In der „Bild“-Zeitung hatte der Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“) bereits im Juni in seiner ganz persönlichen „Top Ten“ der deutschen Wälder den Steigerwald auf Platz drei eingereiht. Dazu schrieb er: „Ein schöner alter Buchenwald, der bisher durch verantwortungsbewusste Forstwirtschaft erhalten blieb und hoffentlich bald als Nationalpark unter Schutz gestellt wird.“ Nun brach der Förster, dessen Bücher eine Millionenauflage erreichen, in der jüngsten Talk-Sendung bei Markus Lanz im ZDF erneut eine Lanze für einen Nationalpark im Steigerwald.
Zu Gast in der Sendung waren Ex-CSU-Vorsitzender Erwin Huber, die bayerische Grünen-Politikerin Katharina Schulze, der Publizist und Journalist Michael Spreng sowie eben der Förster und Autor Peter Wohlleben, von dem gerade der Bildband „Das Seelenleben der Tiere“ erschienen ist.
Im Zusammenhang mit dem Thema Flächenverbrauch in Bayern hatte Erwin Huber die Diskussion darauf gelenkt, dass der Wald in Bayern quantitativ und qualitativ zunehme. Damit forderte er den Widerspruch Wohllebens heraus, der nicht bestreiten wollte, dass die Fläche zunehme, der qualitativen Zunahme aber eine klare Absage erteilte. Der Diplomforstingenieur betonte: „Ausländische Forstexperten, die hierher kommen, erzählen uns da etwas ganz anderes. Sie haben in Bayern eine wunderbare Plantagenlandschaft. Und das merken die Leute.“
Wohlleben weiter: „In der Nationalparkfrage hätte Bayern jetzt die Möglichkeit, endlich weitere alte Wälder unter Schutz zu stellen, zum Beispiel den Steigerwald und den Spessart. Stattdessen werden dort große Zentren reingeklotzt, wo man sagt hey guck mal, wie toll wir sind, tolle PR muss ich sagen und zugeben, aber dieser alte Buchenwald, von dem wir nur noch 0,3 Prozent in Deutschland haben, der wird weiter abgeholzt.“ Gleichzeitig habe man im Moment den heißesten Sommer, den wir je hatten, und den Klimawandel.
Katharina Schulze pflichtete Wohlleben bei: „Wir brauchen den dritten Nationalpark. 100 Prozent Zustimmung.“ Die Frage aller Fragen der Zukunft laute ihres Erachtens: „Was muss ich tun, damit auch noch nachfolgende Generationen hier gut leben können.“
Michael Spreng unterstrich, dass der Klimawandel eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache sei. Dennoch fehle den meisten Parteien nach wie vor das ökologische Bewusstsein, dass es um die Existenz der Erde und deren Rettung gehe. Er betonte mit Hinweis auf Diesel-Skandal und andere Versäumnisse: „Da muss was passieren und jedes Land in seiner Verantwortung etwas tun. Das tut Deutschland nicht.“
Ich erwarte jetzt auch von den CSU Anhängern, daß sie endlich Volkes Meinung hören. Es muß endlich Schluß mit Leuten wie ECk und Co sein.´, die nur den Interessen der Holzindustrielobby folgen.
Und das Lager der NP-Befürworter ist nicht gestiegen, sondern es hat sich gesteigert. So wie der STEIGERwald seine bundesweite Bekanntheit gesteigert hat. Und im Spessart hat sich's a weng gebessart. Alles klar?
Wo sich das NP-Lager gesteigert hat müssen Sie noch nachweisen.
Das beweist, dass der Plan, in den Buchenwäldern des Steigerwaldes endlich den Nationalpark auszuweisen, der richtige ist.
Alle Menschen, die klug und unvoreingenommen sind und das Herz am richtigen Fleck haben, fragen sich, warum es nicht längst den Nationalpark gibt.
Alle anderen schwurbeln wie gewisse Kommentatoren. Sie stellen absurde Zusammenhänge her und nerven mit den immer gleichen, falsche Behauptungen.
Oh Wissenschaft, hilf! Hoffen wir, dass es entweder in der CSU oder bei den Freien Wählern irgendwann in der neuen Legislaturperiode die heldenhafte Frau oder den heldenhaften Mann gibt die/ der die Sache trotz der ideologischen Barrieren in die Hand nimmt und umsetzt.
Sie sind mir immer noch die fünf Argumente, warum ein NP kommen soll, aus?
Langsam finde ich, Sie haben keine.
