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Hausen
Ziel: Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen
Zusammenstehen war im Sommer 2019 beim Sommerschnittkurs mit Erich Rößner kein Problem.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Zusammenstehen war im Sommer 2019 beim Sommerschnittkurs mit Erich Rößner kein Problem.
Roland Frühwacht
 |  aktualisiert: 21.10.2020 02:17 Uhr

Seit fast zehn Jahren zog das Öpflfest der Streuobstinitiative Hausen alljährlich Mitte Oktober viele Besucher an. Wegen Corona haben die Mitglieder dieses Ereignis für heuer jedoch abgesagt. "Das ist uns schwergefallen", betont Christian Schäflein. Als Ersatz wurde der Besuch des "Hutzelhofes" in Fatschenbrunn organisiert.

Heuer ist wegen spätem Frost im Frühjahr und dem dritten trockenen Sommer in Folge die Obsternte in Hausen nur spärlich ausgefallen. Daher steht der Apfelsaft nur in Drei-Liter-Packungen zum Verkauf. Der Sprecher der Initiative, Christian Schäflein, berichtet, dass in diesem Jahr die Apfelblütenwanderung im April und ab März alle Zusammenkünfte entfielen. "Zum Glück hatten wir unsere Schnittarbeiten im Frühjahr vor Corona beendet", ergänzt Beate Klüpfel. Auch der alljährlich angebotene Obstbaumschnittkurs war in Theorie und Praxis schon gehalten.

Beate Klüpfel und Christian Schäflein kümmern sich mit noch einer Handvoll Engagierten um den Erhalt, die Neuanlage und Pflege der Streuobstwiesen in Hausen. Mit Blick auf die in den Sommermonaten lang anhaltenden Kontaktbeschränkungen erklärt Christian Schäflein: "Da ist es schwer, die bei uns Engagierten zusammenzuhalten".

Allerdings stellt er ein steigendes Interesse für den Anbau und die Verwertung von heimischem Obst bei jungen Familien im Ort fest. Gerade erst gepflanzte Bäume stehen ohnehin erst in der nächsten Generation im Ertrag. Um ernten zu können, stehen bei der Obstbauminitiative die Pflege und der Erhalt des in der Hausener Gemarkung vorhandenen Altbestandes an Bäumen im Vordergrund. "Vor allem wollen wir standörtliche Sorten katalogisieren und erhalten", nennen Beate Klüpfel und Christian Schäflein als ein Ziel der Streuobstinitiative. Dies sei gerade jetzt durch den Klimawandel notwendig. Der Streuobstanbau komme ohne chemische Schädlingsbekämpfung aus und durch die Vielfalt der Sorten habe man meistens keinen so großen Ausfall bei der Ernte.

Zusammengefunden hat sich die Truppe vor zehn Jahren bei einer Exkursion, bei der auch das gleichnamige Streuobstdorf Hausen in der Rhön besucht wurde. Diese Fahrt wurde im Rahmen der Dorferneuerung mit Flurneuordnung organisiert. "Schon bei der Rückfahrt im Bus haben wir eine Liste rumgehen lassen, wer da mitmachen möchte", erinnert sich Beate Klüpfel, denn das Interesse an der Gründung einer solchen Initiative sei groß gewesen. 2014 übernahmen die Mitglieder die ersten zehn Bäume in Pflege auf einer gemeindeeigenen Wiese, die die Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung Hausen erworben hatte. Unter den Obstbäumen war auch ein Speierling, eine der seltensten Wildobstbaumarten in Deutschland.

Da der Steinkauz in Mitteleuropa Streuobstwiesen als Lebensraum nutzt, bemühen sich Mitglieder der Streuobstinitiative um eine Wiederansiedlung dieser kleinen kurzschwänzigen Eulenart. Für den Steinkauz sind als Habitate Flächen mit niedriger Vegetation günstig für das Erjagen von Nahrung. Allerdings sind die vor einigen Jahren in der Gemarkung ausgebrachten Bruthöhlen noch nicht besiedelt.

Die nächste Veranstaltung der Initiative ist die Teilnahme am Dorfadventskalender der KAB Hausen am 4. Dezember an der Alten Schule.

 
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