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Lindach
Ziemlich viel Theater im Dorf: Es geht wieder los auf der Dorfbühne Lindach
Die Zeit des Probens ist nun vorbei für die Theatergruppe des Lindacher Kulturvereins. Von 4. März an sind neun Aufführungen vorgesehen.
Foto: Andreas Stöckinger | Die Zeit des Probens ist nun vorbei für die Theatergruppe des Lindacher Kulturvereins. Von 4. März an sind neun Aufführungen vorgesehen.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 02.03.2023 02:34 Uhr

Aus seiner Vorfreude macht Martin Hellert keinen Hehl. "Es ist schön, dass es endlich wieder losgeht", blickt er auf den Samstag, 4. März. Dann steht er nämlich wieder als Schauspieler der Theatergruppe des Kulturvereins mit auf der Bühne, wenn die Dorfbühne Lindach nach zwei Jahren ihren Vorhang öffnet. Es ist das insgesamt 30. Stück, das seit 1991 aufgeführt wird. Neun Termine sind es, die jeweils an den Wochenenden bis einschließlich Sonntag, 2. April, vorgesehen sind. "Das Phantom der Oma" heißt das Stück, das die bewährte Truppe vom Kulturverein im Sportheim aufführen wird.

Rund 120 Plätze bietet der Saal im Vereinsheim, in dem die fest installierte Bühne steht. Das macht bei neun geplanten Aufführungen über 1000 Zuschauer, was wiederum etwa doppelt so viele sind, wie Lindach überhaupt an Einwohnern hat. "Wir haben auch schon zwölfmal gespielt, und es war jedes Mal voll", merkt Rainer Feulner an.

Diesmal habe man etwas vorsichtiger kalkuliert, nach Corona wisse man nicht so recht, "ob die Leute vielleicht noch etwas zurückhaltend sind. Vor halb vollem Haus zu spielen, macht nicht so viel Spaß", so der Leiter. Ein Blick auf die Internetseite des Kulturvereins, auf der die Restkarten aktuell angezeigt werden, lässt auf guten Zuspruch schließen. Noch sind welche verfügbar.

Fans kommen aus der gesamten Umgebung

Die Fans und Zuschauer der Lindacher Bühne kommen aus der gesamten Umgebung, viele sind seit Jahren richtige Stammgäste, die teils auch von weit her anreisten. Warum die Aufführungen so beliebt sind? Da überlegt Regisseur Feulner kurz. Vielleicht weil man authentisch wirke und die Akteure mit sichtbar viel Leidenschaft dabei seien. "Manchmal merke ich bei den Proben gar nicht, ob sie sich einfach unterhalten auf der Bühne, oder ob sie im Text sind."

Der Großteil der Truppe um Rainer Feulner sind alte Theater-Hasen. Hannelore Wiederer ist sogar seit 1992, dem Jahr nach der Wiedergründung, mit dabei. Die Anregung kam von Kurt Albert bei einer Geburtstagsfeier, man könnte wieder an die früher im Dorf gepflegte Theater-Tradition anknüpfen. Wir probieren es mal aus, hieß es, und mit der Zeit wurde aus einer befreundeten Clique eben die Theatergruppe.

Regisseur Rainer Feulner und seine bewährte Theater-Truppe vom Kulturverein Lindach hatten schon beim Proben viel Spaß.
Foto: Andreas Stöckinger | Regisseur Rainer Feulner und seine bewährte Theater-Truppe vom Kulturverein Lindach hatten schon beim Proben viel Spaß.

Zu dieser gehört Rainer Feulner bereits seit 25 Jahren, acht Jahre wirkte er als Schauspieler, später als Regisseur, der teils auch mitspielte. "Nur als Statistenrolle, so wie Alfred Hitchcock", schmunzelte Feulner. Er ist Regisseur mit Leib und Seele, das merkt man, wenn er Anekdoten der letzten Jahre, erzählt, oder wie er die Stücke vorbereitet. Die großzügige Bühne, die seit Jahren im Sportheim steht, baute er einst nahezu in Eigenregie. Dazu tüftelt Feulner immer wieder auch an den Stücken, an Effekten.

