
Es gibt nur wenige hochrangige Klassik-Festivals in Deutschland, die eine hundertjährige Tradition aufweisen könnten, betonte Kulturreferent Muchtar Al Ghusain am Donnerstag im Stadtrat am ersten Tag der Haushaltsberatungen für das Jahr 2018. Und die Planungen für das Jubiläumsfestival sind bereits angelaufen. Neben dem Musikprogramm sind auch Sonderveranstaltungen wie eine Ausstellung oder eine Buchproduktion vorgesehen. Das alles kostet Geld, und deshalb genehmigte der Stadtrat nahezu einstimmig einen Sonderzuschuss von 100 000 Euro.
Schon jetzt muss nämlich Intendantin Evelyn Meining die ersten Künstler verpflichten und Jubiläums-Vorbereitungen treffen. Deshalb steht der erste Teilbetrag von 40 000 Euro im nächsten Jahr zur Verfügung. Jeweils 30 000 Euro erhält das Mozartfest in den Jahren 2019 und 2020, um ausreichend Planungssicherheit zu haben. Der Antrag für diese Sonderzahlung kam von der CSU-Stadtratsfraktion.
Während Stadtkämmerer Robert Scheller bei vielen Anträgen aus den Reihen des Stadtrats bei den Etatberatungen am Donnerstag auf die Bremse trat, verzichtete er im Fall des Mozartfestes darauf. Das Fest entwickele sich toll, er verhehlte aber auch nicht, dass es beim Abgleich der Kosten Differenzbeträge gebe. Mahnend betonte der Vorsitzende der Fraktion der Würzburger Liste, Alt-OB Jürgen Weber, dass die Zuschusserhöhung keine Einbahnstraße werden dürfe. Dem hielt Kulturreferent Al Ghusain entgegen, dass eine Verringerung des städtischen Zuschusses den Freistaat Bayern veranlassen könnte, seinerseits sein finanzielles Engagement zu verringern. Das wolle man auf jeden Fall vermeiden, hat doch der Freistaat erst vor einigen Jahren seinen Zuschuss erhöht.
Schlussendlich waren sich alle Fraktionen einig, das Mozartfest zum Jubiläum zu unterstützen. Al Ghusain, der auch Sportreferent ist, zog ein Bild aus dem Fußball heran: Das Mozartfest sei gerade auf dem Sprung in die erste Liga, diese Aufbruchstimmung solle man nicht unterbrechen. Das tat der Stadtrat auch nicht. Der Etat für die Künstlerhonorare wurde, ebenfalls auf Antrag der CSU-Fraktion, für das Jahr um 40 000 Euro erhöht. Im Haushalt 2018 waren dafür ursprünglich 870 000 Euro vorgesehen.