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Wasserlosen
Wohin mit der gelben Poststation?
Mitten auf dem Platz vor dem Greßthaler Rathaus, auf Höhe des Transparents am Bauzaun, ist der Standort der gelben Poststation vorgesehen.
Foto: Silvia Eidel | Mitten auf dem Platz vor dem Greßthaler Rathaus, auf Höhe des Transparents am Bauzaun, ist der Standort der gelben Poststation vorgesehen.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 15.04.2024 02:42 Uhr

Nur noch bis Ende April gibt es eine Postfiliale in der Gemeinde Wasserlosen, und zwar im Ortsteil Brebersdorf. Danach soll ein Automat als Poststation errichtet werden. Mit dem geplanten Standort am Vorplatz des Rathauses in Greßthal war die Mehrheit des Gemeinderats allerdings nicht einverstanden.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte Bürgermeister Anton Gößmann, dass die DHL versucht habe, nach dem Wegfall des bisherigen Kooperationspartners, Kfz Weis in Brebersdorf, einen neuen zu finden. Zahlreiche Gewerbetreibende seien angefragt worden, ohne Ergebnis. Zudem habe auch die Greßthaler Bäckerei Wolz angekündigt, ab dem Sommer keine Pakete mehr anzunehmen.

Zahlreiche Gespräche geführt

Als Lösung wurde bei einem Gespräch im Rathaus vereinbart, einen Automaten als Poststation auf Gemeindegrund aufzustellen. Dort könnten dann rund um die Uhr Pakete empfangen und versendet und Brief- und Paketmarken erstanden werden. Per Bildschirm könne sogar eine Online-Beratung erfolgen, wie Dominik Zeißner ergänzte. Alles laufe bargeldlos per Karte.

Der anvisierte Standort gegenüber dem Rathauseingang und mitten auf dem Platz stieß allerdings auf Widerstand im Gremium. Denn derzeit wird der Platz umgestaltet, aktuell haben die Bauarbeiten zur kleinen Parkscheune am nördlichen Platzrand begonnen. Weitere Parkplätze sollen entstehen und neu geordnet werden, zudem ist eine Grünzone geplant. In diese sollte der gelbe Steuerschrank mit fünf Fächern eingepasst werden, so die Vorstellung der Verwaltung.

Grundsätzlich begrüßten die Räte so eine Poststation. Aber gegen eine "gelbe Trennwand" auf dem neugestalteten Platz wandte sich zuerst Otto Hetterich. Der Automat sei zwei Meter hoch, 3,20 Meter lang und 65 Zentimeter tief. Am Bedienungsportal sei ein 1,30 Meter tiefes Kundendach vorgesehen. Als "Verschandelung" titulierte Gottfried Bindrim die Poststation am geplanten Standort.

Auch Josef Schneider war dagegen und schlug vor, die Station besser an eine Wand zu stellen, etwa hinter dem Pfarrheim oder am Treppenaufgang zur Kirche. Mario Reusch brachte einen Standort am Feuerwehrhaus ins Gespräch. Wobei aber immer die Eigentumsfrage des Aufstellplatzes berücksichtigt werden müsste, entgegnete Gößmann. Und der Automat benötige Stromanschluss.

Wenn es Gemeindefläche wäre, könnte der Automat auch vor einem Privathaus stehen, meinte Martin Heil. Flächen in anderen Gemeindeteilen schlug Dominik Zeißner vor. Allerdings sollte die Poststation möglichst nicht an den Rändern der Gemeinde, sondern zentral stehen, so der Bürgermeister.

Einig war sich das Gremium, den Punkt zu vertagen und einen anderen Standort zu suchen. Gemeinderat Tim Weis informierte, dass ab 1. Mai die Pakete von der Post automatisch nach Werneck umgeleitet würden, nach Euerbach sei es nicht möglich.

Bauantrag spezieller Art

Einen Bauantrag spezieller Art behandelte der Rat: Die Eigenheimervereinigung Wasserlosen will eine Bocciabahn auf dem Dorfplatz errichten. Beim Fischerstechen im vergangenen Jahr hatten sich alle Ortsvereine beteiligt. Der Erlös soll der Allgemeinheit zugutekommen und den Dorfplatz als Treffpunkt aufwerten. Für die sechs mal elf Meter große Bahn mit wassergebundener Deckschicht hinter dem Feuerwehrhaus müsste ein geschädigter Baum gefällt werden, sagte Gößmann. Das sei ein klassisches Projekt für das Regionalbudget, ergänzte Josef Schneider. Der Gemeinderat billigte das Vorhaben der Eigenheimer.

Im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Wasserlosen hatte bislang der ehemalige VdK-Vorsitzende Josef Wolz einen Platz. Nach dessen Wegzug soll nun die neue VdK-Vorsitzende Melanie Rüthlein in den Rat berufen werden, war sich der Gemeinderat einig.

Auf das Frühjahrskonzert aller Musikvereine am 20. April um 19.30 Uhr in der Dr.-Maria-Probst-Halle wies der Bürgermeister hin. Ebenso auf das Siebenerfest der Feldgeschworenengemeinschaft Schweinfurt-West am 18. Mai in Greßthal.

 
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