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SCHWEINFURT
Zum Greifen nahe
William Edward Kilburn: Mädchen mit Blumen und Federball, London, um 1850, kolorierte Stereo-Daguerreotypie ist derzeit im Museum Georg Schäfer zu betrachten.
Foto: Private Sammlung & Collection H. G. | William Edward Kilburn: Mädchen mit Blumen und Federball, London, um 1850, kolorierte Stereo-Daguerreotypie ist derzeit im Museum Georg Schäfer zu betrachten.
Bearbeitet von Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 27.04.2023 11:59 Uhr

Als im Dezember 2009 der Science-Fiction-Film Avatar – Aufbruch nach Pandora weltweit in die Kinos kam, erlebte ein faszinierendes Seherlebnis eine ungeahnte Renaissance. Avatar war nämlich in einer aufwendigen Digital-Technik mit zwei synchronisierten und mit zwei Optiken ausgestatteten Kameras gedreht worden, die ein räumliches, dreidimensionales Sehen des Films ermöglichte. Mit 237 Millionen Dollar Produktionskosten war Avatar einer der teuersten Filme aller Zeiten, aber kommerziell auch ein Riesenerfolg, der fast 2,8 Milliarden Dollar einspielte.

Dreidimensionale Seherlebnisse scheinen also auch das Publikum des 21. Jahrhunderts zu begeistern. Doch kaum jemand weiß heute, dass bereits vor 170 Jahren die Menschen von 3-D Stereo-Bildern fasziniert waren. Der Pariser Optiker Jules Duboscq hatte um 1850, ein paar Jahre nach der Bekanntgabe der Erfindung der Fotografie, eine neuartige Kamera mit zwei, im Augenabstand angebrachten Objektiven konstruiert, die zwei leicht unterschiedliche Aufnahmen gleichzeitig machte.

Ein besonderes Betrachtungsgerät mit zwei Messing-Okularen in feinem Mahagoniholz machte es dann möglich, die Bilder räumlich zu sehen. Eine weitere Sensation der frühen Fotografie-Geschichte, die sich schnell in Europa und Amerika verbreitete.

In der Ausstellung „Neue Wahrheit? Kleine Wunder!“, die noch bis 9. Januar 2022 im Museum Georg Schäfer zu sehen ist, sind derzeit beeindruckende Beispiele der frühen Stereo-Fotografie zu bewundern. Landschaften, Architektur, Portraits und fein kolorierte Akte sind die Themen. Auch verschiedene seltene Betrachtungsgeräte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind zu sehen. Zum Greifen nahe… aber in Vitrinen!

Auch bei „in petto“ am Dienstag, 2. November, um 18 Uhr wird es um ein Thema aus der Sonderausstellung gehen: um die Karikaturen zur frühen Fotografie von Honoré Daumier. Daumier gehört zu den genialsten französischen Karikaturisten des 19. Jahrhunderts. Dem neuen Medium und seinen Methoden schlugen damals zuweilen auch Skepsis und Spott entgegen.

Öffnungszeiten: Mi.-So., 10-17 Uhr, Di., 10-20 Uhr, www.museumgeorgschaefer.de

 
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