Die Schweinfurter Arbeitslosen-Initiative e. V. (SALI) wird zehn Jahre alt. Am 20. Januar 2005, „pünktlich zum Anlaufen von Hartz IV“, heißt es in einer Mitteilung, sei sie als eingetragener gemeinnütziger Verein mit damals 17 Mitgliedern gegründet worden – gemeinsam mit DGB-Chef Frank Firsching im damals gewerkschaftseigenen Jugendheim in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Dadurch sollte „unsere gewerkschaftliche Nähe“ zum Ausdruck kommen, heißt es weiter. Inzwischen habe sich die Zahl der Mitglieder auf rund 50 Personen verdreifacht. Die DGB-Region Schweinfurt und die IG BAU seien gleich bei der Gründung beigetreten.
Die Mehrheit der Mitglieder ist bei DGB-Gewerkschaften organisiert und zahlt keinen Mitgliedsbeitrag, Arbeitslosengeld-II-Empfänger zahlen einem symbolischen Euro pro Monat. „Wir leben von den Mitgliedsbeiträgen und erhalten sonst keine finanzielle Unterstützung“, so SALI-Aktivist Jürgen Wilk.
Satzungsgemäß versteht sich der Zusammenschluss als gewerkschaftsnahe Erwerbsloseninitiative, ist Mitglied der bundesweiten Koordinierungsstelle, arbeitet mit dem DGB und seinen Einzelgewerkschaften zusammen und sucht die Vernetzung gewerkschaftlicher Erwerbslosengruppen auf regionaler und überregionaler Ebene. Neben Bildungsarbeit stehen politische Perspektivdiskussionen über alternative Konzepte, Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen, Informationsveranstaltungen und Pressearbeit auf der Agenda – an erster Stelle aber Sozialberatung von Erwerbslosen im Vereinsbüro.
Weil sich die SALI auch als Selbsthilfegruppe versteht, hat sie dort einen „Offenen Treff“ eingerichtet, der dienstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet ist „und gut angenommen wird“, wie es heißt. Erwerbslose könnten da offen reden, Erfahrungen austauschen, Kontakte aufbauen sowie Informationen und Hilfe zur Selbsthilfe erhalten. Die Aktiven stellten häufig auch eine Begleitungen zum Amt, um Bezieher von Arbeitslosengeld bei der Durchsetzung ihrer Rechte und sonstigen Problemen zu unterstützen. Außerdem arbeiten sie noch bei der Schweinfurter Sozialkonferenz mit.
Im Grund gebe es die SALI als Initiative seit rund 30 Jahren. „Sie war damit eine der ersten deutschen Erwerbsloseninitiativen“ und habe sich zeitgleich mit dem Arbeitsförderungszentrum (AFZ) entwickelt, wo sie jahrelang am Obertor eingebunden gewesen und von ABM-Kräften unterstützt worden sei. Zum eigenständigen „e. V.“ wurde die Initiative mit Inkrafttreten der Hartz-Reform.