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SCHWEINFURT
Zeyer-Müller verlässt AvH und Bayern
Von unseren Redaktionsmitgliedern Stefan Sauer und Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 15.12.2020 13:05 Uhr

Monika Zeyer-Müller, seit 2004 Leiterin des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, verlässt die Schule nach dem Ende dieses Schuljahres. Sie wird die Leitung der privaten Schule Schloss Salem am Bodensee übernehmen. Deren derzeitige Leiterin, Eva Marie Haberfellner, hat mit 65 Jahren das Rentenalter erreicht.

Nach Informationen dieser Zeitung hat Zeyer-Müller (Foto AvH) den Wechsel von dem mit über 1700 Schülern größten bayerischen Gymnasium an die Privatschule in Baden-Württemberg am Freitag per Aushang im Lehrerzimmer bekanntgemacht. Von dort hat sich die Nachricht, sie habe das Handtuch geworfen, recht schnell verbreitet.

Von Zeyer-Müller war am Montag trotz mehrerer Versuche keine persönliche Stellungnahme zu erhalten. Am Montagnachmittag bestätigten aber die Salem-Schulen den Wechsel. Die 50 Mitglieder des Internatsvereins hätten auf einer Sitzung am 6. März der Entscheidung des Vorstands zugestimmt, Zeyer-Müller ab 1. September die Gesamtleitung zu übertragen. Das Humboldt wird darin als Gymnasium beschrieben, das „für seine Innovationen in der Schülerausbildung und der Lehrerfortbildung vielfach ausgezeichnet wurde“.

Wie zu erfahren war, soll Zeyer-Müller bei den Salem-Schulen, eine der edelsten privaten Internatsschulen Deutschlands, einen Fünfjahresvertrag erhalten haben und für diesen Zeitraum in Bayern beurlaubt sein. Angeblich wechselt auch ihr Mann, derzeit Lehrer in Gaibach, nach Baden-Württemberg.

Mit einem wilden Sit-In hatten Ende November 2009 rund 400 Schüler gegen eine Reihe von „Missständen“ am Humboldt-Gymnasium protestiert. Die Berichterstattung dieser Zeitung darüber brachte die offensichtlichen Probleme an die Öffentlichkeit. Die Schulleitung war darüber wenig erfreut. Ein daraufhin eingerichtetes Diskussionsplenum, in dem die vorgebrachten Anliegen diskutiert und Vorschläge zu Verbesserungen gemacht werden sollen, brachte bisher kaum Erfolge.

Schlagzeilen machte überdies eine falsche Abrechnung von Schul-Skikursen. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen aber inzwischen eingestellt. All dies dürfte eine wichtige Rolle bei der Entscheidung Zeyer-Müllers gespielt haben, dem Gymnasium in Schweinfurt, ihrem Wohnort Volkach und damit Bayern insgesamt den Rücken zu kehren.

Die Salem-Schulen besuchen derzeit etwa 700 Schüler, ebensoviele Jungs wie Mädchen. Mehr als 90 Prozent sind „interne Schüler“ – Schüler, die in Salem zur Schule gehen und im Internat leben. Derzeit sind 26 verschiedene Nationen vertreten, rund 20 Prozent der Schüler haben einen ausländischen Pass.

 
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