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THEATER
Wohin entwickelt sich der Mensch?
Alttestamentarische Motive, nach Amerika verlegt: „Jenseits von Eden“, Schauspiel nach dem Roman von John Steinbeck in der Fassung von Ulrike Syha.
Foto: Patrick Pfeiffer | Alttestamentarische Motive, nach Amerika verlegt: „Jenseits von Eden“, Schauspiel nach dem Roman von John Steinbeck in der Fassung von Ulrike Syha.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:25 Uhr

Die Familiensaga des Nobel- und Pulitzerpreisträgers John Steinbeck, der weltweit zu den meistgelesenen amerikanischen Autoren gehört, besticht durch die unerbittliche, dramaturgische Strenge der Figurenkonstellation. Liebe, Grausamkeit, Missgunst, Schuld, Hass, Leidenschaft, Geldgier, Eifersucht und Verzweiflung schüren den Konflikt der um die Vaterliebe konkurrierenden Brüder. Ihre (selbst)zerstörerische Hassliebe ist es, die sie für immer aus dem Garten Eden vertrieben hat.

Das Euro-Studio Landgraf Titisee-Neustadt präsentiert „Jenseits von Eden“ („East of Eden“) jeweils um 19.30 Uhr am Donnerstag, 13. November (Schauspielmiete Blau und jeweils freier Verkauf), und am Freitag, 14. November (Rot), in der Inszenierung von Alexander Schilling und Ausstattung von Stephan Mannteuffel. Acht Schauspieler spielen 21 Rollen. Es handelt sich um Jochen Horst, Carsten Klemm, Iris Boss, Tim Mackenbrock, Alice von Lindenau, Lukas Hötzel, Benjamin Kernen und Thomas Martin.

Der zweite Handlungsstrang des Werks, eng verwoben mit dem ersten, behandelt das Schicksal der ebenfalls aus Irland eingewanderten Familie Hamilton. Sie ist zum großen Teil biografisch, denn Samuel Hamilton war Steinbecks Großvater mütterlicherseits. Im Gegensatz zum Kultfilm mit James Dean als Caleb, der sich allein auf den vierten, den Schlussteil beschränkt, beginnt die Theateradaption von Ulrike Syha, der viel gespielten deutschen Autorin, mit dem ersten Buch des Romans.

„So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden.“ (1. Buch Mose, 4. Kapitel, Vers 16) Die Schicksale zweier Generationen werden in „Jenseits von Eden“ vom Teufelskreis des biblischen Kains-Themas beherrscht. John Steinbeck verlegt den Schauplatz aus dem Alten Testament nach Amerika. Eifersüchtig darauf, dass sein Vater seinen Bruder Adam vorzieht, versucht Charles diesen zu töten. In der nachfolgenden Generation ist es Caleb, der verzweifelt um die Liebe und Achtung seines Vaters Adam kämpft und den Tod seines Zwillingsbruders Aron verschuldet. Steinbeck verhandelt ein universelles Thema, das immer aktuell sein wird: Wohin entwickelt sich der Mensch – zum Guten oder zum Bösen?

Vorverkauf ab 4. Oktober: Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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