Die Erlöse aus dem Bonnmarsch 1993 und weitere Einzelspenden waren der Grundstock für die Stiftung „Schweinfurt hilft Schweinfurt“. Über eine Million Euro sind seitdem zusammengekommen, eine Summe, die mit einer Ausschüttung von bisher jährlich 30.000 Euro Menschen aus Schweinfurt und Umgebung aus einer für sie ernsten Notlage befreien half. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Diakonisches Werks Schweinfurt entnommen.
Bisher deshalb, weil die Träger der Stiftung, das Schweinfurter Tagblatt und die Diakonie Schweinfurt, wegen der seit zwei Jahren ansteigenden Zahl der den Wohlfahrtsverbänden gemeldeten Notfälle in die Rücklage gegriffen haben, ja greifen mussten. Mit den 2022 und 2023 nun jeweils 50.000 Euro konnte die Stiftung im letzten Jahr in 114, in diesem Jahr in 121 Fällen mit durchschnittlich 400 Euro dort helfen, wo Hilfe so dringend nötig war.
Stromfresser ausgemacht und ersetzt
Wie beispielsweise bei der 25-Jährigen aus Schweinfurt. Sie hat sich endlich dazu durchgerungen, ihren gewalttätigen Freund zu verlassen. Verloren hat die Sozialhilfeempfängerin dadurch aber auch das Dach überm Kopf. Sie schlüpfte einige Zeit bei Bekannten unter, fand dann zu ihrem Glück eine sehr kleine Wohnung. Die Stiftung half beim Erwerb einer Schlafcouch und Kleinigkeiten.
Die Energieberater haben in einigen Haushalten Stromfresser ausgemacht. In allen diesen Familien mit Schulden und angestrengter Finanzlage hat die Stiftung Waschmaschinen (19 Mal), Kühl-/Gefrierkombis (10) und Küchengeräte (2) gekauft. Zehnmal half man durch den Kauf eines Kinderbetts, von Möbeln (5) und Küchenteilen (2).
121 Anträge wurden bewilligt
Die 136 in diesem Jahr gestellten Anträge (121 bewilligt) an „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ kamen überwiegend von den Sozialdiensten der Wohlfahrtsverbände: Diakonie, Caritas, Paritätischer, Sozialdienst katholischer Frauen, pro Familia, Streetworkern sowie gesetzlichen Betreuern und Fachdiensten. Oft war als Grund zu hören: „Wir kommen einfach nicht mehr über die Runden“.
Möglich wird die Unterstützung vor allem durch weiterhin der Stiftung zur Verfügung gestellte Spenden von vielen Einzelpersonen, anderen Stiftungen, Organisationen und Unternehmen sowie durch Bußgelder der Justiz. Die Vorsitzenden von Kuratorium und Stiftung, Christiane Michal-Zaiser und Karl-Heinz Körblein, dankten deshalb bei der aktuellen Stiftungssitzung vor wenigen Tagen einmal mehr ausdrücklich dafür, namentlich genannt wurden dieses Mal die VR Bank, Riedel Bau, die Biblische Gemeinde, der Schaeffler Betriebsrat und die Paul und Susi Hoffmann Stiftung.
Stiftung personell komplett
Die Stiftung ist auch personell wieder komplett. Für den so viele Jahre Aktiven Uwe Kraus gehört jetzt seine Nachfolgerin auch bei den Offenen Sozialen Diensten der Diakonie, Helmtrud Hartmann, der Stiftung als Beirätin an. Für die auf eigenen Wunsch ausgeschiedene Beirätin Gitta Sünkel kehrt Jochen Keßler-Rosa als stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender zurück. Der frühere Tagblatt-Redakteur und Bonnmarschierer Hannes Helferich und der einstige Tagblatt-Redaktionsleiter Karl-Heinz Körblein bleiben der Stiftung weitere drei Jahre als Beirat beziehungsweise Vorsitzender erhalten. Main Post Geschäftsführer David Brandstätter hat sie als Vertreter der Mediengruppe dazu optiert. Die weiteren Akteure der Stiftung sind der frühere Schaeffler-Betriebsratsvorsitzende Norbert Lenhard, Diakonie-Vorstand Carsten Bräumer und die Geschäftsführerin Elke Krug vom Diakonischen Werk.
Weil Hilfen in einem immer größeren Umfang weiterhin nötig sind, hier die Kontonummer der Stiftung „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ bei der Sparkasse IBAN DE15 7935 0101 0000 0323 26. Die Stiftung stellt Spendenquittungen fürs Finanzamt aus.