
Das hätte sich vor 100 Jahren auch keiner träumen lassen, als der SV Wittighausen 1924 gegründet wurde. Der Festkommers zum Start des Jubiläumswochenendes zeigte einmal mehr, warum der Verein in all der Zeit aktuell geblieben ist. So kurzweilig verlief der Abend, dass man überhaupt nicht merkte, dass über vier Stunden am Ende vergangen waren.
Das lag sicher auch an der guten Vorbereitung durch Vorstand Gerhard Bachert und seinem Team, die das ganze Wochenende perfekt geplant hatten. Dem Vorstand oblag auch die Begrüßung, wobei er schnell an das Musiker-Duo Fuchs weitergab, die den im Jahr 2019 entstandenen Song "Wir sind Wittighausen" zum Besten gab. Dabei steht dieses Lied auch für den Sportverein, denn ohne die sportliche und mitmachende Aktivität in der kleinsten Gemeinde im Main-Tauber-Kreis wäre der Ort um einiges ärmer, wie nicht nur der 1. Landesbeamte Florian Busch in seinem Grußwort ausdrückte. Er sprach von einer "Säkularfeier", wie man ein solches Jubiläum früher bezeichnete, also den Übergang von einer alten zu einer neuen Zeitrechnung. Er und alle weiteren Grußredner beglückwünschten den SV Wittighausen zu einem tollen Festprogramm. "Das Fest kann beginnen", meinte dann auch Bürgermeisterstellvertreter Harald Ebert, der den verhinderten Bürgermeister Marcus Wessels vertrat. Er legte den Fokus auf die hervorragende Jugendarbeit beim SV Wittighausen und vor allen die Jugendtrainer seien die "ersten Sozialarbeiter im Ort".
Vorstand Gerhard Bachert ging das Jubiläum eher philosophisch an und zitierte Friedrich Schiller und Albert Camus, wobei letzterer auch Torwart war, bevor er Schriftsteller wurde. Frei nach Camus sagte Bachert: "Wir wollen heute Abend auch all die Freude feiern, die wir im Verein erleben durften." Er vergaß aber auch nicht den Blick in die Zukunft, denn mit dem Umbau des Umkleidetraktes stehen große Projekte an. "Eine Frau als Vorstand, das täte uns richtig gut nach 100 Jahren." Weitere Grußworte sprachen Armin Schaub (Sportkreis Tauberbischofsheim), Magnus Müller (Präsidiumsmitglied Badischer Sportbund), Jürgen Galm (Vizepräsident Badischer Fußballverband), Jürgen Umminger (Kreisvorsitzender Badischer Fußballverband und früherer Trainer in Wittighausen), Franz Wundling (Sportlicher Leiter SV Zimmern) und Albin Kemmer (1. Vorstand SV Bütthard).
Exemplarisch für die vielen Ehrungen, die an so einem Festkommers üblich sind, seien nur die Ernennungen zu Ehrenmitgliedern für Alfons Dertinger und Bernhard Bauer genannt. Beide haben sich viele Jahrzehnte für den Verein aufgeopfert und sind echte Legenden im Verein. Sichtlich überwältigt von der Auszeichnung versprachen beide weiter für "ihren SV" da zu sein.
Und natürlich stellte man an diesem Abend auch eine "Jahrhundertelf" auf, mit Fußballern aus allen Jahrzehnten, für die teilweise die Nachkommen die Auszeichnungen entgegennahmen. Unterhaltsam war auch die Gesprächsrunde mit den ehemaligen Vorständen von Christian Seubert.
Michael Prax trainiert derzeit eine verstärkte AH-Truppe, die beim Einlagespiel am Samstag um 18 Uhr gegen die Traditionself des 1. FC Nürnberg antreten wird. Alle sind schon heiß auf das Spiel gegen die ehemaligen Profis, darunter mit Marek Mintal und Thomas Ziemer auch langjährige Clubspieler.
Die Jahrhundertelf des SV Wittighausen

