zurück
Kleinrinderfeld
107. Geburtstag von Maria Tietze: "Ich will mindestens 110 Jahre werden"
Maria Tietze blickt auch noch mit 107 Jahren positiv in die Zukunft.
Foto: Matthias Ernst | Maria Tietze blickt auch noch mit 107 Jahren positiv in die Zukunft.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:44 Uhr

Karen Heußner ist begeistert vom Lebensmut des Geburtstagskindes Maria Tietze. Letztere feierte am Freitag ihren 107. Geburtstag. Die stellvertretende Landrätin war zum Gratulieren gekommen, zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Kleinrinderfelds, Frank Heß, der den erkrankten Bürgermeister Harald Engbrecht vertrat. Dieses Jahr allerdings feierte Maria Tietze nicht mehr im eigenen Haus in Kleinrinderfeld, sondern in die Seniorenresidenz Kist, wohin sie im vergangenen Jahr, kurz nach ihrem 106. Geburtstag, umgezogen ist. Die Pflege in der Familie daheim traute sich ihre Schwiegertochter, selbst gelernte Krankenschwester, nicht mehr zu nach einem Herzinfarkt.

Der Umzug fiel Maria Tietze nicht sehr schwer, fand sie doch gleich Anschluss und neue Freundinnen, die sich liebevoll um die alte Dame kümmern, neben den freundlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Seniorenresidenz. Einrichtungsleiter Thomas Müller war ebenso zur kleinen Feierstunde gekommen, wie Tochter und Sohn mit Partnern. Schließlich wird man nur einmal im Leben 107 Jahre alt. Maria Tietze ist damit auf jeden Fall die älteste Einwohnerin von Kleinrinderfeld, ja wahrscheinlich sogar im ganzen Landkreis. Und Maria Tietze hat ein großes Ziel: "Ich will mindestens 110 Jahre werden".

Schlagfertigkeit und positives Denken

Mit ihrem Humor und ihren Scherzen nimmt Maria Tietze noch voll am Leben teil. Und trotz aller Nackenschläge, die ihr das Leben mitgegeben hat, eines hat sie nie verloren, ihre Schlagfertigkeit und ihre positive Denkensweise. Das sind auch die Hauptfaktoren, sagt sie, warum sie überhaupt so alt geworden ist. "Ich habe immer nur gelacht", erklärt das achte von 15 Kindern ihren unbändigen Lebensmut.

Geboren wurde Maria Tietze mitten im Ersten Weltkrieg in Guttentag in Oberschlesien. Ihre Jugendzeit habe sie sehr geprägt, sagt das Geburtstagskind, genoss sie doch eine hervorragende Ausbildung im Lyzeum in Oppeln, "dem einzigen damals, das in der Nähe war". Danach arbeitete sie als Prokuristin in der Briefumschlagfabrik ihrer Großeltern bis zur Vertreibung aus der Heimat gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Nachkriegswirren verschlugen sie erst nach Murnau bei München, wo sie mit ihrem Mann, der als Professor an der Universität lehrte, bis zu dessen Pensionierung blieb. Anfang der Siebzigerjahre zog sie mit der Tochter nach Kleinrinderfeld. Der Sohn blieb in München.

Dem Tod von der Schippe gesprungen

Das Reisen hat ihr immer viel Freude gemacht, sagt Tietze, beispielsweise nach Griechenland oder in die Türkei mit der Pfarrgemeinde. Daran hat sie noch viele Erinnerungen. Überhaupt: Wer sich länger mit Maria Tietze unterhält, merkt schnell, welch wacher Geist noch in diesem Körper lebt. Noch immer ist Maria Tietze klar bei Verstand. Als ihre Schwiegertochter sagt, dass man von jetzt an nur noch von Jahr zu Jahr denke, erwidert sie schlagfertig: "Jetzt begrenzt sie mich schon wieder". Die ganze Geburtstagsfeierrunde lacht und weiß, dass es keine leeren Versprechen sind, die Maria Tietze ausspricht. Schließlich ist sie dem Tod schon öfter von der Schippe gesprungen, wie nach dem Schlaganfall kurz nach dem 105. Geburtstag. Doch auch davon hat sie sich wieder gut erholt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kleinrinderfeld
Matthias Ernst
Geburtstagskinder
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Karen Heußner
Lebensmut
Schwiegertöchter
Seniorenresidenz Zellingen
Thomas Müller
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top