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Wipfeld
Wipfelds Kirchenfenster erstrahlen im neuen Glanz
Montage einer neu angefertigten schmiedeeisernen Rosette. Im Bild: Günther Rumpel (Kunstschmied aus Opferbaum).
Foto: Werner Oechsner | Montage einer neu angefertigten schmiedeeisernen Rosette. Im Bild: Günther Rumpel (Kunstschmied aus Opferbaum).
Bearbeitet von Horst Breunig
 |  aktualisiert: 07.08.2021 02:25 Uhr

Mitte April begannen die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten an den Kirchenfenstern der Wipfelder Kirche „St. Johannes der Täufer". Die Arbeiten mussten aufgrund des schlechten Wetters immer wieder unterbrochen werden. Doch nun sind die Fenster überarbeitet und das Gerüst abgebaut, heißt es in einer Mitteilung.

35 Jahre waren seit der letzten Instandhaltung im Zuge einer Kirchenrenovierung vergangen. Durch Witterungseinflüsse und Verschleiß war eine Überholung nun geboten. Hierdurch werden nicht nur die Fenster an sich erhalten, sondern auch die Bausubstanz und Schätze im Inneren der Kirche geschützt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Verbesserung der Energiebilanz. In den letzten Jahren ist immer mehr Wärme verloren gegangen und Feuchtigkeit in die Kirche eingedrungen. Möglich wurde die Arbeiten durch Zuschüsse der Gemeinde Wipfeld, des Bezirkes Unterfranken, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Rücklagen und Spenden.

Ausgeführt wurden die Glasarbeiten durch die Firma Glas-Atelier Günther Johrend aus Schwebheim. Die Neuanfertigung und Montage einiger schmiedeeisernen Rosetten wurde ehrenamtlich vom Kunstschmied Günther Rumpel aus Opferbaum übernommen. Saniert wurden die zwölf bleiverglasten Fenster im Chor und im Langhaus sowie ein weiteres im Turm.

Baustellenbesichtigung durch den Kirchenpfleger Siegfried Beck. Links Günther J. Johrend (Firma Glas-Atelier Günther Johrend), rechts Siegfried Beck, Kirchenpfleger, und oben J. Reitz (Mitarbeiter von Johrend).
Foto: Werner Oechsner | Baustellenbesichtigung durch den Kirchenpfleger Siegfried Beck. Links Günther J. Johrend (Firma Glas-Atelier Günther Johrend), rechts Siegfried Beck, Kirchenpfleger, und oben J. Reitz (Mitarbeiter von Johrend).

Die Fenster stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Zeit um 1786. Hergestellt und gefertigt wurden sie mit Techniken, die über tausend Jahre alt sind. Bei guter Pflege sind sie geschaffen für die „Ewigkeit". Jedes der großen Fenster besteht aus annähernd 300 mundgeblasenen Einzelscheiben die mit der Technik der Bleichverglasung zusammengefugt und gehalten werden.

Diese Handwerkstechnik wird seit Mitte des 11. Jahrhunderts angewandt und war lange Zeit die einzige Möglichkeit große Öffnungen zu verglasen. Gehalten und geführt werden die Glassegmente durch einem aus hochwertigem Eisen handgeschmiedeten Doppelrahmen. Der äußere Teil ist mit dem inneren mit ebenfalls geschmiedeten Verbindungselementen und durchgesteckten Rosetten verbunden. Die Rahmen sind überwiegend im Originalzustand erhalten. Ein Großteil der Scheiben war in der Nacht auf den 25. Februar 1944 durch die Druckwelle einer Luftmine zerstört worden.

 
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