Aus dem bayerischen Kulturfonds gibt es 120 000 Euro für den Wiederaufbau der Allersheimer Synagoge im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim. In den Jahren 2014 bis 2015 war das Gebäude im Giebelstädter Ortsteil abgebaut und ins Museum gebracht worden. 2020 begann dort der Aufbau, ab 2022 soll das Gebäude das für Franken wichtige Landjudentum repräsentieren und die noch bestehende Lücke neben evangelischem Glauben und katholischer (Volks-)Frömmigkeit schließen.
1740/41 war die Synagoge erbaut worden. Sie diente über 100 Jahre lang als Wohnhaus des Rabbiners und als Versammlungsort für Gottesdienste. Die Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, die sich im Untergeschoss befindet, war ein Ort ritueller Reinigung. 1911 kaufte ein Ortsbewohner das Gebäude. Fortan hatte es eine weltliche Nutzung. Im Freilandmuseum soll der Zustand während der religiösen Nutzung wieder sichtbar gemacht werden.
Nun unterstützt der Kulturfonds den Wiederaufbau. 120 000 Euro gibt es nun für den Wiederaufbau der Allersheimer Synagoge im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim. Dies teilen die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt (Freie Wähler) und der Stimmkreisabgeordnete Hans Herold (CSU) mit. Das Projekt Wiederaufbau der Allersheimer Synagoge findet Schmidts Unterstützung. Geschichte dürfe nicht vergessen werden, sagt sie und würdigte dabei die Forschungsarbeit des Fränkischen Freilandmuseums.
Vom 21. bis 27. Juni plant das Freilandmuseum eine Themenwoche zum jüdischen Leben in Franken. Ein Rundweg soll eine dezentrale Ausstellung mit 24 Stationen auf dem Museumsgelände erschießen. Dabei will das Museum mit Tafeln vor Häusern über die jüdische Geschichte der Ortschaften informieren, ebenso zu einzelnen Themen wie Mikwe oder Rabbiner. Ebenso sind, je nach geltenden Corona-Vorschriften, Baustellenführungen geplant. Dazu stehen ein Vortrag und ein Konzert auf dem Programm.
Weiter Informationen gibt es unter www.freilandmuseum.de/forschung, dort ist auch ein Bautagebuch zu finden. Regelmäßig stellt Jonas Blum zudem neue Biographien zur Synagoge ein. Darunter auch die von Heinrich Baumann. Dessen Ermordung und die seiner Frau Jenny stellen das Ende jüdischen Lebens in Allersheim dar.