Am Dreikönigstag fand Jäger Edgar Derr am Hofmannsranger in Dürrfeld ein frisch getötetes Reh, von dem der hintere Teil weitestgehend abgenagt war. Sein erster Verdacht: wildernde Hunde, da der wolfstypische Kehlbiss fehlte. Deshalb wurde auch keine tierärztliche Untersuchung des Kadavers veranlasst. Edgar Derr fotografierte das Wild und entsorgte die Rehreste.
Am nachfolgenden Sonntag fanden in den benachbarten Jagdrevieren von Grettstadt, Dürrfeld, Kleinrheinfeld und Sulzheim Drückjagden statt, um das Schwarzwildaufkommen zu reduzieren. Doch die Jägerschar war mehr als erstaunt. Hatte man noch Ende November mehrere Schwarzkittel erlegt, so sichteten die Waidmänner diesmal in keinem der bejagten Gebiete Wildsauen. Stattdessen berichtete ihnen ein Jäger, er habe im Waldgebiet Herrenschlag unweit des Herrensees einen schlanken, jungen Wolf gesehen.
Jagdpächter Stefan Ullrich informierte Philipp Keller, im Landratsamt zuständig für Naturschutz und Jagdwesen, der sich sofort der Sache annahm. Ein Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Umwelt an der Dienststelle in Hof erläutert: Bereits seit 2017 gehöre Schweinfurt zum Einzugsgebiet des Wolfes und es müsse jederzeit mit Wölfen gerechnet werden. Dies sei nichts Besonderes und die betroffenen Stellen wie verschiedene Verbände und die Tierhalter seien informiert worden.
Über Stefan Ullrich erfuhr Daniela Haupt von dem Rehriss. Sie hat keine 800 Meter von der Sichtstelle des Wolfes eine Freianlage mit Ponys, Mini American Horses und Kamerunschafen, die sie in der tiergestützten Arbeit einsetzt. Sie war über die Äußerungen des Hofer Sachbearbeiters entsetzt, ebenso wie die anderen Tierhalter im Umkreis, die sie umgehend über die Sozialen Netzwerke informierte.
Keiner hatte in der Vergangenheit von irgendeiner amtlichen Seite Hinweise auf Wolfssichtungen in unserem Gebiet erhalten. Erste Schutzmaßnahmen wurden bereits in Eigeninitiative ergriffen. Die Jäger sind ebenfalls informiert und werden ihre Beobachtungen sammeln und an das Landratsamt melden.
Wenn ein Jäger/eine Jägerin allein auf dem Ansitz ist, dann könnte schon der Gedanke aufkommen, sich dieses Futter-Konkurrenten, ob geschützt oder nicht, auf dem kurzen Dienstweg zu entledigen.
Ich glaube kaum dass tausende Hunde gerissen wurden und erst recht keine Katzen - die sind viel zu flink!
Weiterhin lässt man Haustiere nicht unbeaufsicht aus der Wohnung. Gerade Katzen sorgen auch für eine Dezimierung von Singvögeln, dass wollen aber Katzenliebhaber nicht unbedingt lesen, da werden viele agressiv wenn man das anspricht. Wer für das Verhalten der Katzen allerdings Verständnis zeigt muss auch Verständnis für den Wolf zeigen - und dann darf man sich eben nicht aufregen wenn er Wolf sich ab und an auch mal an einem Haustier vergreift.
Weiterhin gibt es trotz allem absolut keinen Beweis, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat.
Sorgen von Tierbesitzern kann ich allerdings gut verstehen! Hier müsste der Staat mit wesentlich mehr Hilfe einstehen. Es kann nicht sein, dass man alles tut um einem Tier eine neue Heimat in unserer Kulturlandschaft zu bieten und auf der anderen Seite die "Opfer" leer ausgehen sollen.
Vorschläge wie Herdenschutzhunde kann auch nur jemand bringen der wenig Ahnung hat oder nie welche erlebt hat! Der Umgang mit solchen Hunden und der Erziehung bedarf großer Kenntnisse und viel zusätzliche Zeit. Geht da auch nur ein klein wenig was schief stellen diese Tiere eine größere Gefahr für arglose Spaziergänger und Wanderer dar als es Wölfe je könnten!
Wie man es dreht oder wendet - Schäfer, Perdebesitzer etc. müssen Angst um ihre Tiere haben oder einen hohen Aufwand inkl. vielen Kosten betreiben was oft nicht wirklich darstellbar ist.
Wie immer vergisst die Politik solche Dinge zu regeln bzw. sich mit den Konsequenzen zu beschäftigen. Ähnlich läuft es ja beim Biber! Man hat ihn hier wieder angsiedelt aber er darf nirgends seiner natürlich Lebensweise mehr nachkommen in unserer Kulturlandschaft die kein mittelalterliches Deutschland mehr darstellt, da werden dann die Bauten abgetragen, die Tiere umgesiedelt etc. -alles mit Kosten verbunden und v.a. sicher mit wenig Freude für das Tier. Deutschland will überall Vorreiter sein aber wenn es um die Umsetzung geht bleibt vieles auf der Strecke, v.a. die unangenehmen Dinge. Genau so ist es beim Wolf.
Ich war als Kind auch viel im Wald, ich habe Wildschweine gesehen. Dazu auch Fasane und zahlreiche Hasen. Die sehe ich jetzt nicht mehr. So besser? Aber wenn wildernde Hunde Wildtiere reißen ist das ok, oder wie? Es lässt tief blicken, dass der erste Verdacht des Jägers auf eben solche Hunde fiel. Da regt sich anscheinend kaum jemand darüber auf. Aber wehe es ist ein Wolf...
Das ist für den Wolf blöd gelaufen. Hätte der Jäger das Reh liegen lassen, dann hätte der Wolf sich nicht so bald neues Futter besorgen müssen.