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Grafenrheinfeld
Zirkusfreizeit für alle. Was das Zirkuscamp Rafeldinio besonders macht
Das Zirkuscamp Rafeldinio öffnet wieder die Zirkusmanege. 70 Kinder und Jugendliche können eine Woche lang in die Rolle von Zirkusartisten schlüpfen. 
Foto: Isabell Lier | Das Zirkuscamp Rafeldinio öffnet wieder die Zirkusmanege. 70 Kinder und Jugendliche können eine Woche lang in die Rolle von Zirkusartisten schlüpfen. 
Isabell Lier
 |  aktualisiert: 10.08.2022 02:41 Uhr

Auf dem Gelände des Caritas Jugendhilfezentrum Maria Schutz in Grafenrheinfeld ist viel los. 70 Kinder und Jugendliche und rund 30 Betreuerinnen und Betreuer haben hier in dieser ersten Sommerferienwoche das Zirkuslager aufgeschlagen. Einige suchen in der Mittagspause nach Erholung im Schatten, andere üben motiviert weiter ihre Diabolokünste. Erst als sich alle Kinder wieder in ihren Trainingseinheiten eingefunden haben, legt sich der Trubel.  

Das Zirkuscamp Rafeldinio, ein Projekt des Jugendhilfezentrums in Kooperation mit dem Kreisjugendring Schweinfurt, bietet Kindern ab sieben Jahren die Möglichkeit, sich eine Woche lang als Zirkusartist auszuprobieren und zu üben.

In zwei Trainingseinheiten pro Tag werden sie von professionellen, aus ganz Deutschland angereisten Zirkusdarstellern in zwei frei wählbaren Zirkuskünsten ausgebildet, von Luftartistik über Handgeschicklichkeiten bis hin zu Fakirtechniken oder Clownerie. Wenn mal nicht motiviert trainiert wird, steht den Kindern ein breites Freizeitangebot mit Bastelrunden, Gesellschaftsspielen und Sportangeboten zur Verfügung.

Übernachtet wird in acht großen Zelten auf dem Zirkusgelände, für die Verpflegung ist gesorgt. Neben Pädagoginnen und Pädagogen helfen auch Jugendliche ab 16 Jahren aus dem Jugendhilfezentrum bei der Betreuung der Kinder mit.

Das Zirkuscamp Rafeldinio bietet durch professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein offenes Umfeld, in dem sich jedes Kind wohlfühlen kann. 
Foto: Isabell Lier | Das Zirkuscamp Rafeldinio bietet durch professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein offenes Umfeld, in dem sich jedes Kind wohlfühlen kann. 

Mehr als nur ein Zirkuscamp

Natürlich werden am Ende der Woche die neu erlernten Fertigkeiten in Form von zwei Aufführungen präsentiert. Die akrobatische Qualität der Darbietungen steht jedoch nicht im Vordergrund. Die Ziele des Sommercamps sind andere: Vielseitigkeit und Barrierefreiheit sind Sabrina Leske, Geschäftsführerin des KJR und Veranstalterin des Camps, und Sebastian Wenzel, Zirkuspädagoge und Mitarbeiter im Caritas Jugendhilfezentrum, sehr wichtig.

Denn in diesem Camp sind alle willkommen: Kinder mit oder ohne Behinderung und egal aus welchem sozialem Umfeld. Dank der Betreuung durch gut ausgebildetes pädagogisches Personal wird sowohl gesunden als auch körperlich oder geistig beeinträchtigten Kindern, sowie Kindern mit sozialen Problematiken, wie zum Beispiel Aggressionsproblemen, die Möglichkeit geboten, gleichberechtigt neue Erfahrungen zu sammeln und in einem vielseitigen und offenen Umfeld Kontakte zu knüpfen. „Wir haben tatsächlich alle dabei, und es funktioniert super gut“, freut sich Sabrina Leske.

Des Weiteren liegt der Fokus der Zirkuswoche auf der emotionalen und sozialen Entwicklung der Kinder. Soziale Fähigkeiten wie Teamfähigkeiten aber auch das eigene Selbstbewusstsein sollen gestärkt werden. „Miteinander kooperieren, sich mal durchsetzen, selber mal nachgeben, sagen, was man möchte. Einfach mal Grenzen überschreiten und vor Publikum auftreten, das ist uns viel wichtiger als, dass jemand am Ende vom Tag einen Handstand kann“, hebt Sebastian Wenzel hervor.

Familie, Freunde und Zirkusbegeisterte sind herzlich eingeladen eine der vier Vorstellungen zu besuchen. Die Aufführungen der Zirkuswochen finden im Zirkuszelt auf dem Gelände des Caritas Jugendhilfezentrums Maria Schutz in Grafenrheinfeld statt: am Freitag, 5. und 12. August, jeweils um 17 Uhr sowie am Samstag, 6. und 13. August, jeweils um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber die Plätze sind  begrenzt. Die Veranstalter planen das Camp für die nächsten Sommerferien wieder.

Gefördert wird das Camp in diesem Jahr vom Bayerischen Jugendring und einem Sonderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

 
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