Bis auf den letzten Platz war der Saal im Pfarrheim bei der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative „10H für Üchtelhausen“ besetzt. Am Sonntag, 23. Oktober, soll das Ratsbegehren stattfinden, bei dem die Bürger entscheiden sollen, ob auf der Gemarkung der Großgemeinde Üchtelhausen mehrere Windkraftanlagen aufgestellt werden sollen.
Im Bebauungsplan hat der Gemeinderat eine Vorrangfläche für fünf oder sechs Anlagen ausgewiesen. Dabei wurde die in Bayern gesetzlich festgelegte 10H-Abstandsregelung außer Acht gelassen, was Kommunen im Zuge der Bauleitplanung erlaubt ist. Die 215 Meter hohen Anlagen würden demnach nur 1215 bis 1300 Meter zur Wohnbebauung in den Dörfern Ebertshausen, Madenhausen, Hoppachshof und Hesselbach entfernt sein. Die Gemeinde verspricht sich von den Windkraftanlagen Einnahmen in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr.
Albert Hans Kühner und Friedrich Buer griffen die Themen Infraschall und Effizienz der Anlagen auf. Seitens der Bürgerinitiative stellten Bettina Kuhn und Jagdpächter Werner Weber die Bedenken gegen die geplanten Windkraftanlagen heraus. Sie monierten vor allem das Unterschreiten der 10H-Regelung und den Eingriff in die Natur. Auch befürchten sie einen Wertverlust von nahe gelegenen Immobilien. Zweifel hegen sie zudem an der ausreichenden Windhöffigkeit und an der Zahlungsfähigkeit der Vertragsfirma.
Ein Zuhörer fragte, ob die geplante Stromtrasse SuedLink die Windkraftanlagen in Hesselbach nicht überflüssig mache. Willi Grebner aus Zell hielt dem entgegen, dass die Energieressourcen von Wind und Sonne unbegrenzt seien. Postwendend erntete er den Zwischenruf: „Dann bauen wir die Windräder nach Zell.“ Gisbert Nicklaus wies die Windkraftgegner auf die Rückbauprobleme bei Atomkraftwerken hin.
Am Ende der Versammlung standen die Aussagen der Windkraftbefürworter und ihrer Gegner nach wie vor konträr gegenüber. Und es wurde die Befürchtung laut, dass durch die Diskussionen um die Windkraftanlagen Unfriede zwischen den Bürgern in der Gemeinde entstehe. „Entzweien Sie Ihre Bürger nicht“, warnte eine Frau aus Kleinmünster. Sie berichtete, dass eine solche Anlage nicht unweit zu ihrem Anwesen stehe. Aufgrund des Lärms könne sie nicht mehr bei offenem Fenster schlafen und auch nicht in Ruhe auf ihrer Terrasse sitzen.
Jan de Boer, ein Mitinitiator der Bürgerinitiative, glaubt, das Abstimmungsverhalten beim Bürgerbegehrens zu kennen: „Die Dörfer, die nicht betroffen sind, werden für die 100 000 Euro stimmen und somit gegen die Dörfer, die betroffen sind.“
Dem hielt Bürgermeisterin Birgit Göbhardt entgegen, dass das Ratsbegehren eine höchst demokratische Entscheidung sei. Im Regionalplan seien zudem die von der Gemeinde Üchtelhausen im Bebauungsplan ausgewiesenen Standorte für die Windkraftanlagen als Vorrangflächen vorgesehen. Auch sehe der Regionalplan nur einen Abstand von 800 Metern von der Wohnbebauung vor.
„Wir müssen alle an einem Strang ziehen“, appellierte die Bürgermeisterin an die Bevölkerung.
Jahrelange finanzielle Mißwirtschaft muss so beseitigt werden, wie sie entstanden ist und nicht durch einen bauernschlauen Trick, der nur einen Teil der Fmilie bluten lässt, damit angeblich alle was davon haben. Das würde keine gute Mutter ihren Kindern antun! Mit Suedlink wird die Energieversorgung sowieso ganz anders gelöst werden, sodass die -marktüblich ohnehin stark überhöhten Pachtzusagen - wohl kaum über die gesamte Laufzeit eingehalten werden.
Was ein Bürgerbegehren anrichten kann hat man in Thundorf gesehen. Alte Vorurteile gelten wieder und Kirchturmdenken wie in der Vorkriegszeit. Wie in der EU