
In Zell, im Üchtelhäuser Gemeindeteil, vor den Toren Schweinfurts, wird dieses Jahr das 1200-jährige Bestehen der Ortschaft gefeiert. Der im letzten Jahr gegründete Bürgerverein hat zu diesem Anlass ein vielfältiges Festprogramm auf die Beine gestellt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Zell (damals: Cella) ist datiert auf das Jahr 823. In dieser Urkunde bestätigte Kaiser Ludwig der Fromme die Schenkung an das Kloster Neustand/Main. Im Jahr 1437 kaufte die Reichsstadt Schweinfurt für 18.000 Gulden das Dorf. 1802 wurde Zell, im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss, als Schweinfurt Teil des Königreich Bayern wurde, von Schweinfurt ausgegliedert und eine eigene Gemeinde. Seit 1978, damals im Rahmen der bayerischen Gebietsreform, ist Zell Gemeindeteil der Großgemeinde Üchtelhausen.

Baulich ragen im 600-Einwohner-Ort vor allem das Ensemble aus Kirche und Pfarrheim heraus. Die evangelisch-lutherische Matthäuskirche wurde 1717 erbaut. Die letzte Renovierung, bei der die vom Absturz bedrohte Empore instandgesetzt wurde, fand vor 19 Jahren statt. Das 1604 erbaute Pfarrhaus in der Friedhofstraße zählt zu den ältesten evangelischen Pfarrhäusern Bayerns.

Zu den Mittelpunkten des Dorflebens heute zählen die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Feuerwehrhaus Am Schöpfbrunnen sowie der 1972 gegründete Sportverein SG Zell/Weipoltshausen/Madenhausen mit eigenem Sportplatz und Sportheim. Die Fußballer der SG spielen derzeit, nach dem Aufstieg im letzten Jahr, in der Kreisliga. Tradition im Ort hat auch der ebenfalls '72 gegründete SPD-Ortsverein Zell-Üchtelhausen.
Teil der Ortsgeschichte sind, aufgrund der ausgeprägten Tallage und der Bodenqualität in der näheren Umgebung, auch immer wieder vorkommende starke Hochwasser. Mittlerweile wurde nördlich von Zell, an der Einmündung des Jeusinggrundes in den Weipoltshäuser Grund, mithilfe des Freistaates Bayern ein über zwei Millionen Euro teurer Hochwasserdamm gebaut.
Veranstaltungen des Bürgervereins Zell zu "1200 Jahre Zell"



