Rein organisch ist der ZF-Konzern im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 um acht Prozent auf 18,7 Milliarden Euro gewachsen. Das sei besser als die Marktenwicklung, betonte Finanzvorstand Konstantin Sauer am Montag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Die meisten Zuwächse seien in China und den USA erzielt worden. Berücksicht man jedoch die Aufwertung des Euros und den Verkauf des Bereiches Fahrzeugbediensysteme liegt der Umsatzzuwachs bei nur zwei Prozent.
Das operative Ergebnis betrug 1,1 Milliarden Euro, wobei die Marge mit 5,7 Prozent auch wegen gestiegener Ausgaben für Forschung und Entwicklung (1,1 Milliarden Euro) und gestiegener Rohstoffpreise (Alu und Stahl) leicht rückläufig war. Das entspreche jedoch der Planung, betonte Sauer. Im zweiten Halbjahr werde man verstärkt an der Qualitätsverbesserung des Ergebnisses arbeiten, Prozesse in Verwaltung und Produktion anpassen.
Schulden abgebaut
Die noch aus dem Erwerb von TRW resultierende Verschuldung konnte ZF um 450 Millionen Euro zurückführen. Das Eigenkapital wuchs um 518 Millionen Euro und ergibt nun eine Quote von 26 Prozent. In Sachanlagen wurden 500 Millionen Euro investiert.
Mit Blick auf das Gesamtjahr sagte Sauer, „es läuft nicht schlecht“. Auch wenn der Wind im zweiten Halbjahr durch die Beeinträchtigung des freien Handels rauer werden könnte, bleibe es bei der Prognose von einem organischen Wachstum von fünf Prozent.
Die prognostizierte schwächer werdende Nachfrage nach Pkw in den Märkten Nordamerika und Asien-Pazifik könne dort durch deutliche Wachstumsraten im Nutzfahrzeugsektor vermutlich kompensiert werden. In Europa entwickele sich die Automobilkonjunktur weiter positiv, hier gebe es Chancen und Herausforderungen durch den technologischen Wandel. Südamerika habe die Talsohle durchschritten und wachse – allerdings von einem niedrigen Niveau aus – kräftig.
Starkes Wachstum in China
In China will ZF weiter kräftig zulegen, den Anteil am Umsatz von 21 auf 30 Prozent ausweiten. Ein Signal dafür sei auch, dass das neu geschaffene Vorstandsresort Pkw-Fahrwerktechnik und Aftermarktes seinen Sitz in Schanghai hat. „Das verdeutlicht, wie wichtig uns der Markt ist.“
Sauer kündigte weitere Steigerungen der Ausgaben für Forschungs und Entwicklung an und nannte dafür vor allem die Bereiche Elektrifizierung sowie autonomes Fahren und aktive wie passive Sicherheitstechnik.