Die Sache an sich ist sehr begrüßenswert, da waren sich alle Baustadträte einig: Der Industriekonzern ZF, mit 9500 Mitarbeitern in seinen Schweinfurter Werken Unterfrankens größter Arbeitgeber, plant ein echtes Vorzeigeprojekt: Der Parkplatz vor der Zentrale in der Ernst-Sachs-Straße soll mit einer Photovoltaik-Anlage überdacht werden. Dazu gibt es 30 Ladestationen für Elektro-Autos, mit dem erzeugten Strom wird auch das eigene Werk betrieben.
Bei dem Millionenprojekt werden 7872 Photovoltaik-Module aufgeständert aufgebaut, so dass darunter die Autos parken können. Der auch im Rahmen des Nachsommers von Besuchern und sonst von den Beschäftigten genutzte Parkplatz hat 996 Plätze, 890 werden überdacht. Die Leistung der Anlage beträgt 2589 kWp. Es werden rechnerisch jährlich 1075 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Aus Sicht von Umweltreferent Jan von Lackum eine Planung, "die wir auch aus Klimaschutzgründen außerordentlich begrüßen".
Warum haben Schweinfurter Stadtwerke Auftrag nicht bekommen?
So weit, so gut. Die Debatte drehte sich indes um einen anderen Aspekt, den Reginhard von Hirschhausen (Bündnis 90/Die Grüne) und Frank Firsching (Linke) ansprachen. ZF hat als Partner für das Projekt offenbar ein Tochterunternehmen der Nürnberger Stadtwerke ausgesucht. Warum nicht die Schweinfurter Stadtwerke, wunderten sich von Hirschhausen und Firsching. Der Linken-Fraktionschef fand deutliche Worte: "Dass die Stadtwerke ein solches Projekt mit ZF verschlafen, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten."
Das wiederum wollte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) so nicht stehen lassen. Man wisse doch gar nicht, wie der Vertrag zustande kam und ob ZF nicht auch mit den Schweinfurter Stadtwerken gesprochen habe. Im Übrigen sei es auch eine Frage der Größenordnung, die Nürnberger Stadtwerke hätten viel mehr Erfahrung mit solchen Projekten. Auch Rüdiger Köhler (CSU) verteidigte die Schweinfurter Stadtwerke. Kritische Fragen zu stellen, sei durchaus in Ordnung, "es ist aber kein Stil, einfach Behauptungen aufzustellen und so auf den Stadtwerken einzuschlagen".
SPD-Frationschef Ralf Hofmann gab den Kritikern Recht, denn man habe seit Jahren gefordert, die Stadtwerke sollten sich mit Contracting-Modellen auseinander setzen und ihr Angebot erweitern. Dies sei immer abgelehnt worden, erst jetzt gebe es einen Wandel: "Dass der Erkenntnisprozess nun in Gang gesetzt wird, ist immerhin ein Erfolg." Trocken beendete Baureferent Ralf Brettin die Diskussion mit der Bemerkung, der "Umwelt ist es egal, ob der positive Klimaeffekt aus Schweinfurt oder aus Nürnberg kommt".
Mir ist nicht bekannt, dass die SW Stadtwerke seit 2017 die Strompreise gesenkt haben. Die EEG-Umlage ist für 2020 1,6 % geringer als 2017.
Die genannte Erhöhung von 7,1 % habe ich nicht überprüft. Eine Erhöhung kann aber nicht an der EEG-Umlage liegen! Wem der Strom der SW Stadtwerke zu teuer ist, kann ja den Stromanbieter wechseln.
Da es auf längere Zeit kein einziges freies Industriegrundstück mehr in SW gibt, da die Stadtplanung sich lieber mit einer Blümchenschau beschäftigt, sollte ZF versuchen, dieses Defizit auszubügeln. Ein so großes Grundstück, in dieser zentralen Lage, mit Zugang zum Hbf via Steg, sollte man dann nicht mit lediglich 996 Parkplätzen verschwenden. Ein Parkhaus, wie im ZF-Werk-Süd, ergäbe Freiraum, den man vielleicht schon bald für neue Herausforderungen benötigt.
Also für meine Photovoltaik-Anlage ist keine Steuersubvention geflossen. Wie kommen Sie darauf, dass das hier der Fall sein könnte?
Mittlerweile ist der Strom aus Photovoltaikanlage preiswerter als der durch das Netz bezogene. Da ist es nur eine wirtschaftliche Entscheidung des Unternehmens, diese Anlage zu bauen.
Fühlen Sie sich jetzt besonders gut, wenn Sie derartige Unwahrheiten posten.
So betrugen die versteckten Zusatzkosten, die nicht auf den Strompreis umgelegt werden, für konventionelle Energien rund 38 Milliarden Euro. Die EEG-Differenzkosten, die per Umlage auf die Verbraucher umgelegt werden, dürften hingegen mit rund 24,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen.
Von den Kosten für die noch immer unglöste Endlagerung wollen wir hier mal gar nicht reden.
Bin SW- nature Kunde.
Lieber ein paar Cent mehr bezahlt als Strom aus Kohle und Atom.
Wenn ich das aber lese, frage ich mich schon, ob ich zu den Haßfurter Stadtwerken wechsle. Die nehmen sich seit Jahren schon den" Regenerativen" ernsthafter und mit mehr Herzblut an.
Unser OB weiss nicht, ob es zu Gesprächen zwischen ZF und seinen Stadtwerken kam?!
Brauche dringendst Hilfe um das zu Verstehen.
Unglaublich, oder?
Lass mich gerne eines Besseren belehren!
Hier gehts um ein Millionenprojekt mit erheblichem Vorzeigecharakter, dass auch keinem verborgen geblieben wäre.
Da erwarte ich schon, dass die Stadtwerke dem Bürgermeister mal was sagen. Denn der hätte so eine Maßnahme ja wunderbar auf die grüne Fahne schreiben können.
Hat ZF also wirklich bei den Stadtwerken SW angefragt, so wäre das eine gründlich verpasste Chance. Denn ein informierter OB hätte sich in Verhandlungen nutzbringend einklinken können....
Mit der Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind wird gezwungen den überteuerten Strom und die Photovoltaikanlagen mit zu bezahlen.
Aus unseren Nachbarländern bekommen wir den Strom zu einem Bruchteil dessen, was der Strom von Photovoltaikanlagen kostet.
ZF ist klug, diesen hier erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Da werden Sie nicht mit belastet. Und nebenbei bemerkt, der Strom aus Photovoltaik Anlagen ist mittlerweile so preiswert, dass er mit dem Strom aus anderen Erzeugungsarten preislich mithalten kann.
EEG (neuerbare-Energien-Gesetz) Umlage auch wegen Photovoltaikanlagen.