An närrischen Talenten fehlt es dem katholischen Frauenbund wahrlich nicht. Mit nur 57 Mitgliedern schaffen es die Damen jedes Jahr aufs Neue, im voll besetzten Pfarrheim vor knapp 200 Besuchern eine Prunksitzung hinzulegen, die sich mit der der großen Schwester, der Gäsbockelf durchaus messen kann. Und bis auf die Gardetänze stemmten die Frauen alles aus eigener Kraft.
Die Gäsbockelf hilft dabei alljährlich nur mit ihren Garden aus. So landete die Kindergarde auf ihrem fliegenden Teppich vor dem Damenelferrat und entführte den Saal ins Flair von 1001 Nacht. Die Junioren begeisterte mit ihrem schwingvollen Gardetanz. Die Herzen der Zuschauer aber eroberten vor allem die Kindergartenkinder im Sturm. Als kleine Elefanten, Flamingos, Papageien und Krokodile erwiesen sie sich als würdiger närrischer Nachwuchs.
Heuer aber gab es nicht nur Gastgarden: Maria Jakob und Gerlinde Geyer trainierten eine eigene Frauenbundgarde. Die Tanzgruppe Evergreens legte einen flotten Can Can auf die Bühne und tanzte zu Musik von Santiano.
Durch das Programm führte gekonnt die Präsidentin des Damenelferats Birgit Bauer. Sie hatte nicht nur ab und an ein Witzchen parat, sondern dankte all ihren Akteurinnen mit einem kleinen Gedicht. Worin ihr ihre Stellvertreterin Gerlinde Geyer in nichts nachstand.
Mit wenig Aufwand und doch urkomisch brachten die vier Tratschtanten Rosina Glückert, Monika Raab, Annamaria Scheuring, Ute Habl und Birgitte Behrhoff das Publikum zum Lachen. Während Maria und Hille Mai den Gartenzaun hielten überlegten die Damen: „Muss mer des wiss, darf mer des wiss, wolln mer des überhaupt wiss und woher soll mer denn des wiss?“ Gut dass wenigsten eine sagen konnte: „Ich wess des, aber mich frägt ja kenner.“
Eine „Närrin sondergleichen“ kündigte Bauer an, als Elisabeth Vornberger die Bühne betrat. Sie behielt Recht, denn als die „gestresste Oma“ von ihrem Alptraum Kindergeburtstag erzählte, bleib kein Auge trocken. Und so mancher erkannte in dem Gehörten eigene Erfahrungen wieder.
Nachdem dies ein besonderes Jahr in Üchtelhausen ist (viele Vereine feiern ein Jubiläum), suchten die Vorstandsdamen des Frauenbunds Ehrenjungfrauen, „ledige Mädla mit am schönen Klädla“. Als Juror wurde Karl Lagerfeld alias Elisabeth Vornberger persönlich eingeflogen. Der stolzierte mit seiner Muschi durchs Publikum und begutachtete die Stüchter Schönheiten. Die Kandidatinnen auf den Posten der Ehrenjungfrau vom Modell Claudia Schiffer, oder Ellertshäuser See, brachten die Stimmung im Saal zum Kochen. Als sie dann noch in ihrer Abendgarderobe „Erotik pur“ verströmten, nahm der Beifall kein Ende.
Eine „Carmen Nebel“ moderierte anschließend eine Strandshow mit vielen Stars. Im Saal gab es jetzt kaum mehr jemanden, der nicht mitschwang und mitsang. Die Zuschauer kannten sie alle noch die Stars, Peter Alexander, Cornelia Froboess, Wencke Myhre und Dorthe Kollo. Schließlich sangen sie die Schlager der Generation, die auch das Pfarrheim füllte. In einem furiosen Finale endete die Elferratssitzung des Frauenbundes.