukas Storath vom Organisationsteam am Nachmittag, als sich die letzten Teilnehmer durch den noch einmal mit zahlreichen Hindernissen gespickten Ziel-Parcours kämpften. Der Sieger heißt in diesem Jahr Alexander Trautner - er benötigte nur 1:22:35 Stunden für die 18 Kilometer. Bei den Frauen wiederholte Agatha Krafczyk in 1:38:50 Stunden ihren Vorjahressieg.
4. Auflage am 30. Juli 2017
Mit geschätzt insgesamt 4000 Menschen auf und an der Strecke sind die Organisatoren sehr zufrieden. „Die Veranstaltung wächst, und wir werden uns weiter verbessern“, so Storath. Der Termin für die 4. Auflage steht auch schon fest, auch die Anmeldung ist bereits möglich: Wegen der Mainfranken-Messe findet das 4. Rock Race bereits am 30. Juli 2017 statt.