Gruß
1. Der Nationalpark schützt die alten Bäume und die Artenvielfalt vor den Schäden durch die Forstwirtschaft.
2. Der Nationalpark ist wichtig für das Klima, denn ein naturbelassenes Ökosystem speichert CO2, schirmt gegen Hitze und Kälte ab, regeneriert die Böden, speichert Wasser und bewahrt die genetische Vielfalt.
3. Der Nationalpark ist eine Touristenattraktion, vermehrt das Wissen um den wertvollen Steigerwald und bietet Erwerbsmöglichkeiten.
4. Der Nationalpark schafft Raum für alternative Nutzung: Erholung, Freizeit, Kultur, Forschung, Umweltbildung.
5. Der Nationalpark ist ein weltweit angesehener Titel und schafft ein Bewusstsein für Ökosysteme, die bei uns selten geworden sind.
6. Der Nationalpark hat eine Vorbildfunktion, die weit über die Region hinausstrahlt und weltweit zu mehr Rücksicht auf die natürlichen Lebensgrundlagen führt.
Punkt 1 und 2 sind nicht zutreffend, wenn die Buchenwälder im Forstbetrieb Ebrach weiterhin forstlich genutzt werden, es sei denn, die Nutzung würde auf ein Minimum reduziert (Plenterwaldnutzung, keine Großmaschinen mehr).
3.) Der Naturpark bezieht sich ja nicht direkt auf die Buchenwälder im Forstbetrieb Ebrach. So hebt er ihre Bedeutung nicht ausreichend hervor (und ich denke, das ist auch so gewollt).
4.) Im heutigen Zustand alles nachrangig der vorherrschenden Forstwirtschaft!
5.) Auch dieser Punkt, die Unterordnung der Buchenwälder in den Naturpark wird ihrer Bedeutung nicht mehr gerecht. Naturpark ist sicher kein international etabliertes Aushängeschild!
6.) siehe Punkt 5... Vorbildfunktion von Wirtschaftswald?
Ihre Argumente und da hat l.saubert völlig recht, sind doch keine für einen NP. Aber das habe ich Ihnen ja schon immer wieder gesagt.
Die Erklärungsversuche sind aber auch nicht sehr hilfreich.
Also wenn Sie der Meinung sind das reicht aus für einen NP, na dann.
Gruß
Sätze ganz zu lesen rettet Satzzusammenhänge.
helfen Sie mir.
Gruß
ich stelle Herrn Wohlleben die Frage warum ein NP besser geeignet ist den Klimawandel aufzuhalten als ein bewirtschafteter Wald?
Warum widerspricht Herr Wohlleben (Diplomforstingenieur) nicht den ausländischen Forstexperten wenn Sie uns was erzählen. Er muss doch wissen was eine Plantage ist und wer den Steigerwald damit vergleicht ist in meinen Augen kein Experte in Sachen Wald.
Sehr interessant finde ich die Tatsache, dass die Waldflächen in Bayern zunehmen und das sollte man mal zur Kenntnis nehmen.
Wenn ich mich recht entsinne wurden im Nationalpark Bayerischer Wald auch große Zentren reingeklotzt, wo man sagt hey guck mal, wie toll wir sind, tolle PR muss ich sagen und zugeben.
Ich schlage vor das wir das einzigartige, von allen Waldexperten, allen Parteien, dem Bund Naturschutz (Prof. Weiger) und sogar von führenden Köpfen von Greenpeace (Frau Jürgens) anerkannte Trittsteinkonzept als ein zukunftsweisendes und umweltschonendes Projekt in die Welt transportieren.
Niemand vergleicht den Steigerwald mit einer Plantage. Steigerwald und Spessart sind in Teilen ökologisch sehr wertvoll. Fortschreitende forstliche Nutzung bedroht diese Wertigkeit.
Wie Wohlleben dem Erwin Huber bereits in der Sendung erwidert hat, nimmt die Qualität der Wälder in Bayern nicht zu. Er meint natürlich die ökologische Qualität.
Im Bayerischen Wald gibt es ja schließlich den Nationalpark und das Besucherzentrum ist zur Information und Begegnung da, das macht doch wohl auch Sinn, oder? Widersinnig wird es doch erst, wenn es KEIN Schutzgebiet gibt, aber stattdessen ein Museum für intakte Natur - plemplem!
Wir müssen das Trittsteinkonzept nicht in die Welt exportieren, Ricky1234. Es reichte fürs erste vollkommen, wenn wir es endlich mal in ALLEN bayerischen Forstbetrieben umsetzten.