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Schwebheim
Wo darf die Schwebheimer Feuerwehr hin?
Die Suche nach einem neuen Feuerwehrhaus-Standort ist nun um eine Variante reicher: das Schäflein-Areal neben dem Bauhof. Das Ex-AFZ-Gelände passt der SPD eh nicht.
Sicher ist, hier im alten Feuerwehrhaus hat die Schwebheimer Wehr keine Zukunft. Aber wo soll ihr neues Zuhause entstehen?
Foto: Stefan Sauer | Sicher ist, hier im alten Feuerwehrhaus hat die Schwebheimer Wehr keine Zukunft. Aber wo soll ihr neues Zuhause entstehen?
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 05.02.2020 02:10 Uhr

Vor wenigen Tagen hatte die Schwebheimer SPD zum "Bürgerdialog" ins Bürgerhaus geladen, um unter anderem über das Thema "AFZ-Gelände" zu informieren – jener brachliegende Bereich mit ein paar alten Gewächshäusern zwischen der Staatsstraße 2277, Gulbranssonstraße hinter dem Penny-Markt und der Röthleiner Straße. Laut ihrem Flyer sieht die SPD in diesem Areal ein "sofort umsetzbares Beispiel einer gewünschten Innenentwicklung".

SPD will Wohnbebauung

Sozialer Wohnungsbau mit Mehrfamilienhäusern könne dort geschaffen werden, dank Mietpreisbindung "günstiger Wohnraum für Schwebheimer". Und: "An Bauträger zu gewerblichen Zwecken soll nicht veräußert werden." Weiter soll dort "eine Fläche für ärztliche Versorgung und Dienstleistungen geschaffen werden", ferner "eine Kombination aus Pflegehotel/Kurzzeitpflege entstehen" – und eine Senioren-WG. Nur ein Projekt kommt in diesem SPD-Planspiel dort nicht vor: ein neues Feuerwehrhaus, obwohl dieser Standort im Zuge einer Machbarkeitsstudie und einer Bauleitplanung schon detailliert geprüft und im Gemeinderat diskutiert worden war.

Das frühere AFZ-Gärtnereigelände hinter dem Penny-Markt ist laut Fachbehörden geeignet als Feuerwehr-Standort. Doch die SPD ist vehement dagegen und will dort Wohnbebauung.
Foto: Stefan Sauer | Das frühere AFZ-Gärtnereigelände hinter dem Penny-Markt ist laut Fachbehörden geeignet als Feuerwehr-Standort. Doch die SPD ist vehement dagegen und will dort Wohnbebauung.

Die Fachbehörden jedenfalls – das Staatliche Bauamt, die Verkehrspolizei und der Kreisbrandrat – hatten das Ex-Gärtnereigelände, komplett im Eigentum der Gemeinde, als geeignet eingestuft. Auch im Gemeinderat vorgetragene Bedenken, dass Supermarktkunden und Passanten durch zügig zum Einsatz anfahrende Feuerwehrleute gefährdet werden könnten, teilte die Polizei nicht. Trotzdem wollte sich die SPD mit einem Feuerwehrhaus an dieser Stelle nicht anfreunden. 

Seit Mittwoch neue Option

Nun hat die Gemeinde seit Mittwoch ein weitere Option: Sie hat sich das 10 500 Quadratmeter große Schäflein-Grundstück in der Moritz-Fischer-Straße, direkt neben dem Bauhof, notariell gesichert, wie Bürgermeister Volker Karb mitteilt. Ab 1. Juli könne das Gelände in Gemeindeeigentum übergehen. Besonders wertvoll sei die Lage in direkter Nachbarschaft zum Bauhof. Dadurch ergäben sich viele zusätzliche Gestaltungs- und Nutzungsoptionen, etwa als Erweiterungsmöglichkeit für den Bauhof, als Standort für ein neues Feuerwehrhaus oder in einer sinnvollen Kombination von beidem. Der Gemeinderat habe nun die Wahl  zwischen zwei sehr guten Standorten, so Karb.

Neue Standort-Alternative: Die Gemeinde hat das 10 500 Quadratmeter große Schäflein-Gelände neben dem Bauhof gekauft. Auch hier könnte ein neues Feuerwehrhaus entstehen.
Foto: Stefan Sauer | Neue Standort-Alternative: Die Gemeinde hat das 10 500 Quadratmeter große Schäflein-Gelände neben dem Bauhof gekauft. Auch hier könnte ein neues Feuerwehrhaus entstehen.

Welchen neuen Feuerwehr-Standort hält der Bürgermeister für den besseren? "Für mich persönlich ist die zentrale Lage am ehemaligen Gärtnereigelände das wichtigste Kriterium", so Karb, "weil im Einsatzfall kurze und schnelle Wegstrecken entscheidend sein können." Wohnbebauung sieht er dort  weniger, eher noch ein Ärztehaus im Umfeld der beiden Supermärkte.

Karb: "Das dringendste Projekt"

"Der Standort in der Moritz-Fischer-Straße hätte aber andere Vorteile und einige logistische Vorzüge, so dass ich mit diesem Standort ebenfalls sehr gut leben könnte", schreibt Karb ganz aktuell auf der Gemeinde-Homepage. Wichtig sei aber, "dass die Entscheidung nun schnell fällt und wir dann zügig in die Umsetzung gehen können". Ein Feuerwehrhaus-Neubau sei "das größte und dringendste Projekt der Gemeinde". 

Wie mehrfach berichtet, ist das bestehende Feuerwehrhaus in der Ortsmitte wegen akuter Platzprobleme und Anforderungen des Unfallschutzes, die auch durch Umbauten und Erweiterungen nicht lösbar seien, keine Zukunftsoption mehr für die Ortswehr. Der Gemeinderat hatte sich daher im Herbst letzten Jahres mit großer Mehrheit für ein neues Feuerwehrhaus entschieden, die Standortfrage aber offen gelassen. Nun hat er plötzlich zwei passable Alternativen. Sie könnten mit frischen Planspielen und Diskussionen auch den Kommunalwahlkampf bereichern.     

 
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