
Noch einmal hat der Gemeinderat Euerbach das geplante Baugebiet in Sömmersdorf auf den Weg und in das erforderliche Bauleitverfahren gebracht. In der Jahresschlusssitzung beschloss das Gremium die Änderung des Flächennutzungsplans und noch einmal, wie bereits im Juli 2021, die Aufstellung des Bebauungsplans "Am Weihergraben II".
Nötig geworden war das, weil der Beschleunigungsparagraph 13b des Baugesetzbuches im Juli 2023 vom Bundesverwaltungsgericht gekippt worden war, erläuterte Bürgermeisterin Simone Seufert. Eigentlich sollte mit dieser Regelung die Ausweisung von Wohnbauflächen erleichtert werden. Jetzt aber musste auch das Sömmersdorfer Vorhaben in ein Regelverfahren überführt werden, also das Bauleitverfahren von vorne beginnen.
Auf insgesamt 1,4 Hektar landwirtschaftlicher Fläche am östlichen Ortsrand von Sömmersdorf, nördlich der B 303 und angrenzend an das bestehende Baugebiet, sollen elf Baugrundstücke inklusive Lärmschutzwall und Randeingrünung entstehen. Letztere dient als Ausgleichsfläche, was nach langer Wartezeit von der Unteren Naturschutzbehörde anerkannt wurde, wie Seufert sagte.
Jahresrechnung erstmals digital kontrolliert
Die Jahresrechnung 2023 war erstmals in digitaler Form vom Rechnungsprüfungsausschuss kontrolliert worden, erklärte dessen Vorsitzender Kurt Stark. Das Ergebnis stellte der Gemeinderat im Verwaltungshaushalt mit 5.957.571 Euro und im Vermögenshaushalt mit 2.174.096 Euro fest. Der bereinigte Gesamthaushalt beläuft sich demnach auf 8.131.668 Euro. Die Entlastung der Verwaltung erfolgte einstimmig.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab die Bürgermeisterin die Vergabe der Pflanzarbeiten am Pendlerparkplatz Euerbach für 26.182 Euro an die Firma Herbert Straub (Veitshöchheim) bekannt. Unter Punkt "Verschiedenes" lud Moritz Hutter zum Adventsumtrunk am Freitag, 13. Dezember, ab 18 Uhr am Alten Rathaus Obbach ein.

Die letzte Gemeinderatssitzung des Jahres war auch die letzte für Geschäftsleiter Stefan Funk, der zwei Jahre lang als befristete Elternzeitvertretung die Verwaltung der Gemeinde Euerbach geleitet hatte. Bürgermeisterin Seufert bezeichnete ihn in ihrer Dankesrede als "Glücksfall" angesichts seiner Kompetenz und Erfahrung, seiner tatkräftigen Unterstützung und absoluten Loyalität.
Er hätte gerne weitergemacht, meinte der sichtlich berührte Funk, aber angesichts seiner Wahl in das Amt des Bezirkstagspräsidenten seit Oktober 2023 gehe es zeitlich einfach nicht mehr. Er werde nach 46 Berufsjahren im Verwaltungsdienst ausscheiden. Ratsgremium und Ehrengäste der Jahresschlusssitzung honorierten mit Beifall seinen Einsatz für die Gemeinde.
Dankurkunde für Gerald Heß
Im ehrenamtlichen Einsatz für die Dorfgemeinschaft in Obbach ist seit Jahrzehnten Gerald Heß, wofür er die Dankurkunde des Landkreises Schweinfurt erhielt. Beim offiziellen Dankabend im Oktober, bei dem auch Norbert Mergenthal aus Sömmersdorf von Landrat Florian Töpper geehrt worden war, war Heß verhindert gewesen, weshalb die Bürgermeisterin die Ehrung nachholte.
Heß ist seit 1971 Mitglied des TSV Obbach, bei dem er aktiv Fußball spielte und jetzt für den Wirtschaftsdienst verantwortlich ist. Für die jährliche Kirchweih ist er rund um die Uhr im Einsatz, lobte Seufert. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert er sich seit 1981, darunter zehn Jahre lang als Jugendwart und von 2010 bis 2022 als erster Vorsitzender, dankte sie.
In ihrem Jahresrückblick sprach Seufert sowohl positive Ereignisse wie die Eröffnung des Dorfgemeinschaftshauses Euerbach, des Ortseingangs Obbach oder die Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf an. Aber auch die schwierige Finanzlage, die einen Millionenkredit nötig machte, fehlte nicht. Sie dankte dem Gemeinderat, den Mitarbeitenden in Verwaltung und Bauhof und allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern für das konstruktive Miteinander.
Dem schlossen sich Jochen Kraft für die SPD-Fraktion und Günter Hutter für die CSU/Freie Wählergemeinschaft an.