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Dürrfeld
Wolfssichtung bei Grettstadt sorgt für Aufregung
Erst entdeckte ein Jäger in Dürrfeld ein gerissenes Reh, Tage später sichtete ein Jagdgenosse bei der Drückjagd einen Jungwolf.
Im Wald bei Grettstadt hat ein Jäger einen jungen Wolf gesichtet. Im Bild ein europäischer Grauwolf aus  einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden (Niedersachsen).
Foto: Ingo Wagner | Im Wald bei Grettstadt hat ein Jäger einen jungen Wolf gesichtet. Im Bild ein europäischer Grauwolf aus  einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden (Niedersachsen).
Peter Volz
 |  aktualisiert: 13.02.2024 10:57 Uhr

Am Dreikönigstag fand Jäger Edgar Derr am Hofmannsranger in Dürrfeld ein frisch getötetes Reh, von dem der hintere Teil weitestgehend abgenagt war. Sein erster Verdacht: wildernde Hunde, da der wolfstypische Kehlbiss fehlte. Deshalb wurde auch keine tierärztliche Untersuchung des Kadavers veranlasst. Edgar Derr fotografierte das Wild und entsorgte die Rehreste.

Am nachfolgenden Sonntag fanden in den benachbarten Jagdrevieren von Grettstadt, Dürrfeld, Kleinrheinfeld und Sulzheim Drückjagden statt, um das Schwarzwildaufkommen zu reduzieren. Doch die Jägerschar war mehr als erstaunt. Hatte man noch Ende November mehrere Schwarzkittel erlegt, so sichteten die Waidmänner diesmal in keinem der bejagten Gebiete Wildsauen. Stattdessen berichtete ihnen ein Jäger, er habe im Waldgebiet Herrenschlag unweit des Herrensees einen schlanken, jungen Wolf gesehen.

Jagdpächter Stefan Ullrich informierte Philipp Keller, im Landratsamt zuständig für Naturschutz und Jagdwesen, der sich sofort der Sache annahm. Ein Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Umwelt an der Dienststelle in Hof erläutert: Bereits seit 2017 gehöre Schweinfurt zum Einzugsgebiet des Wolfes und es müsse jederzeit mit Wölfen gerechnet werden. Dies sei nichts Besonderes und die betroffenen Stellen wie verschiedene Verbände und die Tierhalter seien informiert worden.

Über Stefan Ullrich erfuhr Daniela Haupt von dem Rehriss. Sie hat keine 800 Meter von der Sichtstelle des Wolfes eine Freianlage mit Ponys, Mini American Horses und Kamerunschafen, die sie in der tiergestützten Arbeit einsetzt. Sie war über die Äußerungen des Hofer Sachbearbeiters entsetzt, ebenso wie die anderen Tierhalter im Umkreis, die sie umgehend über die Sozialen Netzwerke informierte.

Keiner hatte in der Vergangenheit von irgendeiner amtlichen Seite Hinweise auf Wolfssichtungen in unserem Gebiet erhalten. Erste Schutzmaßnahmen wurden bereits in Eigeninitiative ergriffen. Die Jäger sind ebenfalls informiert und werden ihre Beobachtungen sammeln und an das Landratsamt melden.

