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Stadtlauringen
Zu wenige Nachahmer: In Stadtlauringen bleiben die Lichter nun doch an
ner -
 |  aktualisiert: 16.11.2022 02:39 Uhr

In Stadtlauringen und seinen Ortsteilen wird die Dorfbeleuchtung nun doch weiter wie gewohnt die ganze Nacht hindurch an bleiben. Um ein Zeichen für das Energiesparen zu setzen, war in der Sitzung vom 15. September mit großer Mehrheit eine Nachtabschaltung von 23 bis 5 Uhr morgens beschlossen worden. Nach Protesten aus der Bevölkerung, aber auch aufgrund neuer Entwicklungen in der Bundespolitik wurde die nächtliche Abschaltung in der Sitzung vom 28. Oktober auf die Zeit von 0 bis 4 Uhr verkürzt. In der jüngsten Sitzung folgte nun die komplette Rolle rückwärts.

Bürgermeister Friedel Heckenlauer hatte eine Resolution eingebracht, in der er verschiedene Gründe aufführte, die Aktion komplett abzublasen. Es gab ganz einfach zu wenige Nachahmer, die nötig gewesen wären, um bundesweit mit einer derartigen Maßnahme die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen, sagte er. Die bundespolitischen Entwicklungen seien zudem in eine Richtung gegangen, die dem Energiesparen nicht mehr oberste Priorität einräumen, sodass der Stadtlauringer Ansatz konterkariert werden würde. Gleichwohl monierte Heckenlauer, dass insbesondere Gaskunden zwar aufatmen können, die auf Heizöl und Holz beziehungsweise Pellets angewiesene Landbevölkerung aber weiter den Entwicklungen des Weltmarktes ausgeliefert sei.

Bernd Haas: Kein Anreiz mehr, Energie zu sparen

Harald Zimmermann fühlte sich nun bestätigt in seiner stets ablehnenden Haltung zur Nachtabschaltung. Er war verwundert, dass diese nun im Kern mit den Argumenten aufgehoben wird, die er schon von Beginn an vertreten hatte. Holger Krug forderte die Verwaltung auf, zumindest die Landesregierung, aber auch die Bundesregierung, schriftlich zur zuverlässigen Vorhaltung von Energie zu verpflichten. Es könne nicht angehen, dass kleine Landgemeinden Zeichen setzen müssen, nur weil die Regierung Vorreiter sein will, "für irgendwas, was in der Praxis nicht funktioniert". Bernd Haas hatte schon in der vorangegangenen Sitzung den Ausstieg gefordert und sah in der aktuellen politischen Entwicklung keinen wirklichen Anreiz mehr, Energie zu sparen.

Doch es gab auch Verteidiger der nächtlichen Abschaltung. Markus Kohlhepp sah keinerlei Veranlassung, sich von politischen Entwicklungen leiten zu lassen. Energiesparen sei auch in Zukunft ein Gebot der Stunde. Klaus Kaufmann verwies auf die große Mehrheit im Gemeinderat, die eben jenes Zeichen setzen wollte, das nach wie vor nötig sei, um die Bevölkerung für Co2-Einsparung und Klimaschutz zu sensibilisieren. Die Nachtabschaltung wäre ein gutes Zeichen gewesen.

Entsprechend knapp war das Abstimmungsergebnis. Mit 8:6 reichte es gerade so, dass auf die nächtliche Abschaltung verzichtet werden kann.

 
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