Der Freistaat steckt 12 Millionen Euro in den Ausbau seiner Feuerwehrschule im Würzburger Stadtteil Zellerau. Auf knapp fünf Hektar erstreckt sich das Fortbildungsinstitut für Feuerwehrleute mittlerweile; es ist eines von dreien in Bayern, mit den Schulen in Geretsried und Regensburg.
Brandübungshaus, Atemschutzwerkstatt, Bootshafen, Feuerwache, Seminarräume, ein großer Hörsaal und eine gewaltige multifunktionale Übungshalle stehen bereits. Über 46 Millionen hat der Freistaat seit 2011 laut Staatssekretär Gerhard Eck in die Schule investiert. Dazu kommen ein Unterkunftsgebäude mit 52 Einzelzimmern – 60 Meter lang und 15 Meter breit – und eine Fahrzeughalle. Im September 2021 soll alles gebaut sein. Eck zufolge können dann 145 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer gleichzeitig untergebracht und geschult werden.
Der Staatssekretär sprach vor dem symbolischen Spatenstich von "Blaulichtinvestitionen". Die Weiterbildung für Feuerwehrleute sei unerlässlich. "Jeder Cent, den wir dafür ausgeben", sei gut für die innere Sicherheit angelegt. Auch die Kommunen investierten "unheimlich viel Geld" in ihre Feuerwehren und manche Bürger meinten, dieses Geld sei für anderes besser ausgegeben. Die hätten spätestens dann ein Einsehen, wenn sie die Feuerwehr brauchten.
Anforderungen an die Einsatzkräfte sind gestiegen
Würzburgs Oberbürgermeister Schuchardt sagte in seinem Grußwort, die Anforderungen an die Einsatzkräfte seien in den vergangenen Jahren "rasant gestiegen". Extreme Wetterlagen, Waldbrände und Terroranschläge stellten sie vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger sei eine fundierte und praxisnahe Ausbildung, vor allem für Führungskräfte.
Spezialausbildungen wie Gefahrguteinsätze oder das Üben mit Löschschaum seien auf der örtlichen Ebene immer schwieriger durchführbar. Wichtig sei, dass der Freistaat die staatlichen Feuerwehrschulen als zentrale Ausbildungsstätten unterhalte und damit die Kommunen beim Erfüllen ihrer Aufgaben unterstütze.
Dank an die Stadt
Die Feuerwehrschule steht mitten in der Zellerau auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne. Schuchardt erinnerte daran, dass die Bewohner ihren Bau "intensiv und teilweise auch kritisch begleiteten". Eck dankte der Stadt für den Grund, den sie zur Verfügung gestellt hat, "der wäre auch teurer zu verwirtschaften gewesen". Insider im Rathaus meinen allerdings, dass aus der Feuerwehrschule nichts geworden wäre, hätte die Stadt vor zehn Jahren die heutige Wohnungsnot kommen sehen.
Nicht alltäglich für öffentliche Bauten dieser Dimensionen ist, dass das Staatliche Bauamt selbst verantwortlich ist für die Bauplanung und Bauleitung. Eck zeigte sich beeindruckt. Er kündigte weitere Investitionen für die Feuerwehrschule an, ohne Zahlen und Zwecke zu nennen. Zum Schluss seiner Ansprache packte er zwei Redewendungen in eine: Der Freistaat wolle damit "immer am Ball der Zeit sein".