Gavin Fearnley fällt unter den Festgästen sofort ins Auge, mit dem altehrwürdigem Umhang seiner Universität. Der renommierten „Royal Holloway University of London“. Der „Librarian“ oder Bibliothekar der „International School Mainfranken“ (ISM) hat sich in Schale geworfen, mit akademischem Dress anlässlich der ersten „Graduation Ceremony“ der ISM am neuen Standort im jüngsten Schweinfurter Stadtviertel Yorktown Village/Kessler Field, in der Gebäuden der ehemaligen High School der Angehörigen der US-Army.
Manch exotisches Gewand ist zu sehen beim gemeinsamen Abschlussessen von Schülern, Lehrern und Familien, natürlich mit multikultureller Küche – indische Saris leuchten neben afrikanischen Gewändern.
Seit einem Jahr ist die in erster Linie schulgeldfinanzierte Privatschule nun in Neu-Schweinfurt untergebracht, nach dem Umzug aus Unterspiesheim. Von 2006 bis 2010 war das Quartier in Grafenrheinfeld.
Es sind nicht nur „geborene“ Weltbürger, die aus den unterschiedlichsten Gründen (beruflicher oder familiärer Art) fern der Heimat unterrichtet werden: Wer Englisch von der Pike auf lernen will, umgeben von der globalen Leitkultur des 21. Jahrhunderts, wäre genau richtig.
Auch wenn der Lehrplan bayrisch ist und das internationale „IB-Diploma“ dem Abitur entspricht, wirkt einiges an der ISM „very british“: die Schulclubs zum Beispiel, in denen die über hundert Kinder und Jugendlichen nachmittags dem Backen, Sport, der Mathematik oder dem Ukulele-Spiel frönen dürfen. Außerdem gibt es das „House System“, bei dem jeder Schüler einem der vier Häuser zugeteilt wird, die in Wettbewerben gegeneinander antreten: „Feuer“, „Erde“, „Wasser“ und „Luft“ - sowas lehrt Gemeinschaftsgefühl und Gruppenloyalität, altersunabhängig zwischen der ersten und der zwölften Klasse . Die Unterrichtssprache ist Englisch, Deutsch Zweitsprache.
„In diesem Jahr sind sehr viele neue Eltern und Schülerfamilien da“, freut sich Schulleiterin Brandie Smith, eine gebürtige Kanadierin. Entsprechend bunt ist die Speisekarte des „International Food Festival“. Gekocht haben Eltern, Lehrer und Schüler : Serviert wird unter anderem Bibimpab, ein koreanisches Reisgericht, japanisches Sushi oder auch Pancit Bihon, philippinische Nudeln. Australien, Frankreich, die USA. Großbritannien und Kamerun sind ebenfalls kulinarisch vertreten. In diesem Jahr verabschieden Brandie Smith, Vizeschuleiter Veit Pfeuffer, zugleich Rektor der Grundschule, der Trägerverein sowie High School Coordinator Michael Gündert drei Absolventen: Laura Schreiner aus Deutschland, die Inderin Aleshitha Jagadeesan sowie Thomas Branco, der brasilianische Wurzelnhat. „Nächstes Jahr werden es wohl wieder etwas mehr sein“, ist Gündert überzeugt.