
In zentraler Lage im Altort plant die Gemeinde Güntersleben ein Ärztehaus. Hierzu wird das als „alte Anstalt“ bekannte Gebäude an der Ecke Langgasse – Thüngersheimer Straße abgerissen und ein Neubau errichtet. Vorerst ist jedoch bei dem 1,5 Millionen Euro teuren Projekt, das noch Bürgermeister Ernst Joßberger auf den Weg gebracht hatte, nur ein Allgemeinarzt im Erdgeschoss vorgesehen.
Für die Praxis mit einer Fläche von 190 Quadratmetern konnte Dr. Martin Hung gewonnen werden, der zuvor in einer inzwischen geschlossenen Praxis in Güntersleben tätig war. Nun hat er den Arztsitz übernommen und sich selbstständig gemacht. Das Ober- und das Dachgeschoss des Gebäudes sollen gewerblich vermietet werden. Ein Aufzug soll einen barrierefreien Zugang gewährleisten.
Nur der Bildstock bleibt
Von dem 1888 errichteten Gebäude, in dem sich bis zum Bau der Kindertagesstätte „Erdenstern“ in den 1950er Jahren die „Kinderbewahranstalt“ sowie ein Schulsaal befanden, bleibt nur ein denkmalgeschützter Bildstock. Er soll wie bisher in die Außenmauer eingelassen werden. Der Neubau soll sich jedoch in die historische Umgebung einfügen. Mit einem Satteldach ausgestattet passt er sich der Straßenführung an und soll eine mit dem alten Gebäude vergleichbare Größe erhalten.
Der Eingang entsteht in der Langgasse, im Erdgeschoss wird die Fassade leicht zurückgesetzt. Zudem wird die Fahrbahn der Thüngersheimer Straße etwas verengt, um mehr Platz für die Gehwege zu schaffen. In der Nähe des Gebäudes ist eine Bushaltestelle geplant. Auch Parkplätze sollen ausreichend zur Verfügung stehen: auf dem gegenüberliegenden Grundstück wird dafür ein früheres Wohnhaus abgerissen. Zudem wird ein Parkplatz an der Stelle des früheren Bauhofs gegenüber dem heutigen Edeka-Markt zur Verfügung stehen.
Aufträge bereits vergeben
Bereits für Oktober 2019 ist die Fertigstellung des Ärztehauses geplant. Damit der Zeitplan auch eingehalten werden kann, hat der Gemeinderat bereits jetzt die Aufträge für den Abriss des alten Gebäudes, die Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen, die Elektrik, die energetische Planung sowie die Tragwerksplanung vergeben. Aufgrund der „stark überhitzten“ Baukonjunktur sei es schwierig, interessierte Unternehmen zu finden, erläuterte Bürgermeisterin Klara Schömig.