 
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  • H. V.
    "er habe im Waldgebiet Herrenschlag unweit des Herrensees einen schlanken, jungen Wolf gesehen." Beweis wäre gentische Proben, gute Kamerabilder, Trittsiegel. Hier könnte es sich auch theoretisch um einen Goldschakal (Canis aureus) geahndelt haben.
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  • W. S.
    Ja der Wolf breitet sich aus. Mit den Schutzmaßnahmen ist es schwer für Weidetiere. Der Zaun um zu helfen muss so sein, dass er auch tief in der Erde ist. Sonst graben sich Wölfe unten durch. Hütehunde sich teuer - vor allem braucht man mehrere. Das ist ein großer Aufwand. Ich befürchte, dass vielleicht die Tierhaltung von Kühen usw. sich wieder mehr auf den geschützten Stall verlagern könnte.
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  • G. A.
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  • G. W.
    Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass schon so mancher Wolf in der Gegend unauffällig beseitigt wurde.
    Wenn ein Jäger/eine Jägerin allein auf dem Ansitz ist, dann könnte schon der Gedanke aufkommen, sich dieses Futter-Konkurrenten, ob geschützt oder nicht, auf dem kurzen Dienstweg zu entledigen.
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  • B. T.
    Was soll eine solche Mutmaßung, die jeder Tatsachengrundlage entbehrt? Nach Ihrer Logik wäre auch nicht auszuschließen, dass Sie das Reh angeknabbert haben, um die Anwesenheit von Wölfen vorzutäuschen.
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  • G. W.
    Hä?
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  • H. M.
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  • B. T.
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  • R. B.
    Das Wolfsproblem ist kein Problem des Wolfs, sondern der Menschen. Wir haben den hier ursprünglich beihamateten Tierarten wie Wolf und Bär den Lebensraum genommen. Um ca. 1840 hat man den Wolf in Deutschland ausgerottet, zu diesem Zeitpunkt lebeten in Deutschland etwa 25 Mio. Menschen. Heute leben über 80 Mio. Menschen in diesem Land und die Besiedelung ist um ein vielfaches angewachsen. Nüchtern muss die Frage lauten, wie viel Platz haben wir für Wolf und Bär gelassen? In den neuen Bundesländern haben die Wolfsrudel überhand genommen und tausende Haustiere wurden dort bereits durch den Wolf gerissen. Wir haben in Deutschland größere zusammenhängende Waldflächen, in denen zweifelsohne Platz für zahlreiche Wolfsrudel ist, aber nicht unbegrenzt. Denn die Übergriffe durch den Wolf werden sonst nicht ausbleiben, und wer den Kürzeren zieht ist vorprogrammiert. Der Weg kann nur ein sinnvolles Wolfsmanagement sein und kein unkontrolliertes Vermehren dieser wunderbaren Tiere.
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  • M. S.
    "tausende Haustiere" wurden gerissen schreiben sie? Damit können sie nur Hunde und Katzen meinen... Schafe und Pferde auf Koppeln sind keine Haustiere.

    Ich glaube kaum dass tausende Hunde gerissen wurden und erst recht keine Katzen - die sind viel zu flink!

    Weiterhin lässt man Haustiere nicht unbeaufsicht aus der Wohnung. Gerade Katzen sorgen auch für eine Dezimierung von Singvögeln, dass wollen aber Katzenliebhaber nicht unbedingt lesen, da werden viele agressiv wenn man das anspricht. Wer für das Verhalten der Katzen allerdings Verständnis zeigt muss auch Verständnis für den Wolf zeigen - und dann darf man sich eben nicht aufregen wenn er Wolf sich ab und an auch mal an einem Haustier vergreift.
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  • R. B.
    Na dann nennen wir die Schafe, Kühe und Pferde Nutztiere. Und wenn ein Schafhirte 40 Schafe verliert, dann kann das sehr wohl existenzbedrohlich sein, denn wenn ein Wolf in einer Schafherde war, ist diese oft unbrauchbar. Der Schaden wird durch das jeweilige Bundesland unter bestimmten Auflagen erstattet, aber oft sind diese Auflagen nicht umsetzbar. Das Entscheidende ist doch letztlich ein kontrolliertes Wolfsprogramm, dafür zu sorgen, dass Wolf und Mensch ein Miteinander haben. Wenn die Dinge aus dem Ruder laufen wird der Wolf wie vor 150 Jahren der Leidtragende sein, nicht der Mensch.
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  • M. S.
    Das Wölfe sich tendenziell in ganz Deutschland ausbreiten ist seit langen bekannt! Hier darf niemand überrascht sein wenn ein Wolf in seiner Umgegung auftaucht, es sei denn er wohnt auf Helgoland.

    Weiterhin gibt es trotz allem absolut keinen Beweis, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat.

    Sorgen von Tierbesitzern kann ich allerdings gut verstehen! Hier müsste der Staat mit wesentlich mehr Hilfe einstehen. Es kann nicht sein, dass man alles tut um einem Tier eine neue Heimat in unserer Kulturlandschaft zu bieten und auf der anderen Seite die "Opfer" leer ausgehen sollen.

    Vorschläge wie Herdenschutzhunde kann auch nur jemand bringen der wenig Ahnung hat oder nie welche erlebt hat! Der Umgang mit solchen Hunden und der Erziehung bedarf großer Kenntnisse und viel zusätzliche Zeit. Geht da auch nur ein klein wenig was schief stellen diese Tiere eine größere Gefahr für arglose Spaziergänger und Wanderer dar als es Wölfe je könnten!
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  • M. S.
    ...und zum Thema Zaun: wenn dieser nicht absolut wolfssicher ist (was teuer und schwer ist) dann stellen Zäune eher eine Falle für die sich darin befindlichen Tiere dar.

