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HESSELBACH
„Wir müssen alle an einem Strang ziehen“
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 12.10.2016 03:30 Uhr

Bis auf den letzten Platz war der Saal im Pfarrheim bei der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative „10H für Üchtelhausen“ besetzt. Am Sonntag, 23. Oktober, soll das Ratsbegehren stattfinden, bei dem die Bürger entscheiden sollen, ob auf der Gemarkung der Großgemeinde Üchtelhausen mehrere Windkraftanlagen aufgestellt werden sollen.

Im Bebauungsplan hat der Gemeinderat eine Vorrangfläche für fünf oder sechs Anlagen ausgewiesen. Dabei wurde die in Bayern gesetzlich festgelegte 10H-Abstandsregelung außer Acht gelassen, was Kommunen im Zuge der Bauleitplanung erlaubt ist. Die 215 Meter hohen Anlagen würden demnach nur 1215 bis 1300 Meter zur Wohnbebauung in den Dörfern Ebertshausen, Madenhausen, Hoppachshof und Hesselbach entfernt sein. Die Gemeinde verspricht sich von den Windkraftanlagen Einnahmen in Höhe von 100 000 Euro pro Jahr.

Albert Hans Kühner und Friedrich Buer griffen die Themen Infraschall und Effizienz der Anlagen auf. Seitens der Bürgerinitiative stellten Bettina Kuhn und Jagdpächter Werner Weber die Bedenken gegen die geplanten Windkraftanlagen heraus. Sie monierten vor allem das Unterschreiten der 10H-Regelung und den Eingriff in die Natur. Auch befürchten sie einen Wertverlust von nahe gelegenen Immobilien. Zweifel hegen sie zudem an der ausreichenden Windhöffigkeit und an der Zahlungsfähigkeit der Vertragsfirma.

Ein Zuhörer fragte, ob die geplante Stromtrasse SuedLink die Windkraftanlagen in Hesselbach nicht überflüssig mache. Willi Grebner aus Zell hielt dem entgegen, dass die Energieressourcen von Wind und Sonne unbegrenzt seien. Postwendend erntete er den Zwischenruf: „Dann bauen wir die Windräder nach Zell.“ Gisbert Nicklaus wies die Windkraftgegner auf die Rückbauprobleme bei Atomkraftwerken hin.

Am Ende der Versammlung standen die Aussagen der Windkraftbefürworter und ihrer Gegner nach wie vor konträr gegenüber. Und es wurde die Befürchtung laut, dass durch die Diskussionen um die Windkraftanlagen Unfriede zwischen den Bürgern in der Gemeinde entstehe. „Entzweien Sie Ihre Bürger nicht“, warnte eine Frau aus Kleinmünster. Sie berichtete, dass eine solche Anlage nicht unweit zu ihrem Anwesen stehe. Aufgrund des Lärms könne sie nicht mehr bei offenem Fenster schlafen und auch nicht in Ruhe auf ihrer Terrasse sitzen.

Jan de Boer, ein Mitinitiator der Bürgerinitiative, glaubt, das Abstimmungsverhalten beim Bürgerbegehrens zu kennen: „Die Dörfer, die nicht betroffen sind, werden für die 100 000 Euro stimmen und somit gegen die Dörfer, die betroffen sind.“

Dem hielt Bürgermeisterin Birgit Göbhardt entgegen, dass das Ratsbegehren eine höchst demokratische Entscheidung sei. Im Regionalplan seien zudem die von der Gemeinde Üchtelhausen im Bebauungsplan ausgewiesenen Standorte für die Windkraftanlagen als Vorrangflächen vorgesehen. Auch sehe der Regionalplan nur einen Abstand von 800 Metern von der Wohnbebauung vor.

„Wir müssen alle an einem Strang ziehen“, appellierte die Bürgermeisterin an die Bevölkerung.

