Jetzt schreibt halt auch mal Positives, ihr alten Nörgler, beendet das Schweinfurter Original eine Diskussion mit dem Reporter, die das Leben in Schweinfurt und ein wenig auch die Rathauspolitik zum Thema hatte. Natürlich ist nicht alles gut, was der Herr Oberbürgermeister da so treibe, meint er, aber insgesamt meckerten wir zu viel. „Schweifurd ist doch ah schö“, sagt er und, wir „solln uns amol damid beschäftich, dass des meisde dä leud gfälld.“
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Eines seiner Beispiele aufgreifend, beginnen wir also mit den Stadtgärtnern. Da hat er schon recht, der alte Schnüdel: Die Grünanlagen Wehr, Theaterpark, Gutermannpromenade oder entlang der Stadtmauer sind schon verdammt gut in Schuss und vor allem erwähnenswert – das ist jetzt auf unserem Mist gewachsen – sind die vielen Blumen- und Pflanz-Kreationen, die der Bauhof auf den Kreiseln und entlang der Straßen geschaffen hat. Das ist schön anzusehen und eine prima Werbung für unsere Stadt, in der Menschen mit viel Zivilcourage und großer Hilfsbereitschaft leben, wie gerade die hinter uns liegende Woche so eindrucksvoll bewies.
Im Treppenhaus roch es schon nach Rauch, was die 37-Jährige veranlasste, bei ihrer Nachbarin zu klopfen: Die 80-Jährige hatte ihr Essen auf dem Herd vergessen, das nun qualmte. Die längst gerufene Feuerwehr musste die Wohnung im Mehrfamilienhaus in der Niederwerrner Straße nur noch lüften. Oder der Aussiedler, der den am Deutschhof gefundenen Geldbeutel mit 600 Euro (!) und allen Papieren drin nicht etwa einsackte: Er rief beim erleichterten Eigentümer an und nahm erst nach sehr viel Zureden wenigstens 50 Euro als verdienten Finderlohn an.
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Dann natürlich die drei Lebensretter vom Baggersee. Die 27- bis 29-Jährigen aus Schweinfurt und Niederwerrn hörten Hilferufe und zögerten keine Sekunde. „Das war doch selbstverständlich“, sagt Alexander Dobler, einer der Retter. Eine 80-Jährige war mit ihrer älteren Bekannten im Baggersee geschwommen, hatte dabei plötzlich das Bewusstsein verloren und war untergetaucht. Die 81-Jährige rief um Hilfe und die jungen Männer sprangen beherzt ins Wasser. Bemerkenswert: Alexander wusste gar nicht so recht, wie Mund-zu-Mund-Beatmung so richtig geht. Er zögerte auch hier nicht, rettete der Seniorin aus dem Landkreis nur so das Leben.
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Zur Abrundung und um – trotz durchaus bemerkenswerter Ereignisse während der Woche – dieses Mal auf jegliches Durch-den- Kakao-Ziehen zu verzichten, diese Entdeckung aus der Rückertstraße:
Kommentiert werden muss das nicht. Mitgeteilt sei vor dem Wunsch auf eine gutes Wochenende im schönen Schweinfurt, dass wir versuchen wollen, bei der Bundespost die Resonanz auf den besonderen Aufruf zu erfahren.