    Wie man es dreht oder wendet - Schäfer, Perdebesitzer etc. müssen Angst um ihre Tiere haben oder einen hohen Aufwand inkl. vielen Kosten betreiben was oft nicht wirklich darstellbar ist.

    Wie immer vergisst die Politik solche Dinge zu regeln bzw. sich mit den Konsequenzen zu beschäftigen. Ähnlich läuft es ja beim Biber! Man hat ihn hier wieder angsiedelt aber er darf nirgends seiner natürlich Lebensweise mehr nachkommen in unserer Kulturlandschaft die kein mittelalterliches Deutschland mehr darstellt, da werden dann die Bauten abgetragen, die Tiere umgesiedelt etc. -alles mit Kosten verbunden und v.a. sicher mit wenig Freude für das Tier. Deutschland will überall Vorreiter sein aber wenn es um die Umsetzung geht bleibt vieles auf der Strecke, v.a. die unangenehmen Dinge. Genau so ist es beim Wolf.
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  • G. R.
    Der macht nix, der will nur spielen. Wie scheu die sind, sieht man in der Lüneburger Heide. Da laufen sie schon mal ins Dorf oder hinter Spaziergängern her grinsen
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  • B. H.
    Mich befremdet diese unkritische Wolfsliebe srhr. Wir haben hier eng bewirtschaftete Kulturlandschaften und spätestens seit Corona erleben die Naturgebiete auch erhöhten Besuch durch Erholungssuchende. In meiner Kindheit war ich oft im Wald, hab nie ein Wildschwein gesehen, der Wolf fand im Märchen statt. Es war entspannt. Die Nutztiere waren ungefährdet, die Weiden nicht zugemauert mit 2 m Zäunen, die Wildwechsel zT unmöglich machen. (Dafür baut man über Autobahnen für sehr viel Geld extra Übergänge!). Eine offene Kulturlandschaft eben. Früher oder (zu) spät wird man ihn bejagen müssen, denn ohne Feinde verbreitet er sich rasend schnell. Die Zahlen sind erschreckend. Auch für Erholungssuchende. Und die sollen ja bekanntlich auch nach Corona nicht mehr so weit reisen wg CO2Einsparung. Zum Glück denkt man schon um.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mich befremdet eher Ihr Naturverständnis... "nie ein Wildschwein gesehen"...
    Ich war als Kind auch viel im Wald, ich habe Wildschweine gesehen. Dazu auch Fasane und zahlreiche Hasen. Die sehe ich jetzt nicht mehr. So besser? Aber wenn wildernde Hunde Wildtiere reißen ist das ok, oder wie? Es lässt tief blicken, dass der erste Verdacht des Jägers auf eben solche Hunde fiel. Da regt sich anscheinend kaum jemand darüber auf. Aber wehe es ist ein Wolf...
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  • R. A.
    Die Dame ist entsetzt, dass ein Lebewesen mit Daseinsberechtigung sich erdreistet, in ihre Wohlfühloase einzudringen?? Gehts noch? Sie ist genauso Gast auf diesem Planeten wie alle anderen auch. Soll sie sich Schutzhunde besorgen und gut ist. Oder eben andere Schutzmassnahmen treffen. Es war zwar länger so, dass das nicht gebraucht wurde, aber die Zeiten ändern sich nunmal für alle. Nutztierhalter müssen eben auf altbekanntes Wissen zurückgreifen. Ist das verloren gegangen, muss es neu erarbeitet werden.
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  • B. H.
    Wenn Sie ihre Tiere hegen und pflegen und lieben, wären Sie auch entsetzt. Wer tiergestützt therapeutisch arbeitet, kennt seine Tiere bestens und weiss um ihren ideellen Wert. Das tun die meisten Landwirte auch.
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  • R. A.
    Jaja, ich arbeite ja nur mit Schutzhunden, die haben ja keinen Wert. Mal ehrlich, haben Sie Tiere?
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  • P. K.
    "Edgar Derr fotografierte das Wild und entsorgte die Rehreste."

    Das ist für den Wolf blöd gelaufen. Hätte der Jäger das Reh liegen lassen, dann hätte der Wolf sich nicht so bald neues Futter besorgen müssen.
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