Jeder kann sich einbringen und mitwirken

Er hat zwar die Leitung und die Mütze auf und fragt meist im Herbst vor der Theaterzeit, wer Lust hat, wieder mitzuwirken. "Dann versuche ich, anhand der Leute ein passendes Stück zu finden." Bei der Ausführung könne sich jeder der Mitwirkenden einbringen und Vorschläge machen. Passende lokale Anspielungen sind natürlich gerne willkommen. "Das läuft sehr demokratisch ab, das Stück ist eine Gemeinschaftsproduktion", sagte Feulner.

Die bewährte Truppe der Lindacher Theatergruppe (hinten von links): Rainer Feulner, Stefan Hellert, Jürgen Hellert, Horst Niedermeyer, Heinz Rock, Martin Hellert. Vorne von links nach rechts: Magda Hellert, Gudrun Rieger, Hannelore Wiederer, Erika Heller, Elisabeth Dägele und Alina Stöcklein.
Foto: Christian Hellert | Die bewährte Truppe der Lindacher Theatergruppe (hinten von links): Rainer Feulner, Stefan Hellert, Jürgen Hellert, Horst Niedermeyer, Heinz Rock, Martin Hellert.

Die Atmosphäre in der Gruppe gefällt auch den Jüngeren, wie Alina Stöcklein. Die 20-Jährige ist diesmal zum ersten Mal mit dabei. "Meine Oma (Hannelore Wiederer) fragte, ob ich mitspiele. Ich habe lange überlegt, die Erfahrung ist es mir wert, da muss ich mal mitmachen", erzählte sie. Und bekam gleich eine der längsten Rollen.

Bei Martin Hellert, der seit fünf Jahren mitwirkt, war es ähnlich. Durch seine Mutter, die mittlerweile als Souffleuse unterstützt, kam er zur Theatergruppe. Ihm macht es Spaß, die viele Zeit zum Proben und nun für die Aufführungen an den Wochenenden investiere er gerne.

Das Stück war bereits für 2020 geplant

Diesmal musste nicht ganz so viel geübt werden. Das Stück war bereits für 2020 vorgesehen. "Wir haben damals zweimal gespielt, dann kam Corona", blickte Regisseur Feulner zurück. Den Text hatten die Mitwirkenden relativ schnell wieder drauf. Es kann also los gehen in Lindach.

Die Rolle als jugendliches Liebespaar haben Martin Hellert und Alina Stöcklein beim Theaterstück in Lindach inne.
Foto: Andreas Stöckinger | Die Rolle als jugendliches Liebespaar haben Martin Hellert und Alina Stöcklein beim Theaterstück in Lindach inne.

Im Stück "Das Phantom der Oma" geht es um einen Bürgermeister, der großes Geld machen will und dazu einige Grundstücke zum Bau von Windrädern verkauft hat. Das sorgt für wahrlich stürmische Zeiten und viele Turbulenzen. Gespielt wird an allen Samstagen im März und am 1. April. (Beginn: 19.30 Uhr); dazu an allen Sonntagen im März, sowie am 2. April (Beginn jeweils 18 Uhr).

Es wirken mit: Horst Niedermeyer, Erika Heller, Martin Hellert, Stefan Hellert, Gudrun Rieger, Alina Stöcklein, Hannelore Wiederer, Jürgen Hellert, Elisabeth Dägele, Heinz Rock. Regie Rainer Feulner, Souffleurin: Magda Hellert. Zum Team gehören außerdem: Daniela und Helmut Reisbeck, Martina und Torsten Wehner.

Eintritt: 9 Euro, Tickets gibt es unter Tel.: (0152) 36129403;  www.kulturverein-lindach.de.

 
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  • R. F.
    Absolut eins zu eins wiedergegeben. Super Artikel. Danke an den Redakteur Andreas Stöckinger🤗
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