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WÜRZBURG
110 Montagsspaziergänger protestieren gegen Atomkraft
Atomprotest: Hubert Weiger und Organisatorin Jenifer Gabel.
Foto: Müller | Atomprotest: Hubert Weiger und Organisatorin Jenifer Gabel.
Ernst Jerg
Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:53 Uhr

Beim 160. Montagsspaziergang stand diesmal nicht die islamfeindliche Wügida-Gruppierung als Thema an, sondern die verheerende Atom-Katastrophe in Fukushima am 11. März 2011. Eine Unfallserie hatte das japanische Kernkraftwerk schwer beschädigt und zur Kernschmelze geführt.

Die Montagsspaziergänger unter Organisatorin Jenifer Gabel wollen sich nicht damit abfinden, dass sich vier Jahre nach dem GAU die Situation kaum verändert hat und dass Japan zwei neue Atomkraftwerke plant.

Der Zug durch die Stadt begann um 18 Uhr am Barbarossaplatz und endete am unteren Markt. Etwa 110 Teilnehmer waren nach Polizeischätzungen beim Spaziergang und der Abschlusskundgebung dabei. Der oberste Chef des Bund für Umwelt- und Naturschutz, Hubert Weiger, stieß am Markt dazu. Er prangerte die Informationspolitik der japanischen Regierung an. „Die Bevölkerung hat nichts gewusst von den katastrophalen Gefahren in und um die Reaktoren.“ Es gebe keinen absolut sicheren Atomkraft-Betrieb. Er selbst sei dreimal in dem Gebiet gewesen und zeigte sich erschüttert über die öffentlichen Lügen. Die Politik gehe verantwortungslos mit den Menschen um und er wagte die Prognose, dass die Bundesregierung so eine Kernschmelze auch herunterspielen würde.

Wolfgang Klein-Langner gilt als Japan-Kenner und führt die Siebold-Gesellschaft. Er unterstrich jedes Wort von Weiger. Gleich nach der Katastrophe hat sich seine Gesellschaft um den Wiederaufbau eines zerstörten Kinderheimes bemüht. Zwei Jahre später stand es wieder als Vorzeigeprojekt für erneuerbare Energien. Viele Spenden kamen da aus der Region Mainfranken. Nun ist es auf einem so hohen technischen Standard, unabhängig von der Atomkraft, dass es als Notunterkunft für Senioren und Behinderte im Katastrophenfall eingestuft wird. Der 40 Jahre dauernde Protest gegen die Atomenergie hat sich gelohnt, sagte Manfred Dürr, Mitglied im Bundesverband Windenergie. „Wir haben einen Ausstiegsbeschluss zur Atomenergie.“

 
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