Normalerweise will man mit der Polizei ja nicht unbedingt etwas zu tun haben. In diesem Fall ist es allerdings empfehlenswert, der Einladung der beiden Polizisten Folge zu leisten. Zum ersten Mal stehen Jochen Engel und Hajo Lehr gemeinsam auf einer Bühne. „Zwei fränkische Polizisten erzählen“ ist die Lesung am Freitag, 12. November, um 18.30 Uhr in der Stadthalle überschrieben. Die Zuhörer erwartet Witziges, Humorvolles, Ehrliches, natürlich Fränkisches, aber auch Dramatisches und Nachdenkliches.
Der Schweinfurter Hobbyautor Hajo Lehr wird aus seinen Büchern lesen. In seinem Erstlingswerk „Guten Tag, sind Sie die Witwe Meier?“ schildert der pensionierte Polizeibeamte das Überbringen von Todesnachrichten und andere, extrem belastende Begebenheiten im Polizeidienst. Lehr hat das Buch verfasst in der Hoffnung, dass die Mitmenschen mehr Verständnis für die Arbeit von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehrleuten und Notfallseelsorgern entwickeln.
Durchweg humorvoll ist sein zweites Buch mit dem Titel „Läushammel warn mer, gschrubbde!“. Hier plaudert der bekennende „Schnüdel“ über Erlebnisse seiner Kindheits- und Jugendtage zwischen 1953 und 1970. Kürzlich erschien das „Tagebuch einer Wahnsinnsreise“. Dies schildert die Erlebnisse von Hajo Lehr und seinem Freund Martin Winter auf ihrer 6500 Kilometer langen Tour von Schweinfurt nach Lome in Westafrika, davon 2500 Kilometer durch die Wüste Sahara, im Jahr 1986 mit einem alten Peugeot 504.
Joachim Engel schreibt bevorzugt Kurzgeschichten in fränkischer Mundart, weniger aus dem Polizeidienst als aus dem Alltag eines Franken. Seine bisher veröffentlichten Bücher tragen die Titel „Es hät fei schlimmer kum könn“ und „Das Leiden des fränkischen Sebber“. Außerdem der Episodenroman „Rossmarkt“, der Personen aus verschiedenen sozialen Schichten in und um Schweinfurt begleitet und deren Schicksale miteinander verknüpft. Engel ist in Unterschleichach im Steigerwald aufgewachsen, seit 44 Jahren Polizeibeamter und das immer auf der Straße.
Engel begeistert sich nach eigener Aussage für Menschen, obwohl er oft an ihnen verzweifelt. „Wir sind alle so festgefahren in unseren Meinungen, dass es mir guttut, wenn mich jemand eines Besseren belehrt“, sagt er. Seine Kurzgeschichten wollen ein nachdenkliches Schmunzeln am Schluss, weniger ein lautes Lachen. Seine Hauptperson, den „Sebber“, begleitet Engel in die unterschiedlichsten Lebenslagen, beispielsweise zum Urologen, in eine Heckenwirtschaft im Steigerwald, in die Sauna im Silvana oder in den Stadtbus. Engel ist Mitglied der Schweinfurter Autorengruppe SAG.
Karten unter www.stadthalle-schweinfurt.de VVK Schweinfurter Tagblatt, Eventim 10 Euro, AK 12 Euro.