"Auch dieses Jahr versteckt der Osterhase mit seinem mobilen Osterhasenunterstützungskommando ,OHUK 10' im gesamten Wildpark an den Eichen Ostereier." Am Ostersonntag dürften dann die Kinder so zwischen 1 und 6 Jahren sowie Erwachsene zur Eiersuche kommen und sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Und: "Osterhasenfrau Helene wird mit den Besuchern, vor allem den Kindern, allerlei lustige Sachen erleben!" So war das letztes Jahr angekündigt, wie in den Jahren davor. "Same procedure as every year", könnte man sagen. Und heuer? "Aus Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Gäste und Teilnehmer" entfällt die Eiersuche.
Das doofe Coronavirus
Und wer ist schuld? Das doofe Corona-Virus. Alles Schöne muss es einem versauen: den Größeren die Schule, den Kleineren den Kindergarten, den Älteren (Eltern) die wunderbaren Stunden, in denen sich der Nachwuchs in beiden befindet, und wer kein Häuschen mit Garten bewohnt, darf die Osternester – bestimmt ganz spannend – nach langer, intensiver Suche mit den Kleinen unterm Sofa oder hinter der Kräuterschnecke auf dem Balkon entdecken. Das wird von manchen Gute-Laune-Machern gerade schöngeredet, aber wenn's wirklich schön wäre, würde man es in Corona-freien Jahren genau so machen, statt den Wildpark zu stürmen.
Die Ostereier überweisen
Jammern hilft aber meistens nichts. Oma und Opa dürfen das Osternest heuer auch gar nicht selbst zu ihren Enkeln bringen, weshalb die größeren unter diesen eine WhatsApp schreiben könnten des Inhalts, man sei darüber sehr traurig, aber sie könnten die Ostereier risiko- und bargeldlos auch überweisen. Es folgt die IBAN. Ja, genau so könnten Ostergeschenke in diesen Tagen unter Verwandten, die nicht demselbem Hausstand angehören, transferiert werden. Bei Nichtbeachtung der Ausgangs- und Abstandsbestimmungen drohen horrende Bußgelder.
Joggen für 1000 Euro
Eine gute Seite hat sogar Covid-19: Weil die meisten Leute daheim sind und nicht im Urlaub auf den Malediven, dringen Unbefugte weniger in fremde Wohnungen ein. Schlechte Zeiten für Einbrecher also, und die Polizei kann sich besser auf Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz konzentrieren. So erreicht uns die Kunde, dass zwei Ehepaare, die verschiedenen Hausständen angehören, beim gemeinsamen Joggen in der Wehr ertappt worden seien und dafür jetzt pro Kopf 250 Euro zahlen sollen. Dagegen ist Parken im absoluten Halteverbot ein Schnäppchen.
Ein Skandal, ein Skandal
Ob der Zutritt des Landkreisbürgers Robert. W. in die Turnhalle des Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, das mangels Schüleraufkommen derzeit als "Corona-Teststrecke" genutzt wird, eine gute Idee war, muss sich noch weisen. Er hat in der angeblich geöffneten, aber menschenleeren Schule ein Video von einem geöffneten Laptop gedreht, angeblich mit "Corona-Daten" und einen Boulevard-Journalisten informiert. Ein "Daten-Skandal" war damit in der Welt – und später eine Anzeige der Stadt gegen den besorgten Bürger W. wegen Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen die Ausgangsbeschränkung. Ein Corona-Fallstrick liegt überall rum, auch auf einer Teststrecke.