Die Forderungen des Hotel- und Gaststättenverbandes an die Politik und die Beziehungen zwischen Vereinen als Festveranstalter und der Gastronomie waren Thema beim Sommerempfang des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (BGH) in der Zehntgrafenlaube hoch über Wipfeld. Bereits zum 15. Mal lud die Kreisstelle Schweinfurt Vertreter aus den Verbänden und der Politik zu diesem Gedankenaustausch ein.
Bezirksvorsitzender Heinz Stempfle formulierte drei Forderungen an die Gesetzgeber: Zum einen wünscht sich der Wirteverband eine flexiblere Arbeitszeitregel. Dabei geht es um die Höchstarbeitszeit pro Tag. Diese liegt jetzt bei zehn Stunden und sei in der Praxis nicht immer umsetzbar. Stempfle erinnerte hier an Familienfeiern oder Gäste, die im Stau hängen bleiben und verspätet anreisen.
Die einheitliche Besteuerung aller Lebensmittel, „egal wo gekauft, egal wie verkauft“, ist eine weitere Forderung des BHG. Stempfle kritisierte die „ausufernde Dokumentationspflichten“. Die gleichen Themen brachte auch Ralf Barthelmes zu Gehör. Der Schriftführer im Präsidium des BHG sagte, dass sich inzwischen 30 verschiedene Verbände der Forderung nach flexibleren Arbeitszeitregelungen angeschlossen hätten.
„Die Feste sind wie Magnete, die die Gäste anziehen.“ Albert Kestler, als Symbolfigur Zehntgraf der Hausherr der lauschigen Laube mitten in den Wipfelder Weinbergen, warb für ein besseres Miteinander zwischen den Vereinen, Festorganisatoren und der Gastronomie. „Es ist der Gast, der beides fordert: Festbetrieb und beste Gastronomie!“ Diesen Wünschen der Gäste müsste man gemeinschaftlich nachkommen.
Kestler lobte das gute Miteinander in Wipfeld und glaubt, dass der Erfolg des gewachsenen Tourismus in der Gemeinde auch diesem Zusammenwirken geschuldet sei. Gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Blesch und Weinprinzessin Larissa Selzam stellte er den rund 50 Teilnehmern die Gemeinde und den Weinanbau in Wipfeld vor.
Frankens Weinkönigin Selina Werner aus Stammheim lobte Wipfeld als aktive Gemeinde für den Weintourismus in Franken. Stellvertretender Landrat Peter Seifert verwies auf die Bedeutung der Gastronomie in der Stadt Schweinfurt und im Landkreis.
Kreisvorsitzender Edmund Beck legte die wichtigsten Fakten seiner Kreisstelle dar. Auch er berichtete aus der Praxis über den „nicht endenden Bürokratismus“ für die Betriebsinhaber. Bei allen, die zum Gelingen des 15. Sommerempfangs beigetragen hatten, bedankte sich Beck. Er sieht darin ein gutes Zeichen für die Kooperation zwischen der Gastronomie und vielen Partnern – von der Bäckerinnung über die Metzger bis hin zu den heimischen Produzenten von Wein, Bier und Kaffee.