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SCHWEINFURT
Wo man wieder wohnen will
Abschluss im Zürch: Die Burggasse 17 ist zwischen Rathaus und Wall eines der letzten Großprojekte bei der Altstadtsanierung in dem Wohnquartier. Ein privater Investor ist nach Jahren gefunden.
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | Abschluss im Zürch: Die Burggasse 17 ist zwischen Rathaus und Wall eines der letzten Großprojekte bei der Altstadtsanierung in dem Wohnquartier. Ein privater Investor ist nach Jahren gefunden.
Von unserem Redaktionsmitglied Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 07.06.2010 18:17 Uhr

Das Lob gleich vorneweg: Schweinfurt hatte mit Edgar Lösch und hat mit Herbert Lupprian zwei Chefs der Altstadtsanierung, die an Zuschüssen aus Land, Bund und Brüssel herausholten, was nur möglich war. Stadtrat und die Oberbürgermeister Kurt Petzold sowie Gudrun Grieser knauserten nicht, sahen eine attraktive Altstadt als Wohnviertel stets als Gewinn für ganz Schweinfurt. Ein Ende bei diesen Bemühungen ist noch längst nicht in Sicht. Der Bereich Neue Gasse/Zeughaus geht in die Realisierungsphase, und rund um die Keßlergasse soll der Dornröschenschlaf in den Obergeschossen alsbald und allenthalben ein Ende finden.

Am Ball bleiben

Gudrun Grieser hat ihrem Nachfolger Sebastian Remelé mit auf den Weg gegeben, nicht nachzulassen, mit „Hochdruck“ bei der Altstadtsanierung am Ball zu bleiben, denn ein schönes Schweinfurt, das sei auch ein soziales Schweinfurt, in dem sich alle wohlfühlen könnten, auch jene, die sich nicht im Urlaub nach irgendwohin ausklingen könnten.

Viel ist getan, viel ist zu tun: Aktuell steht die Neuordnung und die Bebauung freier und noch von den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg übriggebliebenen Brachflächen am Fischerrain an. Wohnen gilt für dieses Quartier genauso wie für die Hadergasse, in der das alte Parkhaus einem wesentlich größeren weichen soll, das auch den Parkdruck rund um das Zeughaus und in der Neuen Gasse nehmen soll. Fischerrain, Hadergasse, Neue Gasse und Bauerngasse, Keßlergasse und (Lange)Zehntstraße, das sind die neuen Wohngebiete der Stadt, die sich an ihren Rändern nur noch an der Mönchskutte und damit in Richtung Niederwerrn und Dittelbrunn ausdehnen kann.

Die Sanierungsstelle kümmert sich allerdings seit geraumer Zeit nicht nur um großflächige Maßnahmen. Mit einem weiteren Auge hat sie die Dorferneuerung in Oberndorf, die Sanierung des Gründerzeitviertels zwischen Luitpoldstraße und Friedrich-Stein-Straße und die neue Mainlände im Visier.

Priorität hat für die Sanierungsstelle die Umgestaltung des öffentlichen Raums, darunter „Leuchtturmprojekte“ wie das zum Bürgerhaus umzubauende Zeughaus, wofür es immer noch keine konkreten Pläne gibt. Ansonsten ist die Krumme Gasse 25/27, das Büro der Stadtsanierer, auch für alle privaten Grundstückeigentümer in den Sanierungsgebieten Ansprechpartner, die allein für drei jetzt anlaufende Vorhaben fünf Millionen Euro aus den verschiedenstens Töpfen von Freistaat, Bund und Europa für eben nur drei private Investoren angezapft hat.

Freuen dürfen sich die Schweinfurter auf allerhand städtische Projekte, die noch heuer angegangen werden sollen: auf die künftige Grünanlage vom Fichtelsgarten bis zum Theater.

Stadt schützt vor Überraschungen

Zwischen der alten Stadtmauer und der Vormauer wird an private Gärten und einen Spazierweg gedacht. Gleich nebenan in der Neuen Gasse und am Zeughaus hat die Stadt bereits sieben Häuser gekauft. Die Grundsanierung wird sie erledigen, was dem Käufer die Sicherheit gibt, dass ihm beim Ausbau keine unliebsamen Überraschungen den Spaß am Wohnen in der Stadt verderben.

Neu und alt: Nicht alles lässt sich erhalten. Auch Neubauten gehören zur Altstadtsanierung.
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | Neu und alt: Nicht alles lässt sich erhalten. Auch Neubauten gehören zur Altstadtsanierung.
Zeigen, was die Stadt hat: Der Samtturm am Obertor soll aus seinem Dornröschenschlaf erwachen.
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | Zeigen, was die Stadt hat: Der Samtturm am Obertor soll aus seinem Dornröschenschlaf erwachen.
 
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