Am Anfang war es der Sturm, danach kam der Vandalismus: Etliche Wahlplakate wurden in der Stadt zerstört, kurz nachdem sie aufgehängt worden waren. Alle Parteien und Gruppierungen sind betroffen, manche mehr, manche weniger. CSU und SPD haben jetzt Strafanzeige erstattet. Sie wollen damit auch ein Zeichen setzen, dass die mutwillige Beschädigung von Wahlwerbung kein Kavaliersdelikt ist. "Das ist eine Straftat", sagt Rechtsanwalt Jürgen Scholl, der den CSU-Kreisverband Schweinfurt-Stadt in dieser Sache juristisch vertritt.
Rund 30 beschädigte Wahlplakate hat die CSU bislang ausgemacht. Die Täter seien ganz gezielt vorgegangen, sagt Scholl. So wurden nicht nur die Plakate abgerissen, sondern die mit reißfesten Kabelbindern fixierten Ständer gleich mit zerstört. Die Kabelstränge waren mit der Zange durchgeschnitten. Ein klares Indiz für die Parteiverantwortlichen, dass hier mutwillige Zerstörung im Spiel ist und nicht etwa der Sturm die Plakattafeln umgeworfen hat. Sogar die in fünf bis sechs Meter Höhe an Masten angebrachte Wahlwerbung sei abgerissen worden. Auf rund 2000 Euro schätzt Scholl den angerichteten Schaden. Ohne den zeitlichen Aufwand, den die Ehrenamtlichen für die Reparatur beziehungsweise Nachplakatierung aufwenden müssen. "Unser Reparaturteam ist gerade im Dauereinsatz."
Ähnlich das Bild bei der SPD: "Bei uns sind die Wahlplakate nicht nur zerstört, sondern etliche ganz verschwunden", teilt Julia Stürmer-Hawlitschek, Geschäftsführerin der SPD-Stadtratsfraktion, auf Nachfrage dieser Redaktion mit. In der Niederwerrner Straße seien fünf großflächige Plakattafeln verschwunden. Und auch am Deutschhof seien SPD-Plakate entfernt worden. Ganze Straßenzüge seien abgeräumt worden. Die SPD habe inzwischen für 1500 Euro Wahlplakate nachdrucken lassen. "Dieses Ausmaß an Zerstörung habe ich noch nie erlebt."
Die Freien Wähler sind ebenfalls betroffen. "Das Ausmaß der Zerstörung ist brutal", sagt Stefan Labus. Bei dieser Gruppierung verfolgten die unbekannten Täter zum Teil eine andere Strategie, sie klebten die Gesichter zu oder bemalten diese. "In der Rückertstraße waren alle Plakate von uns mit Aufklebern versehen." Auch am Volksfestplatz, in der Landwehr- und Georg-Schäfer-Straße sei die Wahlwerbung verunstaltet worden. Seit Freitag sind die Ehrenamtlichen unterwegs, um nachzuplakatieren.
Frank Firsching: "Für uns ist das normal"
"Nichts Ungewöhnliches" hingegen ist für die Schweinfurter Linken die Zerstörung von Wahlplakaten. "Für uns ist das normal", sagt Frank Firsching. Auch die Größenordnung sei mit 20 bis 30 Prozent zerstörter Plakate "leider" im üblichen Rahmen. Neu sei vielleicht, so der Fraktionschef, dass jetzt alle Parteien und Gruppierungen gleichermaßen von den "nächtlichen Raubzügen" betroffen seien.
Verschont blieben anscheinend nur die Grünen. OB-Kandidat Holger Laschka und sein Unterstützerteam haben keinen außergewöhnlichen Vandalismus entdeckt. Die rund 400 Wahlplakate der Grünen hängen alle noch. Lediglich durch den Sturm Anfang Februar sei das eine oder andere Wahlplakat etwas beschädigt worden.
Die Reparaturteams aller Parteien und Gruppierungen haben zwischenzeitlich fleißig gearbeitet und alle Straßenzüge nachplakatiert. Beim Spaziergang am Wochenende durch die Stadt lächeln wieder alle Kandidaten die Passanten an. Damit dies bis zum Wahltag am 15. März so bleibt, geht ein Appell an die Bevölkerung: Wer jemanden beim Zerstören eines Wahlplakates beobachtet, soll dies der Polizeiinspektion Schweinfurt melden, Telefon (09721) 2020.
Alle schreien Klima und Umwelt und hängen trotzdem den Mi..t auf.
Aus Würzburg kann ich berichten, dass über die Hälfte aller AfD-Plakate zerstört oder zumeist verschwunden sind. Alle anderen Parteien bleiben großteils verschont.
Ganz tolle "Demokraten" sind da in Würzburg unterwegs, die Wahlplakate anderer zerstören oder entfernen.
Die Zeit dieser "Wahlwerbung" ist definitiv vorbei. Ich befinde dies als altmodisch und überflüssig. Die Zerstörung sollte trotzdem nicht sein, darüber sind wir uns einig.
Das mutwillige zerstören von Wahlplakaten ist doch hirnrissig!
Bei uns im Landkreis Main Spessart haben Unbekannte Plakate mit Parolen besprüht. Die Täter hatten Hakenkreuze, Judensterne und das Symbol der Kommunisten auf die Plakate gesprayt. Der Ortsverband Die Grünen in Lohr hat Anzeige erstattet.
Die Main Post berichtete am 12. Februar darüber.
dass es nix bringt sich an den fremden Wahlplakaten abzuarbeiten, sondern nur, wenn man zeigt, dass und warum die Politik der anderen nix bringt...
Als ich ein Jahr Plakate aufgehängt hatte waren diesen plötzlich wenige Tage später von CSU Plakaten überklebt oder Plakattafeln voller CSU Plakate obwohl ein einziges pro Tafel erlaubt war.
Bei aufgestellten Plakaten hingegen waren die seltsamerweise oft plötzlich ersetzt durch Plakate der Linken.