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Schweinfurt
ZF erhielt zwei Großaufträge für Schweinfurt
Die Umsätze gehen wegen des schwachen Pkw-Geschäfts aber zurück. Es wird auch personelle Maßnahmen geben.
Bei ZF gab es im ersten Halbjahr auch gute Nachrichten. In Schweinfurt wurde das Zentrum für Elektro-Mobilität eröffnet.
Foto: Anand Anders | Bei ZF gab es im ersten Halbjahr auch gute Nachrichten. In Schweinfurt wurde das Zentrum für Elektro-Mobilität eröffnet.
Bearbeitet von Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:38 Uhr

Aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingen muss der ZF-Konzern seine Umsatz- und Ergebniserwartungen zurückfahren.  Damit verbunden sind auch personelle Maßnahmen und die Verschiebung geplanter Investitionen. Dies kündigte Finanzvorstand Konstantin Sauer bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in einer Telefonkonferenz an.

Während es in China bereits Entlassungen gibt, reichen laut Sauer in Deutschland die Flexibiliätsinstrumente wie die Arbeitszeitkonten aus, um Absatzrückgänge auszugleichen. Dazu würden an den einzelnen Standorten Gespräche mit den Betriebsräten geführt. Kurzarbeit sei nicht geplant.

Aufträge von BMW und Fiat-Chrysler

Für den Standort Schweinfurt gab es aus dem ersten Halbjahr gute Nachrichten. Mit zwei Großaufträgen von BMW und Fiat-Chrysler in zweistelliger Milliardenhöhe für ein hybridfähiges Pkw-Automatikgetriebe und den Elektroantrieb des ersten rein elektrisch angetriebenen Mercedes profitieren die hier ansässigen Elektro-Division und teilweise auch die Wandlerfertigung.

Während sich der Markt für schwere Nutzfahrzeuge sowie das Industriegeschäft im ersten Halbjahr stabil gezeigt haben, sind die Pkw-Verkaufszahlen vor allem in China (-9 Prozent) und Europa (-3 Prozent) stark zurückgegangen.

Zu den konjunkturellen Eintrübungen kommen noch der bevorstehende Brexit sowie die Handels- und Zollkonflikte hinzu. Das führte dazu, dass im ersten Halbjahr der Umsatz um 1,7 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro zurückgegangen ist. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern blieb mit 646 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahreszeitraumes, damals wurde eine gute Milliarde erzielt. Die Marge fiel von 5,7 auf 3,5 Prozent.

Investition in Elektroantriebe

Für das rückläufige Ergebnis verantwortlich waren lauf Sauer auch die gesteigerten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie der Aufbau neuer Standorte für Elektroantriebe. In diesem Jahre wurde in Schweinfurt das Zentrum der E-Mobility mit 520 Arbeitsplätzen in Betrieb genommen. Dafür wurden 30 Millionen Euro investiert.

Für das zweite Halbjahr und auch für 2020 erwartet ZF keine durchgreifende Verbesserung der Konjunktur. Darum wurde die Prognose für 2019 gegenüber den noch im April genannten Zahlen zurückgefahren. So rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 36 und 37 Milliarden Euro (Prognose 37 bis 38 Milliarden) und einer EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent (5 bis 5,5 Prozent).

Gestärkt sieht Sauer ZF durch den Erwerb des Bremsenspezialisten Wabco, dem dessen Aktionäre zugestimmt haben. Die Finanzierung des 7 Milliarden Euro-Erwerbs sei gesichert. Geplant sind eine Europa-Anleihe und Schuldscheindarlehen.

Selbst wenn es zu einem no-Deal Brexit kommen sollte, sieht Sauer ZF gut gerüstet. „Die notwendigen Maßnahmen sind getroffen.“

Bei ZF arbeiten in Deutschland aktuell 50 000 Menschen, davon 9500 in Schweinfurt. Das Unternehmen sucht laut Sauer weiterhin auf bestimmten Feldern Fachleute. Konkret nannte er die E-Mobility und das autonome Fahren.

 
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