
Die Ansage zur Eröffnung der 63. Session bei der Närrischen Vereinigung Wipfeld (NVW) ist Programm: "Lasst euch unterhalten" singt Sitzungspräsident Stefan Volkmuth zur Eröffnung und Prinz Roland II. und Prinzessin Martina I. verkünden wenig später im Prolog das treffende Motto "Wipfelder Narren sprechen für sich". Anschließend thronen im bunt geschmückten Vereinsheimsaal Sitzungspräsident Volkmuth, Elferrat und Prinzenpaar vor dem leicht vergrößertem Bühnenbereich, den nun ein Türchen toppt, mit dem der Präsident leichter seinen Platz erreicht.

Zum Auftakt gibt es die erste Runde Orden, designt von Max Sauer, und der Faschingsprinz erfährt: In Wipfeld wird viermal geküsst – eine tolle Erfahrung für den royalen Roland, der es sich nach einem furiosen Marsch-Auftritt der Prinzengarde nicht nehmen lässt und alle Orden selbst und dazu 40 Küsschen verteilt.
Rasante Tanznummern von Cowgirls bis HipHop
Weitere rasante Tanznummern folgen. Die Jugendschautanzgruppe sorgt als Cowgirls mit einem Linedance für Stimmung und die im letzten Jahr zur Präsidentengarde avancierte ehemalige Minigarde begeistert mit einem flotten Marschtanz. Die HipHop-Mädels liefern eine supercoole Performance und das neue Tanzmariechen Regine Heinrich, von Volkmuth augenzwinkernd in "Tanzreginchen" umbenannt, legt eine Superpremiere hin. Und die niedlichen Eleven des Männerballetts schließlich bringen als "Zockerbuben" in verrückter Kostümierung und erstaunlichen Hebefiguren den Saal zum Johlen.
Zur Freude des Sitzungspräsidenten ist mit den "Meeschiffern" endlich wieder eine Musikgruppe am Start, die mit ihren Frontsängern Stefan Volkmuth und Sebastian Heinrich nicht nur den "Skandal im Fährbetrieb" besingt.
Doch auch in der Bütt ist einiges los: Die "nervigsten Putzfrauen" der NVW, (T)Raumpflegerin Claudia Grob und Bühnenschrubberin Susanne Schneider de Carias fegen gleich mehrfach mit markigen Sprüchen durch das Wipfelder Dorfleben, in dem 25 verschiedene Sorten Milka zur abwechslungsreichen Ernährung gehören und Problemzonen mit Hirn-OPs behoben werden.
Publikum begeistert von Bauchredner Sebastian
Nach acht Jahren Bauzeit holt Bauchredner Sebastian Heinrich endlich seine Puppe "Marie" aus der Kiste und sicherte sich mit diesem Auftritt gleich mal den Legendenstatus. Kaum war Marie nämlich aus der Kiste gekrochen, war die Stimmung schon am Kochen und der Vater als "Furz-Kracher" entlarvt. Thomas Gropp glänzte mit einer Bütt, die bereits sein Vater gehalten hat. Als Frührentner muss er erkennen, dass zum Abschied aus dem Berufsleben weder Blumenmeer noch Kollegenchor winken, sondern daheim die Ehefrau das wenig schöne Zepter schwingt. Auch Luca Wilhelm schaute als Rentner vorbei und stellte ernüchtert fest, dass nach vielen Ehejahren die einzige Gemeinsamkeit das Wasserglas ist, in dem die Gebisse zusammen die Nacht verbringen.

Dieter Schneider und Thomas Lother gaben mal wieder "Gunda und Edeltraut", von denen eine leider noch kochen muss, während die andere schon gießen darf, wenn sie nicht als weiße Haie im Pool vom örtlichen Elektrogeschäft treiben oder beschwipst um den Kreisel düsen. Der abartig artige kleine Zwillingsracker Bernd Schneider schließlich blies im niedlichen Strampler vom überdimensionalen Hochstuhl aus zur Attacke auf die schon vielfach strapazierten Lachmuskeln. Für die Babyklappe war er zu groß, also mussten seine Eltern ihn leider behalten.
Zehntgrafen-Sender im Tagesschauformat
Und der beliebte Zehntgrafen-Sender im Tagesschauformat sorgte einmal mehr für beste Unterhaltung mit Moderatorin Carolin Schneider und einem Sammelsurium an skurrilen Gestalten aus der Wipfelder Szene, die über die große und kleine Politik witzelten, Benimmkurse präsentierten oder Schwanfeld und das Gendern auf die Schippe nahmen.
Fazit: Fünf Stunden schönste Narretei mit viel Spaß und lustigen Schunkelrunden, musikalisch umrahmt von Kay Lehnert.
Karten für die Elferratssitzung am Freitag, 19. Januar, gibt es noch unter Tel.: (09384) 8821878.