In der Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes haben sich die SPD-Mitglieder Marietta Eder, Kathi Petersen und Marianne Prowald aus dem Ausschuss für Beschäftigung und Soziales mit Vertretern der Schweinfurter Wohlfahrtsverbände getroffen. Die Stadträtinnen wollten wissen: welche Auswirkungen hatte Corona auf die Arbeit der Wohlfahrtsverbände? Welche Schwierigkeiten und Probleme traten auf? Welchen Herausforderungen mussten sich Betreuer und Betreute in den Einrichtungen, als auch das gesamte Personal stellen?
Immense Anstrengungen der Schweinfurter Wohlfahrtsverbände
Seitens der Wohlfahrtverbände wurde deutlich gemacht, dass die Corona-Pandemie, vor allem im ersten Lockdown ein nie zuvor da gewesener Kraftakt war, schreibt die SPD-Stadtratsfraktion in einer Pressemitteilung. Auch nach wie vor stelle Corona die Sozialverbände vor immense Anstrengungen. Sie berichteten von der enormen Arbeitsleistung ihres Personals, von Vereinsamungserscheinungen der Betreuten, der logistischen Herausforderungen in ihren sozialen Diensten, wie zum Beispiel dem Transport von Kindern und Menschen mit Einschränkungen, der Auslieferung vom "Essen auf Rädern" und der Umstellung der Arbeit ins Homeoffice.
Kritisch sahen die Wohlfahrtsverbände den mangelnden Kontakt mit den Behörden, weil es schlicht und ergreifend nicht möglich war, diese zu erreichen. Darunter litten zahlreiche ihrer Klienten, deren Antragsbearbeitung sich oftmals lange verzögerte. Einige Teilnehmer berichteten, dass die Umstellung auf Online-Betreuung in einigen Bereichen gut funktioniere, in anderen sozialen Branchen funktioniere dies allerdings nicht, wie zum Beispiel bei Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Dort sind oftmals noch mangelnde Sprachkenntnisse als auch die fehlende technische Ausstattung ein Hemmnis gewesen.
Wie geht es nach Corona für die Wohlfahrtsverbände weiter?
Die Veranstaltung stand nicht nur unter der Fragestellung, wie es den Wohlfahrtsverbänden in der Corona-Krise ergangen ist, sondern auch wie zukünftig soziale Themen in der Stadt Schweinfurt behandelt werden sollten. Die Wohlfahrtsverbände wünschen sich mehr und bessere Kommunikation mit der Stadt, finanzielle Unterstützung der sozialen Verbände und kritisieren die vorgenommene zwanzigprozentige Streichung im sozialen Bereich.
Auch thematisiert wurde das Thema der Förderung des Ehrenamts, da immer weniger Menschen ein Ehrenamt übernehmen wollen beziehungsweise können. Ehrenamtliche Helfer werden dringend benötigt. Insgesamt kristallisierten sich zwei zentrale Themen heraus: die Notwendigkeit der Überwindung des „Digitalen Grabens“ und der Bedarf an der Herausstellung der Bedeutung der Wohlfahrtsverbände als sozialer Kitt für die Schweinfurter Gesellschaft. Kathi Petersen als Initiatorin dieses Treffens, unterstrich diese Forderungen und bedankte sich für das Kommen und das Teilen dieser Erfahrung mit den Stadträtinnen der SPD-Fraktion.