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REICHENBERG
125 Jahre im Dienst einer brandaktuellen Idee
Beim Festkommers im Feuerwehrhaus feierten die Reichenberger Feuerleute mit ihren Ehrendamen das Vereinsjubiläum.
Foto: Wilma Wolf | Beim Festkommers im Feuerwehrhaus feierten die Reichenberger Feuerleute mit ihren Ehrendamen das Vereinsjubiläum.
Wilma Wolf
 |  aktualisiert: 16.06.2016 03:37 Uhr

125 Jahre freiwillige Feuerwehr Reichenberg – das wurde drei Tage in Reichenberg gefeiert. Beim Festkommers im Feuerwehrhaus begrüßte Vorstand Eberhard Oehler viele Gäste, unter anderem Landrat Eberhard Nuß, Bürgermeister Stefan Hemmerich, Pfarrer Matthias Penßel, Vertreter der Patenwehr aus Heidingsfeld, der Partnerwehr aus Reichenberg in Sachsen, Abordnungen der Ortsvereine, Kreisbrandrat Michael Reitzenstein, Kreisbrandinspektor Heiko Drexel, Kreisbrandmeister Dieter Schöll sowie zahlreiche Gemeinderäte.

„125 Jahre sind wir alt, doch die Idee, dem Nächsten in Not zu helfen ist aktueller denn je“, sagte der Vorstand. Zurzeit beherrsche das Thema Klimakatastrophe das Land. Da sei es wichtig, dass auch dann Leute vor die Türe gehen und ehrenamtlich helfen, wenn man sich am liebsten in die heimische Wohnung verkriechen möchte. Dass es weltweit solche Menschen gibt, sei ein Silberstreif am Horizont und ein Grund zum Feiern. Allen Helfern dankte er für das große Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes.

125 Jahre freiwillige Feuerwehr Reichenberg bedeute 125 Jahre ehrenamtlicher Dienst am Nächsten, würdigte Bürgermeister Stefan Hemmerich in seiner Ansprache. Ohne Bezahlung und ohne persönlichen Vorteil. „Dafür gilt es immer wieder Danke zu sagen, weil das in unserer Gesellschaft immer weniger selbstverständlich ist“, sagte er.

Auch die immer häufig gestellte Frage, ob denn jeder Ortsteil eine eigene Feuerwehr brauche, ließe sich nach dem Unwetter vom 30. Mai eindeutig beantworten. „Ohne diese Struktur hätten wir in dieser Nacht ziemlich alt ausgesehen“, meinte der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang lobte er auch das große Engagement der Feuerwehrleute während des Unwetters, das weit über das normale Maß hinaus gegangen sei.

Von den Anfängen der Wehr bis heute sei es ein langer Weg, sagte Landrat Eberhard Nuß. Geblieben sei der Wille zum solidarischen Handeln und die Erkenntnis, dass es ohne freiwillige Feuerwehren nicht möglich sein wird, den Brandschutz und die technische Hilfeleistung zu gewährleisten. Man müsse nur an die unfassbaren Bilder der letzten Tage in den Dörfern im Landkreis denken.

„Die Einschläge kommen näher und sie kommen öfter“, meinte Nuß. Die Feuerwehr Reichenberg sei mit 22 Einsatzkräften und 286 ehrenamtlichen Stunden in der Unwetternacht mit dabei gewesen. Immer seien es die Feuerwehren, die zuerst am Einsatzort sind und sie seien meist auch die Letzten dort.

„Dafür brauchen wir Menschen, die bereit sind, aus zu rücken, wenn der Funkwecker losgeht und Menschen, die Verantwortung übernehmen“, betonte der Landrat. „Sie leisten viel für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in Reichenberg, Sie machen das wirklich großartig“, sagte er. Der Wehr wünschte er immer den nötigen Nachwuchs für ihre wertvolle Arbeit.

Feuerwehren haben sich im Laufe ihrer Geschichte immer dem aktuellen Stand angepasst und waren immer bereit, neue Herausforderungen an zu nehmen, sagte Kreisbrandrat Michael Reitzenstein. Das hohe technische Know-How und die hervorragende Jugendarbeit würdigte er besonders.

Das 125-jährige Jubiläum sei ein Anlass, den Menschen zu danken, die ihre Zeit und ihr Können in den Dienst der Allgemeinheit stellen und die zu jeder Zeit bereit sind, zu helfen, um Gefahren für Leib und Leben ab zu wenden, sagte Pfarrer Matthias Penßel, der auch für seinen katholischen Kollegen Pater Leo Beck sprach. Gerade die letzten Tage hätten deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es sei, dass es solche Menschen gibt.

Grüße und Geschenke zum Jubiläum gab es von den Ortsvereinen, vom Patenverein Heidingsfeld und von den Feuerwehr-Freunden aus Reichenberg bei Dresden. Die Blaskapelle Uengershausen, der Sängerverein Reichenberg und die Klasse 4 der Grundschule Reichenberg umrahmten den Kommers musikalisch.

125 Jahre freiwillige Feuerwehr Reichenberg – das am Sonntag bei herrlichem Sonnenschein zudem mit einem großen Festzug gefeiert. Der ganze Ort hatte sich mit Blumen- und Fahnenschmuck fein herausgeputzt. 41 Gruppen, darunter 35 Feuerwehren aus der Umgebung und eine aus Reichenberg bei Dresden, zogen durch die geschmückten Straßen Reichenbergs. Begleitet wurden sie von Musikkapellen und den Ortsvereinen. Die Feuerwehrveteranen durften auf einem eigens dafür hergerichteten Anhänger fahren.

Zufrieden waren die Verantwortlichen mit dem Verlauf des Festes. Samstag und Sonntag waren gut besucht und es habe keine Zwischenfälle gegeben, sagte Helmut Lutz von der freiwilligen Feuerwehr Reichenberg auf Anfrage.

 
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