 
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  • R. O.
    diese energiewende lebt von der dezentralisierung. d.h. von millionen photovoltaikanlagen und 10tausenden windrädern. will sich europa von enerigeimporten aus krisenregionen abwenden und auf fracking verzichten, werden wir viele millionen photovoltaikanlagen und 100tausende windräder brauchen um strom bereitzustellen für haushalt, gewerbe und verkehr, heizen, kühlen und transport . der verbraucher wird selbst energieerzeuger.
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  • R. W.
    ...mit Windrädern und Solarkollektoren vollgestellt ist, wo soll ich denn dann mein Auto hinstellen?
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  • R. W.
    Die Bügermeisterin sollte als Demokratin die geltende Rechtslage akzeptieren, die nun mal das zehnfache an Abstand vorsieht. Die 800 Meter aus dem Regionalplan sind eine Uralt-Regelung aus Zeiten, als Windräder noch 80 Meter hoch waren. Sie setzt sich ja wohl auch nicht in ein Gasthaus und zündet sich eine Zigarette an, weil das Gaststättengesetz von 1956 dies mal ausdrücklich vorsah.
    Jahrelange finanzielle Mißwirtschaft muss so beseitigt werden, wie sie entstanden ist und nicht durch einen bauernschlauen Trick, der nur einen Teil der Fmilie bluten lässt, damit angeblich alle was davon haben. Das würde keine gute Mutter ihren Kindern antun! Mit Suedlink wird die Energieversorgung sowieso ganz anders gelöst werden, sodass die -marktüblich ohnehin stark überhöhten Pachtzusagen - wohl kaum über die gesamte Laufzeit eingehalten werden.
    Was ein Bürgerbegehren anrichten kann hat man in Thundorf gesehen. Alte Vorurteile gelten wieder und Kirchturmdenken wie in der Vorkriegszeit. Wie in der EU
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  • W. W.
    immer die Aussage was ist mit dem Atommüll. Hier dann meine Frage, was wird aus dem Windradmüll? Wie werden die Rotoren entsorgt? Was kann man mit ihnen machen, sind diese doch aus GFK, also Glasfaser, Kunststoff. Geben Sie doch darauf eine Antwort. Die Windräder sind ja so umweltfreundlich, ha, ha! Vor kurzem hat ein Blitz in einen Windradflügel geschlagen, dieser hat gebrannt. Die Feuerwehr machtlos, die Menschen und die Umwelt mussten den schwarzen, giftigen Rauch schlucken! Also was geschieht beim Rückbau, verbrennen können wir die Flügel nicht, was geschieht mit dem Material, auch wenn man es shreddert, dann sind wir wieder soweit wie mit dem Atommüll!! Die Fundamente, über diese kommt Erde und dann wächst Gras darüber! Nun kann der Beton, mit Chemiezusätzen, das Eisen etc. in aller Ruhe verrotten! Wo landet das entstehende Gift? In unserem Grundwasser, das ist überhaupt nicht schädlich und das bei zukünftigen tausenden von Windrädern. Haben Sie nie darüber nachgedacht?
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  • W. W.
    was nützen alle Kommentare, wenn sie keinen mehr interessieren, vor allem Politikern. Ob Gesundheit oder das Grundwasser, ob Klima oder die Ökololgie in Gefahr, alle sehen nur noch die Euros. Das Geschrei fängt dann an, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht. Wenn die Rendite nicht erfüllt wird. Wenn der Investor am Ende der Laufzeit in die Insolvenz geht, damit er den Rückbau nicht finanzieren muß. Sondern nach dem Verpächter, dieser kann es kaum bezahlen, wir die Steuerzahler, die auch die ganze Ökoumlage mitgetragen hat. Was besonders in diesem Gewerbe stinkt, möglichst viele Windmaschinen nach Franken, da ist wenig Wiederstand und in Oberbayern weht ja auch lt. Windatlas kein Wind! Es wäre schön mal zu erfahren, wieviel Gewerbesteuer in Schonungen fließt. Welche Einnahmen haben denn die Investoren? Erstmal wird abgeschrieben und die Darlehen bedient! Was bleibt dann noch für ein Ergebnis und für die Gemeinde?
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