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Zeug gibt‘s
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.07.2013 17:22 Uhr

Also, aktiv ist er ja, dieser chronisch für Spaß, billige Cocktails und gute Laune zuständige Nachwuchs der Schweinfurter CSU. Er weiß halt, wie man die Jugend fängt – ernsthaftes lokalpolitisches Engagement ist da eher hinderlich. So hat es die Junge Union (JU) unter ihrem Vorsitzenden Schulte Oliver (der Kürze wg. SchOli) bisher erfolgreich geschafft, unter dem Motto „Die Nacht gehört Dir“ das Grundrecht auf sperrstundenfreies Saufen zu fordern, eine Cocktailtour zum Dumping-Preis zu bewerben, ist aber mit ihrem Drängen auf einen „Stadtstrand“ gescheitert wie auch mit dem für Schweinfurt existenziell wichtigen Anliegen, einen „Platz der deutschen Einheit“ vor der Kunsthalle zu installieren.

Erfolgreich hat der CSU-Nachwuchs um den Herrn SchOli im Herbst 2009 eine Namenspatenschaft des damaligen Bundeswirtschaftsministers Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg für den bis dato namenlosen, doch äußerst zeugungstüchtigen Keilers auf der „Burg Schweinstein“ im Wildpark an den Eichen angeleiert. Doch ein bisschen ist die Sache in die Hose gegangen, nachdem der seinerzeit fast schon vergötterte Adlige zu Guttenberg wg. umfassenden Abkupferns in seiner Doktorarbeit den „Dr.“ entrissen bekam, als Verteidigungsminister, der er mittlerweile war, abdankte und sich mit Anhang in die Vereinigten Staaten absetzte.

Aus lokalpolitischer Sicht war die Aktion mithin ein Flop, positiv Image bildend für den Wildpark auch nicht. Dem zeugungskräftigen Keiler musste der Doktor-Titel auf dem Wildpark-Schild entzogen werden. Die Junge Union Deutschlands, dieser christliche Parteinachwuchs, hat übrigens ein „Strandparty-Paket“ für 59,90 Euro im Angebot. Es enthält 25 Eiswürfel, eine Luftmatratze, ein Paar Flip-Flops, ein Badetuch, eine Sonnenbrille und 50 Kondome. „Was die Zahl der Verhüterli anlangt, werden offenbar respektable Leistungen erwartet“, schreibt unser Informant aus Kirchenkreisen. Offensichtlich hat sich die ganze JU-Truppe den Keiler Karl-Theodor im Wildpark zum Vorbild genommen.

Es werde Licht, sprach der Herr in der Schöpfungsgeschichte (Genesis 1,3) – und es ward Licht. Es werde Licht, wünscht sich der Herr FDP-Stadtrat Georg Wiederer für die Bäume des Georg-Wichtermann-Platzes. Ob die aber irgendwann einmal nächtens „mild“ von unten oder von der Seite angestrahlt werden, darüber hat nicht der liebe Gott zu befinden, sondern der hiesige Stadtrat. Dass dieser dem Liberalen, der sich sonst in der Rolle als Sparkommissar sieht, folgen wird, ist noch nicht ausgemacht. Denn kosten wird so ein „Lichtkonzept“ für einen ganzen Platz nicht wenig. Die letzte sauteure Idee des Herrn Wiederer zu diesem Platz – eine Kunstharzversiegelung für 105 000 Euro, damit 's nicht so staubt – hat der Stadtrat vom Tisch gewischt.

Üchtelhausen ist eine schöne Gemeinde, aber auch eine mit Schulden wie ein Stabsoffizier. Irgendwie kriegen die den Haushalt nicht so recht in den Griff – bis jetzt. Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch (Friedrich Hölderin). Harald Mantel, bisher „Integrationsbeauftragter“ in Schweinfurt, wird ab Oktober dort Geschäftsleiter. Da muss er dann wohl Euros integrieren – in die Gemeindekasse.

 
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