Im Landkreis Schweinfurt entscheiden rund 200 Jagdgenossenschaften über die Ausübung der Jagd. In der Regel vergeben die Grundholden, also die Grundbesitzer in der Gemarkung, gegen Pachtzins das Jagdrecht auf ihrer Fläche. Interessant bei der Wahl eines Jagdpächters ist, dass eine "qualifizierte Mehrheit" den Ausschlag gibt, wenn mehrere Personen sich um die zu verpachtende Jagd bewerben, so die Auskunft von Horst Hanselmann, Leiter Arbeitsbereich Naturschutzrecht/Jagdwesen am Landratsamt Schweinfurt. Demnach muss eine Entscheidung für einen Jagdpächter nach Stimmenmehrheit erfolgen. Jedoch muss damit verbunden auch eine Mehrheit an Besitzfläche gegeben sein.
In Schonungen stand jetzt die Wahl eines neuen Jagdpächters ab dem 1. April 2022 für neun Jahre an, da der bisherige Jagdinhaber plötzlich verstorben war. "Es waren mehrere Bewerber um die Jagd und alle hätten gepasst", erklärte Hermann Müller. Der Vorsitzende der Schonunger Jagdgenossenschaft legte nach einer Vorauswahl Heiko Fröhlich (Schwebheim), Christian Zierhut (Schonungen) und Wolfgang Zink (Hofheim) den Grundholden zur Abstimmung in der Versammlung vor.
Entscheidung fiel im ersten Wahlgang
"Ganz überraschend schnell fiel im ersten Wahlgang schon die Jagd an Zink", so Hermann Müller bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Für den Tierarzt aus Hofheim entschieden sich 31 von 43 Grundholden, die über 200,6 Hektar von 218 Hektar der Gesamtfläche dieser Jagdgenossenschaft verfügten.
Zink praktiziert als Tierarzt in Hofheim, übt schon viele Jahre die Jagd aus und ist der Vorsitzende einer Jagdhunderasse. Er betonte in seiner Ansprache nach der Wahl, dass im Schonunger Jagdrevier "erhebliche Flächen an Biotopen ausgewiesen sind". Gerade von der Vegetation am Mainufer profitiere das Niederwild wie Gänse, Enten und Kormorane. Mit Wolfgang Zink wird Martin Thies die Jagd ausüben.
Gemeinde unterstützt beim Unterhalt der Feldwege
Bürgermeister Stefan Rottmann, der die Gemeinde bei der Wahl vertrat, kündigte an, dass die Jagdgenossenschaft finanziell durch die Gemeinde beim Unterhalt der Feldwege unterstützt werde. Durch Starkregenereignisse in der letzten Zeit seien diese in einem sehr schlechten Zustand. Besonderes Augenmerk sei dabei auf die wegbegleitenden Gräben zu legen, da der Wasserabzug gewährleistet sein müsse. Zwar werde der Jagdschilling, die Pachteinnahmen aus der Jagd, dafür verwendet, aber dieser reiche oft nicht aus. Der Main-Rad-Wanderweg werde ausgebaut, wozu der Bund einen Zuschuss von 90 Prozent gebe.
Kurt Pfeuffer verwies darauf, dass der "Kaltenhöfer Weg" dringend saniert werden müsse und Hermann Müller hielt einen staubfreien Ausbau des "Maßbachwegs" für wünschenswert, da hier der Schotter zur Befestigung der Fahrbahn bei starkem Regen leicht ausgeschwemmt werde.