Selbsthilfe ist die beste und günstigste Medizin, das haben Beate Beyrich und Brigitte Keller nach eigener Erkrankung vor etwa 15 Jahren am eigenen Leib erfahren. "Wir wurden schicksalshaft zusammengeführt", wird Beyrich in einer Pressemitteilung der Frauenselbsthilfe Krebs zitiert. Beide seien unabhängig voneinander in der Humangenetik bei einem Gentest zum Kongress des Bundesverbandes Frauenselbsthilfe Krebs nach Magdeburg eingeladen worden und lernten sich dort kennen. Sie seien auf der Suche nach Antworten im Zusammenhang mit der eigenen Brustkrebserkrankung gewesen.
Der Bundesverband sei eine der ältesten und größten Selbsthilfeorganisationen Deutschlands seit bald 50 Jahren und steht mit einem dichten Netzwerk an regionalen Gruppen an Krebs erkrankten Frauen und Männern unter dem Motto "auffangen-informieren-begleiten" zur Verfügung. Der Bundesverband sei in allen wichtigen Gesundheitsgremien vertreten und vertritt die Patientenrechte, Erstellung der Patientenleitlinien und vieles mehr.
Auf der Suche nach Antworten auf eigene Fragen kehrten Beyrich und Keller vom Kongress zurück und gründeten am 31. Mai 2010 eine Gruppe in Würzburg, womit sich die Aussage "Selbsthilfe ist die beste Medizin" erfüllen sollte.
Unterstützung für den eigenen Weg nach der Diagnose
Viele Frauen finden zur Gruppe, heißt es, bleiben eine Weile, gehen auch wieder, wenn es gut ist für sie. Nahezu alle, im Augenblick etwa 65, würden in der WhatsApp-Gruppe oder im Newsletter-Verteiler bleiben, um die neuesten Informationen zu erhalten. Im Gruppenaustausch und Beratungsgesprächen würden Betroffene unterstützt den je eigenen Weg nach der schweren Diagnose wieder zu finden, Lebensqualität wieder zu erlangen sowie die soziale Integration. Dies geschehe in Gesprächsabenden oder Vorträgen mit ausgewählten Referentinnen und Referenten. Die Gruppe in Würzburg erhielt die Auszeichnung "bewegteste Gruppe" durch den Bundesverband.
Die finanziellen Mittel werden von der DKH, dem Runden Tisch der der Krankenversicherer, Bezirk Unterfranken, Ministerium für Gesundheit und Soziales sowie privaten Unterstützern oder Institutionen gestellt, heißt es weiter.
Pandemiebedingt wurde die Jubiläumsfeier bereits zweifach verschoben. Unter dem Motto 120.000 Takte gegen krebs – Weil´s der Seele guttut, findet ein Konzert im Gut Wöllried am 29. Mai mit der bekannten Big Band aus Gemünden statt. Gespielt wird Soul aus den 70ern und 80er Jahren.
Die Gruppe trifft sich in der Regel jeden ersten Montag im Monat um 18 Uhr in der Umweltstation, Nigglweg 3, Würzburg. Vor der ersten Teilnahme sei Kontaktaufnahme wichtig, so die Pressemitteilung. Ansprechpartnerinnen sind Beate Beyrich, Tel.: 0177 2727641; Beate.e.beyrich@gmail.com, und Brigitte Keller: keller-brigitte@gmx.net
