
Es klingt wie der Inhalt eines schlechten Krimis: Am Montag und am Dienstag kam es laut Polizeipräsidium Unterfranken in ein und demselben Haus in Niederwerrn (Landkreis Schweinfurt) zu zwei Bränden, wobei eine Bewohnerin sich mit leichten Verletzungen aus dem brennenden Haus retten konnte. Nach Angaben der Polizei Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt steht derzeit ein 57-jähriger Mann unter Verdacht, die Feuer vorsätzlich gelegt zu haben.
Die erste Mitteilung über einen Brand ging am Montag, 17. April, um 8.35 Uhr bei Feuerwehr und Polizei ein, wie es in einer Mitteilung des Präsidiums heißt. Einsatzkräfte der Wehren in Niederwerrn, Oberwerrn und Schweinfurt seien mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen und brachten den Brand unter Kontrolle.
In verschiedenen Stockwerken hätten sich an mehreren Stellen des Hauses Brandstellen befunden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Bewohnerinnen oder Bewohner in dem Haus. Die Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei Schweinfurt.
Zweiter Brand, gleiches Haus: Bewohnerin konnte sich retten
Einen Tag später, Dienstag gegen 6.20 Uhr, kam es laut Polizei erneut zu einem Brand im Anwesen. Wieder rückten die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren aus, wieder löschten sie das Feuer. Diesmal im Dachstuhl. Diesmal war das Haus jedoch nicht leer.
Zum Zeitpunkt des zweiten Brandes hätte sich die einzige Bewohnerin des Hauses schlafend in ihrer Wohnung befunden, wie die Polizei mitteilt. Durch das Klingeln eines Zeugen sei sie auf den Brand aufmerksam geworden und konnte sich "gerade noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus in Sicherheit bringen", heißt es in der Mitteilung des Präsidiums.
Durch das Einatmen der Rauchgase erlitt die Frau leichte Verletzungen, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Schaden wird nach ersten Schätzungen wohl im unteren sechsstelligen Bereich liegen. Das Dreifamilienhaus ist nicht bewohnbar.
Mann nach Großfahndung mit Polizeihubschrauber festgenommen
In der Pressemitteilung heißt es, dass die Ermittlungen der Kripo Schweinfurt Hinweise auf einen 57-Jährigen verdichteten, der nun im dringenden Tatverdacht stehe, beide Brände vorsätzlich gelegt zu haben. Er habe das Haus zeitweise selbst bewohnt und konnte noch am Dienstag im Rahmen einer großangelegten Fahndung auf der Autobahn A 70 bei Werneck festgenommen werden. Daran sei neben zahlreichen Polizeistreifen auch ein Polizeihubschrauber beteiligt gewesen.

Laut Polizei beantragte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann. Der Ermittlungsrichter sei diesem Antrag gefolgt und erließ Haftbefehl gegen den 57-Jährigen. Vorgeworfen werden ihm unter anderem eine versuchte Tötung sowie schwere Brandstiftung. Er wurde zwischenzeitlich in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.